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Sonntag, 24. Dezember 2023

>»Weihnachten« von Hermann Hesse

Baum im Herbst

»Ich sehn´ mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub´, ich hab´s einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei´s Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön´
ein´s jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd´ still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, das war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb´ bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!«


»Weihnachten« von Hermann Hesse



Gastbeitrag

Poetenwelt-Blog

»A Christmas Carol« von Charles Dickens

Ebenezer Scrooge


Charles Dickens schrieb kurz vor Weihnachten den Roman unter dem Namen »A Christmas Carol«. Es ist wohl eine der bekanntesten und schönsten Weihnachtsgeschichten der Welt: Der alte Ebenezer Scrooge, ein hartherziger Geizkragen, wie man ihn im ehrwürdigen London kein zweites Mal antrifft, wird in de Heiligen Nacht von drei Geistern heimgesucht.

Die besinnliche Weihnachtszeit lässt Ebenezer Scrooge kalt. Sogar am Heiligen Abend schikaniert der herzlose Geizkragen seine Mitmenschen. Doch dann prophezeit ihm der Geist eines Geschäftspartners ein düsteres Ende, falls er sich nicht ändern wird. Als ihn die Geister der Weihnacht aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schließlich mit auf eine Reise durch die Zeit nehmen, kommt Scrooge zur Besinnung.

"Humbug!" - Als solchen bezeichnet Geschäftsmann Ebenezer Scrooge Weihnachten. Es ist Heiligabend gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Wie jedes Jahr schlägt Scrooge die Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen aus, bezichtigt seinen treuen Mitarbeiter der Faulheit und weigert sich, den Armen an den Feiertagen Geld zu spenden.

Doch in dieser Nacht erscheint ihm plötzlich der Geist von Jacob Marley, Scrooges ehemaligem Geschäftspartner. Dieser in schweren Ketten liegende Mann rät Scrooge, dringend sein Leben zu ändern: Wenn er weiterhin so kaltherzig und geizig bliebe, würde er nach dem Tod dafür büßen und kündigt ihm drei weitere Geister an. Sie zeigen ihm Bilder der vergangenen, gegenwärtigen und kommenden Weihnacht - in der er, Scrooge, bereits nicht mehr lebt.

Als Scrooge am Morgen aufwacht stürzt er auf die Straße, kauft einen großen Truthahn für seinen Mitarbeiter und dessen Familie, nimmt die Einladung seines Neffen zum Weihnachtsessen an und spendet eine großzügige Summe für die Armen.

Das Buch, das Dickens vor 180 Jahren am 19. Dezember 1843 erstmals unter dem Originaltitel »A Christmas Carol« veröffentlichte, geriet alsbald zum Verkaufsschlager. Seine Botschaft: Güte und Mitgefühl für die Mitmenschen zählen nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über zu den höchsten Gütern. Sein Klassiker »Eine Weihnachtsgeschichte« erschien 1843 und wurde unzählige Male in Filmen und Serien adaptiert.

Weblink:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Harold Pinter 15. Todestag

Harold Pinter


Harold Pinter starb vor 15 Jahren am 24. Dezember 2008 in London. Harold Pinter war ein britischer Schriftsteller, Dramatiker, Schauspieler und Theaterregisseur.

Er besuchte eine Schauspielschule und schrieb Theaterstücke, in denen er die Identitätssuche und den Überlebenskampf in einer unsicheren Welt thematisiert. Er hat für Theater, Hörfunk, Fernsehen und Kinofilme geschrieben. Viele seiner frühen Werke werden zum "Absurden Theater" gezählt.


Zusammen mit Bond und Osborne schuf Pinter in den 1960ern das Theater des "Angry Young Men", einer Gruppe gesellschaftskritischer britischer Künstler und Schriftsteller der 1950er und 1960er Jahre angewendet wurde, die soziale Entfremdung und Klassenkonflikte thematisierten. Geprägt wurde der Begriff 1956 ursprünglich von einem Mitarbeiter des Pressebüros des "Royal Court Theatre" in Zusammenhang mit einer Aufführung von John Osbornes Theaterstück "Blick zurück im Zorn".

Umstritten ist, ob die Unklarheit und Undurchschaubarkeit der Welt in Pinters frühen Theaterstücken schon Grund genug ist, seine Werke dem "Absurden Theater" zuzurechnen. "Pinteresque" wird Pinters poetische Technik genannt. Sie verbindet Elemente der Komik, des Realismus und der Absurdität mit dem plötzlichen Erscheinen des Unheimlichen.

Für sein Werk wurde Pinter vielfach ausgezeichnet, so etwa mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1973), dem Laurence Olivier Award (1996) und dem wichtigsten Literaturpreis Englands, dem David-Cohen-Preis (1995). 2001 wurde er mit der Hermann-Kesten-Medaille ausgezeichnet; am 13. Oktober 2005 erhielt er den Nobelpreis für Literatur: „Pinter hat in seinen Dramen den Abgrund unter dem alltäglichen Geschwätz freigelegt und ist in den geschlossenen Raum der Unterdrückung eingebrochen“, hieß es in der Begründung.

Nach der Zuerkennung des Nobelpreises wurden Pinters Stücke vor allem in Großbritannien wieder in die Spielpläne mehrerer Bühnen aufgenommen, wobei vor allem seine frühen Werke ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung herausragende Inszenierungen erlebten und große Resonanz bei Kritik und Publikum fanden.

Harold Pinter wurde am 10. Oktober 1930 als Sohn eines jüdischen Schneiders im Londoner Arbeiterviertel Hackney im Londoner Eastend geboren.

Samstag, 9. Dezember 2023

Stefan George und sein Dichterkreis

Stefan George


Stefan George war unter den deutschen Dichtern im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zweifellos der einflussreichste. Er hat die deutsche Lyrik entscheidend geprägt. Seinen Ruhm verdankte George allerdings weniger seinen Gedichten als vielmehr der Tatsache, dass er sich so perfekt inszeniert hat wie kaum jemand vor ihm.

Als Dichter, Prophet und Mittelpunkt eines Kreises ihm grenzenlos ergebener Jünger zählte Stefan George zu den einflussreichsten Figuren der deutschen Geistesgeschichte. Legendär – und bis heute umstritten – war auch der so genannte George-Kreis, ein dem Dichter treu ergebener Männerbund. An diesem Kreis schwärmerisch begeisterter Jünglinge entwickelte Max Weber sein Modell der »charismatischen Herrschaft«.

Der Dichter Stefan George hat den Kampf gegen den "Ungeist der Städte" beschworen und von einem Ideal eines "geheimen, heiligen Deutschland" in der Tradition von Stauferkaiser Friedrich II. geschwärmt.

Sämtliche Werke in 18 Bänden
Sämtliche Werke in 18 Bänden

An der Person Georges lässt sich zeigen, was Macht über Menschen wirklich bedeutet. In seinem Werk finden sich zahlreiche Berührungspunkte mit dem Nationalsozialismus (George starb 1933), viele sahen in ihm einen »Wegbereiter«. Und doch steht am Ende dieses Weges das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944: Verübt hat es Claus von Stauffenberg, einer der letzten Vertrauten Georges.

Die führerorientierte, geheimbündlerische Organisation seines Kreises ist nur wenig kompatibel mit dem demokratischen Grundkonsens unserer Zeit und gehört mit zu den geistigen Strömungen, die der Weimarer Republik das Überleben schwer gemacht haben. Führerkult, nationale Orientierung und verdeckter Antisemitismus bringen die weltanschauliche Ausrichtung des George-Kreises in bedenkliche Nähe zum Nationalsozialismus, eine deutliche Abgrenzung sucht man vergebens.

Fast schon neigt man zu der Ansicht, dass man es eher zu gut mit George meint, wenn an sein »Schweigen« von 1933 als Distanzierung deutet und den Schlusspunkt setzt mit dem über ein Jahrzehnt nach Georges Tod versuchten Attentat auf Hitler, das geradezu als späte aus den Idealen des George-Kreises resultierende »Tat« gewertet wird.

George zählt heute zu den vergessenen Dichtern.

Weblinks:

Prophet des geheimen Deutschlands - Junge Freiheit - jungefreiheit.de/kultur

Geheimes altes Deutschland - ulmer-tagebuch.blog.de

Geheimbund: Der George-Kreis existiert noch. Eine Sensation - www.welt.de/kultur


Literatur:

Gesamtausgabe
Gesamtausgabe
von Stefan George

Sämtliche Werke in 18 Bänden
Sämtliche Werke in 18 Bänden
von Stefan George

Sämtliche Gedichte
Sämtliche Gedichte
von Stefan George

Gedichte (insel taschenbuch)
Gedichte (insel taschenbuch)
von Ernst Osterkamp und Stefan George


Biografie:

Stefan George
Stefan George
von Thomas Karlauf

Samstag, 2. Dezember 2023

T.C. Boyle 75. Geburtstag


Der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle wurde vor 75 Jahren am 2. Dezember 1948 als Thomas John Boyle in Peekskill, New York geboren und hat mit dem heutigen Tage das Rentenalter erreicht. Den irischen Namen Coraghessan gab er sich selbst mit 17 Jahren nach einem Vorfahren mütterlicherseits.

T.C. Boyle wuchs in schwierigen Familienverhältnissen auf. Den High-School-Abschluss schaffte er nur knapp. Boyle handelte sich in den letzten Jahren auf der High-School den Ruf als Herumtreiber und Schulversager ein.

Nach ausschweifenden Jugendjahren in der Hippie- und Protestbewegung der 60er Jahre war Boyle Lehrer an der High School in Peekskill und publizierte während dieser Zeit seine ersten Kurzgeschichten in namhaften Zeitschriften. Bis ins Jahr 2012 unterrichtete er an der "University of Southern California" in Los Angeles "Creative Writing".

San Miguel
Der amerikanische Romancier hat wunderbare und amüsante Erzählungen wie "Wassermusik", aber auch "Willkommen in Wellville", "Grün ist die Hoffnung", "América" und viele andere veröffenlicht. 2013 brachte er seinen historischen Roman "San Miguel" heraus. Für seinen 1987 erschienenen Roman "World´s End" erhielt Boyle den PEN/Faulkner-Preis.

Er ist seit 1974 mit Karen Kvashay verheiratet und lebt in Montecito bei Santa Barbara in Kalifornien.

Weblinks:

T.C. Boyle-Portal - www.tcboyle.de

Fotos, Berichte, Zitate aus Zeitungsmeldungen, Links und Videos -  www.tcboyle.de

Facebookseite von  www.tcboyle.de- Facebook-Seite

Literatur:

San Miguel
San Miguel
 von T.C. Boyle