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Samstag, 30. Januar 2016

»Ein sterbender Mann« von Martin Walser

Martin Walser


Der 1927 geborene Walser widmet sich intensiv dem Phänomen der Sterblichkeit . Walser hat sich einen passenden Stoff für sein furioses Alterswerk zurechtgelegt und dabei das Theman etwas modifiziert. »Ein sterbender Mann« von Martin Walser ist ein Buch über Tod und Verrat, der Liebe und dem Leben mit einem älteren Herren als Hauptdarstelller.

Liebe und Tod – drunter tut es der Autor Marin Walser nun einmal nicht. Und doch kreisen sie beide nur wie Trabanten um das unverrückbare Zentrum seines Schreibens, den Mann in all seinen Höhen und Tiefen.

Der Roman ist ein Werk über die Leichtigkeit des Seins im Alter. Er beschreibt, wie ein älterer Herr noch einmal die Wonnen der Liebe genießt. Er beschreibt kunstvoll die Spielarten der Liebe im Alter. Walser wäre nicht Walser, wenn der Roamn kein guts Ende nehmen würde. So ist »Ein sterbender Mann« von Martin Walser ist eine Fortsetzung von »Ein liebeender Mann«.

Theo Schadt, 72, Firmenchef und auch als „Nebenherschreiber“ erfolgreich, wird verraten. Verraten ausgerechnet von dem Menschen, der ihn nie hätte verraten dürfen: Carlos Kroll, seinem engsten und einzigen Freund seit 19 Jahren, einem Dichter. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau, in der Schellingstraße in München. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, wenn das, was ihm passiert ist, menschenmöglich ist, hat er sich in einem Online-Suizid-Forum angemeldet. Da schreibt man hin, was einem geschehen ist, und kriegt von Menschen Antwort, die Ähnliches erfahren haben. Das gemeinsame Thema: der Freitod.

Ein sterbender MannEin sterbender Mann


Eines Tages, er wieder an der Kasse, löst eine Kundin bei ihm eine Lichtexplosion aus. Seine Ehefrau glaubt, es sei ein Schlaganfall, aber es waren die Augen dieser Kundin, ihr Blick. Sobald er seine Augen schließt, starrt er in eine Lichtflut, darin sie. Ihre Adresse ist in der Kartei, also schreibt er ihr – jede E-Mail der Hauch einer Weiterlebensillusion. Und nach achtunddreißig Ehejahren zieht er zu Hause aus. Sitte, Anstand, Moral, das gilt ihm nun nichts mehr. Doch dann muss er erfahren, dass sie mit dem, der ihn verraten hat, in einer offenen Beziehung lebt. Ist sein Leben “eine verlorene, nicht zu gewinnende Partie"? Martin Walsers neuer Roman über das Altsein, die Liebe und den Verrat ist beeindruckend gegenwärtig, funkelnd von sprachlicher Schönheit und überwältigend durch seine beispiellose emotionale Kraft.


Ein Roman ist nach Walser auch immer ein Selbstporträt. Der Verrat hat es sehr wohl gegeben. Wen es betraf, dazu schweigt der Autor. Mit fast 89 Jahren schreibt Walser ein Buch, dass den Leser in die Welt der Blogger in Internetforen und bis nach Nordafrika führt. Alles dicht verwoben und auch in dem hohen Alter noch mit der bei Walser stets auftauchenden Liebe, der Beziehung zwischen Menschen versehen. Schadt, der Hauptheld des Buches erhält eine Krebsdiagnose und stößt in der Auseinandersetzung mit der Krankheit auf Suizidforen im Internet.

Walser lehnt jedoch ab, es sei die Auseinandersetzung mit dem bevorstehenden eigenen Tod. Dazu erklärte er dass der Tod, das Ende nichts bedeutet. Es ist das Sterben, was uns betrifft, was wir uns nicht vorstellen können und wollen solange wir es nicht selbst erleben. Ein leichtes Sterben bringt er an, indem er seinen Romanhelden Kroll als erfolglose Schriftsteller mit einer gewissen kritischen ironischen Distanziertheit zum eigenen Beruf darstellt. Es ist erstaunlich, wie dicht verwoben die neue Geschichte ist, ein komplexer Roman, der seine Leser in den Bann zu ziehen vermag, keinesfalls "jenseits der Literatur".

Der 1927 geborene Walser widmet sich seit einiger Zeit noch intensiver als sonst dem Phänomen der Virilität. Dass es sich letztlich um seine eigene handelt, macht er sich und seinen Lesern fragend, nachfragend, bohrend und schürfend ständig bewusst, und zwar in einem unerhört ekstatischen Akt des Schreibens.



Der 1927 geborene Walser widmet sich seit einiger Zeit noch intensiver als sonst dem Phänomen der Sterblichkeit. Dass es sich letztlich um seine eigene handelt, macht er sich und seinen Lesern fragend, nachfragend, bohrend und schürfend ständig bewusst, und zwar in einem unerhört ekstatischen Akt des Schreibens.

Selbstredend steht in diesen Texten die komplexe Mann-Frau-Thematik immer im Vordergrund. Gleichzeitig aber holt Walser sämtliche verfügbaren philosophischen, theologischen, gesellschaftspolitischen Implikationen mit in die Sätze hinein. Im Schreiben konzentriert sich die ganze Lebens- und Welterschöpfungs-Gier – in weiten rhetorischen Schwüngen, in sinnlich anmutenden Nebensatz-Verwicklungen und Wortfindungs-Steigerungen.

Mit »Ein sterbender Mann« scheint jetzt die letzte Stufe der das eigene Leben ausstellenden Schreibwut erreicht zu sein – natürlich denkt man bei diesem Titel sofort an den 88-jährigen Walser.

Walser, der manisch Belesene, weiß um die unvermeidlichen Fallen der Autobiografie. Deshalb sollte man den 72-jährigen Theo Schadt, der als Hauptfigur in seinem neuen Roman fungiert, nicht automatisch mit dem Autor gleichsetzen. Obwohl man schon bei dem skizzenhaft umrissenen Beruf hellhörig werden könnte: Schadt ist ein Unternehmer, der mit Erfindungen und Patenten handelt, einem Schriftsteller nicht ganz unähnlich.

Und gleich zu Beginn schreibt dieser Schadt auch einen Brief an einen „Schriftsteller“, von dem man nicht weiß, in welcher Beziehung er zu ihm steht. Man ahnt, dass es eine Spiegelung von ihm ist, eine alte literarische Finte, genauso wie diejenige, dass der Erzähler je nach Lust und Laune zwischen der Ich- und der Er-Perspektive wechselt und zur Abwechslung aphoristische Sentenzen einstreut. Walser jongliert mit zwei, mit drei und plötzlich auch mit zunächst fünf Bällen, und es scheint ihn überhaupt nicht zu kümmern, dass da auch schnell mal einer herunterfallen kann.

Im Zentrum der Handlung steht ein Verrat. Theo Schadt hatte ursprünglich 44 Mitarbeiter in seiner Firma. Als sein engster Freund und Angestellter Theo Kroll dem großen Konkurrenten Oliver Schumm ein lukratives Geschäftsgeheimnis hinterbringt, muss er alle entlassen und in der Boutique seiner Frau in der Münchner Schellingstraße verschämt an der Ladenkasse sitzen. Das bildet den Dreh- und Angelpunkt des Romans.

Literatur:

Ein sterbender MannEin sterbender Mann von Martin Walser


Freitag, 29. Januar 2016

Romain Rolland 150. Geburtstag

Romain Rolland

Romain Rolland wurde vor 150 Jahren am 29. Januar 1866 in Clamecy Sohn eines Notars geboren. war ein französischer Schriftsteller, Musikkritiker und Pazifist. Er wurde 1915 als dritter Franzose mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Ab 1912 lebte er als freier Schriftsteller mit längeren Aufenthalten in Italien und der Schweiz. Er schrieb Romane, politische Schriften, musikwissenschaftliche Arbeiten, Dramen, Tagebücher. 1915 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Romain Rolland war ein unabhängiger, weitgereister Franzose, musik- und kunstinteressierter Denker, Freigeist, Pazifist und schon während des Ersten Weltkrieges überzeugter Europäer, Zeitgenosse, hochkarätiger Schriftstellerkollege und Brieffreund des Österreichers Stefan Zweig, dem trotz unermüdlichen literarischen Schaffens bis zur Verleihung des Nobelpreises (1915) der kommerzielle Erfolg versagt blieb,


Der Erste Weltkrieg überraschte Rolland in der Schweiz. Bestürzt sah er in ihm einen Untergang Europas. Er entschloss sich, in der Schweiz zu bleiben, wo er unzensiert publizieren konnte.

Romain Rolland schrieb Erzählungen, Dramen, kritische Schriften und Tagebücher. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »Jean-Christophe« (1904–1912), »Colas Breugnon« (1919), »Clérambault« (1920), »Pierre und Lucius« (1920), »Verzauberte Seele« (»L'âme enchantée«) (1922–1933). Rolland erlangte mit seinem heute als Hauptwerk angesehenen sogenannten Generationenroman »Johann Christof« eine kurzzeitige Popularität, wurde jedoch schnell wieder vergessen.

1937 zog er sich in den burgundischen Wallfahrtsort Vézelay zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte. Romain Rolland starb am 30. Dezember 1944 in Vézelay in Burgund.


Literatur:

Romain RollandRomain Rolland von Stefan Zweig

Mittwoch, 27. Januar 2016

Ilja Ehrenburg 125. Geburtstag

Ilja Ehrenburg

Ilja Ehrenburg 125. Geburtstag jährt sich am 27. Januar. Ehrenburg wurde am 27. Januar in Kiew geboren. Ilja Ehrenburg war ein russischer Schriftsteller und Journalist des 20. Jahrhunderts.


Er gehört zu den produktivsten und profiliertesten Autoren der Sowjetunion und veröffentlichte rund hundert Bücher. Ehrenburg ist in erster Linie als Autor von Romanen sowie als Journalist bekannt geworden, insbes. als Berichterstatter und teilweise auch Propagandist in drei Kriegen (Erster Weltkrieg, Spanischer Bürgerkrieg und vor allem Zweiter Weltkrieg).




Als Propagandist war Ehrenburg jedoch sehr umstritten. Seine Propaganda-Artikel im Zweiten Weltkrieg haben nachträglich in der Bundesrepublik Deutschland, vor allem in den 1960er Jahren, heftige und kontroverse Debatten ausgelöst.









1945 reiste Ehrenburg durch Osteuropa und zu den Nürnberger Prozessen und veröffentlichte Berichte darüber. Er verband große Hoffnungen mit dem Kriegsende, die sich jedoch als illusionär erwiesen, da bald die ersten Anzeichen des Kalten Kriegs einsetzten.

Der Roman »Tauwetter« gab einer ganzen Epoche der sowjetischen Kulturpolitik den Namen, nämlich der Liberalisierung nach dem Tod Josef Stalins (Tauwetter-Periode).

1947 erschien Ehrenburgs großer Kriegsroman »Sturm«, der zunächst wegen der darin geschilderten Liebe einer französischen Widerstandskämpferin zu einem Sowjetbürger in der Sowjetunion auf Kritik stieß, dann aber 1948 mit dem Stalinpreis ausgezeichnet wurde.




»Die neunte Woge«, ein Kalter-Kriegs-Romane, rschien 1951. Es war das einzige Buch, von dem sich Ehrenburg wenig später vollständig lossagte, da es künstlerisch komplett misslungen sei.




Auch Ehrenburgs Reiseberichte fanden große Resonanz, vor allem aber seine Autobiografie Menschen Jahre Leben, die als sein bekanntestes und am meisten diskutiertes Werk gelten kann. Besondere Bedeutung hatte das von ihm gemeinsam mit Wassili Grossman herausgegebene Schwarzbuch über den Völkermord an den sowjetischen Juden, die erste große Dokumentation der Shoah. Zudem veröffentlichte Ehrenburg eine Reihe von Gedichtbänden.




Ilja Ehrenburg starb am 31. August 1967 in Moskau,


Weblink:

Ilja Ehrenburg: Menschen, Jahre, Leben - MemoirenIlja Ehrenburg: Menschen, Jahre, Leben - Memoiren von Ilja Ehrenburg

Sonntag, 24. Januar 2016

E.T.A. Hoffmann 240. Geburtstag

E.T.A. Hoffmann

E.T.A. Hoffmann wurde vor 240 Jahren am 24. Januar 1776 in Königsberg als Sohn eines Advokates geboren.

E.T.A. Hoffmann ist einer der großen deutschen Dichter der Romantik und gilt er als Meister des Unheimlichen in der Literatur. Mit seinen bizarr-phantstischen Erzählungen schuf er eine neue Erzählform, deren übersinnliche Motive und groteske Züge auf die ganze Weltliteratur wirkten - von von E. A. Poe bis zu Oscar Wilde.

Nach dem Gymnasium in Königsberg studierte er von 1792 bis 1795 Jura. Als Referendar arbeitete er 1796 in Glogau und 1798 in Berlin. Ab 1800 arbeitete er als Assessor in Posen, wurde strafversetzt nach Plozk in Polen.

1807 ging er nach Berlin zurück und verdiente seinen Lebensunterhalt von nun an als Musiker, Zeichner und Literat. 1808-1813 war er Kapellmeister, Komponist und Musikkritiker in Bamberg und erlebte mit den ersten phantastischen Erzählungen seinen Durchbruch als Schriftsteller. Ab 1814 lebte er wieder in Berlin und war führendes Mitglied der "Serapionsbrüder", eines literarischen Zirkels, dem u.a. auch Clemens Brentano, Adelbert von Chamisso und Friedrich de la Motte Fouqué angehörten.

Er wollte eigentlich Komponist werden und galt als musikalisches Wunderkind. Zur Literatur kam er eher auf Umwegen. und Der junge Hoffmann hatte mit einundzwanzig Jahren bereits zwei umfangreiche Romane in der Schublade liegen.

Etwa 1805 zog er nach Berlin, wo sich seine Begabung als Musiker, Zeichner und Schriftsteller vollends entwickeln konnte. Ab 1814 war er wieder am Kammergericht in Berlin angestellt.

E.T.A. Hoffmann gilt als "Dichter der entwurzelten Geistigkeit" und ein außergewöhnlichen Autor an der Schwelle zur Moderne. E.T.A. Hoffmann war auch Theaterkomponist. Musiklehrer. Zeichner. Kammergerichtsrat. Sein wahres Talent zeigt sich aber in der Dichtung. Er wuchs auf in der Blüte der Romantik: "Wir konstruieren die Welt aus den Formen unseres Geistes".

E.T.A. Hoffmann: Das Leben eines skeptischen Phantasten


E.T.A. Hoffmann: Das Leben eines skeptischen Phantasten


»Die Wochentage bin ich Jurist und höchstens etwas Musiker. Sonntags am Tage wird gezeichnet und abends bin ich ein sehr witziger Autor bis spät in die Nacht.« Diese Sätze soll E.T.A. Hoffmann einmal selbst über sein bewegtes, facettenreiches Leben das von 1776 bis 1822 andauerte, gesagt haben.



Auch Hoffmann wendete sich ab vom Rationalismus, dem bürgerlichen Alltag, fand Zuflucht in Phantasie und Wunder, irgendwo zwischen märchenhafter Gothic Novel "Der goldene Topf" (1814) und bizarren Phantasmata wie "Die Elixiere des Teufels" (1815). Es ist das Unheimliche, mit der seine phantastische Literatur einen Nerv der Zeit getroffen hat.

Sie prägen seine Erzählungen, machen ihn zum bis heute bekanntesten und einflussreichsten deutschsprachigen Erzähler des Phantastischen. "Grusel-Romancier" nennen ihn die Kritiker, "Klassiker der Schauerliteratur" die Fans.

Bekannt wurde E.T.A. Hoffmann durch seine phantastischen Märchenerzählungen. In seiner wohl unheimlichsten Erzählung, "Der Sandmann" aus Nachtstücke (1817) lässt Hoffmann die schöne, aber mechanische Olympia von einem Uhrwerk getrieben tanzen und singen - es ist eine der ersten Robotergeschichten der Science Fiction.

Der Jurist, Komponist und Dichter brachte es zu den größten Erfolgen und fragte sich, auf dem Höhepunkt seines Ruhmes angekommen, trotzdem, ob das wirklich alles gewesen sein sollte. Denn Hoffmann bemerkt bald, dass die Bewunderung, "die man ihm zollte, so dünn und kraftlos ist, wie der Tee, der bei diesen Geselligkeiten gereicht zu werden pflegt", schreibt Rüdiger Safranski in seiner eindrucksvollen Biographie, für die er dementsprechend auch den Untertitel »Das Leben eines skeptischen Phantasten« gewählt hat.

E.T.A. Hoffmann war ein skeptischer Phantast. Kaum ein anderer deutschsprachiger Autor vor Freud läßt so tief in die Abgründe des bürgerlichen Seelenlebens blicken. Seine Zeitgenossen nannten ihn "Gespenster Hoffmann". Das Fantastische, das seine Texte durchdringt, lag den Lesern im 19. Jahrhundert fern. Erst nach seinem Tod fanden Hoffmanns Bücher ein wachsendes Publikum sowie Musiker und Schriftsteller, die sich auf seine Motive bezogen.

Bei den etablierten Literaten fand die phantastische Literatur Hoffmanns jedoch wenig Anerkennung und der Autor wurde von ihnen als "Gespenter Hoffmann" abgetan.

Hoffmanns Liebe zur Gesangsschülerin Julia Mark mündete in der Leidenschaft beider in einer Katastrophe.

E.T.A. Hoffmann starb am 25. Juni 1822 in Berlin.


Biografie:

E.T.A. Hoffmann: Das Leben eines skeptischen Phantasten
E.T.A. Hoffmann: Das Leben eines skeptischen Phantasten
von Rüdiger Safranski


Literatur:

E.T.A. Hoffmann, Die Elixiere des Teufels. Lebensansichten des Katers Murr
E.T.A. Hoffmann, Die Elixiere des Teufels. Lebensansichten des Katers Murr
von E.T.A. Hoffmann

Das Fräulein von Scuderi
Das Fräulein von Scuderi
von E.T.A. Hoffmann

Der Sandmann
Der Sandmann
von E.T.A. Hoffmann

Der Sandmann
Der Sandmann
von E.T.A. Hoffmann

Dienstag, 19. Januar 2016

Hans Sachs 440. Todestag

Hans Sachs

Hans Sachs 440. Todestag jährt sich am 19. Januar. Hans Sachs starb am 19. Oktober 1567 in seiner Heimatstadt.

Hans Sachs war ein deutscher Spruchdichter, Meistersinger und Dramatiker. Er war ein singender Dichter und dichtender Sänger zugleich. Sein Name ist untrennbar mit seiner Heimatstadt Nürnberg verbunden, wo er Mitglied der Meistersinger-Zunft war.

Sein dichterisches Werk ist enorm. Er verfasste über 6.000 Werke, darunter 4.000 Meistergesänge, 80 Fastnachtsspiele, Tragödien, Komödien und unzählige Spruchgedichte.

Hans Sachs erlernte zunächst das Schusterhandwerk und zog als Geselle auf Wanderschaft durch Deutschland. Nach dem Besuch einer Lateinschule absolvierte er von 1509 bis 1511 eine Schuhmacherlehre. Anschließend ging er für fünf Jahre auf Gesellenwanderung.



"Mensch, was du tust, bedenk' das End'
das wird die höchste Weisheit genennt."


Hans Sachs


Sein dichterisches Werk ist deshalb bemerkenswert, weil er in seinem Leben weiterhin als Schuhmacher arbeitete. Dies war nötig, weil Meistersinger, soweit bekannt ist, nicht für Geld schrieben oder sangen.

Neben dem Meistergesang beherrschte Sachs noch drei weitere literarische Gattungen: Das Spruchgedicht in der Nachfolge von Hans Rosenplüt und Hans Folz, das Spiel und den Dialog in Prosa.

Sein bekanntestes Fastnachts-Spiel "Der fahrend Schüler im Paradeis" spiegelt auf unterhaltsame Weise seine Erfahrungen aus dieser Zeit wieder. Wie man als Schuster obendrein Meister im Singen wird, das erzählt Richard Wagners Oper "Die Meistersinger von Nürnberg".

Der singende Dichter und Meistersinger Hans Sachs wurde vor 520 Jahren am 5. November 1494 geboren.

Weblink:

Sachs, Hans
Sachs, Hans
von Eckhard Bernstein

Montag, 18. Januar 2016

Rudyard Kipling 80. Todestag

Rudyard Kipling

Am 18. Januar jährt sich der Todesstag von Rudyard Kipling zum 80. Male.
Rudyard Kipling ist ein englischer Schriftsteller, der als Dichter des »Dschungelbuches« bekannt wurde.



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Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den gefragtesten englischen Schriftstellern. 1907 erhielt Kipling als erster Engländer den Literaturnobelpreis. Er war zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt. Bis heute hält er den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger.

Sein Erfolg ging aber immer weiter zurück. Nachdem sein Sohn 1915 im Alter von 18 Jahren in der Schlacht von Loos fiel, plagten den Kriegsbefürworter Selbstzweifel und Schuldgefühle.

Die Situation der Engländer in Indien beschrieb er zunächst ironisch gebrochen, verließ dann mit vierundzwanzig Jahren das Land und wurde zum umstrittenen Verfechter des britischen Imperialismus.



Uli Hoeness Berliner-Zeitung



B.Z. ist eine Boulevardzeitung aus Berlin, die in der B.Z. Ullstein GmbH,

einem 100%igen Tochterunternehmen der Axel Springer SE, erscheint. Sie

ist in Berlin zurzeit die Lokalzeitung mit der höchsten Auflage, hat aber in

den letzten Jahren hohe Auflageneinbußen hinnehmen müssen.




Doch der 1865 in Bombay geborene Journalist und Autor war eben auch ein unerschütterlicher Patriot und Propagandist des Britischen Weltreichs. Er hat den Kolonialismus stets verteidigt, Frauenrechte ebenso für überflüssig erklärt wie die Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien oder Irland.

Bildergebnis für Gerhard Schröder tagesschau

Am Ende seines Lebens ist er mit seinen Werten aus der Zeit gefallen und seine Person wurde in Deutschland rasch vergessen.

Geboren wurde der Schriftsteller im indischen Mumbai, wo sein Vater arbeitete. Mit fünf Jahren wurde er allerdings mit seiner jüngeren Schwester nach England gebracht und kam zu Pflegeeltern, unter deren strenger Aufsicht er gelitten hatte. 1882 kehrte er schließlich nach Indien zurück.

Weblinks:


Politischer Chauvinist – literarisches Genie? - Der 150. Geburtstag von Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling - www.wdr3.de/literatur

Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
von Rudyard Kipling

Samstag, 16. Januar 2016

»Ulysses« von James Joyce

Ulysses
Ulysses von James Joyce


Der experimentelle Roman »Ulysses« gilt als der bedeutendste Roman des irischen Schriftstellers James Joyce und als richtungsweisend für den modernen Roman. Der Roman »Ulysses« spielt in Dublin und beschreibt die Ereignisse eines einzigen Tages, des 16. Juni 1904.

Joyce beschreibt im »Ulysses« in 18 Episoden einen Tag – den 16. Juni 1904 – im Leben des Leopold Bloom, seines Zeichens Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er den Leser an den modernen (Irr-) Gängen seines Protagonisten durch Dublin teilhaben.

Joyce schildert dabei nicht nur die äußeren Geschehnisse eines Tages, sondern auch die Gedanken seiner Protagonisten mit allen ihren Assoziationen, Erinnerungsfetzen und Vorstellungen. Die Sprache wird dabei ungeordnet und bruchstückhaft verwendet, „wie es der Person gerade durch den Kopf geht“. Dieses Stilelement, der so genannte „stream of consciousness“ (Bewusstseinsstrom) wird hier zum ersten Mal zentrales Gestaltungselement eines literarischen Werkes.

Wer Joyce sagt, muss auch »Ulysses« sagen. Erratisch steht dieses zwischen 1918 und 1920 zunächst auf Betreiben von T. S. Eliot in der Zeitschrift "The Little Review" veröffentlichte Sprachkunstwerk seither auf einem Denkmal.


James Joyce war ein moderner Spracherneuerer. Sein imposantes Werk »Ulysses« - radikal-expertimentelle Prosa auf 1.000 Seiten - ist ein Sprachkunstwerk. Gerade damit hat er stark auf die Entwicklung des modernen Romans eingewirkt und gilt als Bahnbrecher größten Formats.

Radikal in der Beschränkung der erzählten Zeit auf einen einzigen Tag, den 16. Juni, im Leben des Dubliner Bohémiens Leopold Bloom und seiner Frau Molly im Jahr 1904. Nicht weniger radikal in der virtuosen Mischung von Stimmen, die ineinander greifen, von literarischen Adaptionen von Fantasien, von Unbewusstem und Bewusstem als Bewusstseinsstrom und als innerer Monolog.


Obszön sei das Buch, heißt es zur Zeit seiner Veröffentlichung, weshalb es anfangs schwer ist, für den Roman einen Verleger zu finden. In der Hogwarth Press, die von Virginia und Leonard Wolff geleitet wird, muss man davon Abstand nehmen, weil die Drucker die Arbeit verweigern.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seiner Familie nach Zürich, wo sein bekanntestes Werk »Ulysses« entstand. Der Roman in Form einer Tagesbeschreibung wurde in den Jahren 1918 bis 1920 in Auszügen in der amerikanischen Zeitschrift »The Little Review« abgedruckt. 1921 wurde er wegen obszöner Inhalte verboten. 1922 erschien »Ulysses« schließlich in zensierter Buchform in der Pariser Buchhandlung »Shakespeare and Company«.

Literatur:

Ulysses
Ulysses
von James Joyce

Mittwoch, 13. Januar 2016

James Joyce 75. Todestag

James Joyce

James Joyce 75. Todestag jährt sich am 13. Januar. Am 13. Januar 1941 starb Joyce in Zürich. James Joyce zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Schriftstellern im Irland des 20. Jahrhunderts. Joyce befasste sich mit der Literatur des Symbolismus und Realismus.

Joyce studierte am University College von Dublin moderne Sprachen, u.a. Englisch, Französisch und Italienisch.

1902 ging er nach Paris, um ein Medizinstudium zu beginnen. Er wandte sich dort aber dem Schreiben zu und führte einen ausschweifenden Lebensstil. 1903 kehrte er nach Dublin zurück, konnte dort jedoch nicht Fuß fassen. Mit seiner Geliebten und späteren Ehefrau Nora Barnacle siedelte er 1904 auf den Kontinent über und lebte hauptsächlich in Triest.

James Joyce schrieb Kurzgeschichten und überarbeitete seinen ersten Roman »Stephen Hero«, der später als »A Portrait of the Artist as a Young Man« (»Porträt des Künstlers als junger Mann«) veröffentlicht wurde. 1914 erschien Joyces erste Kurzgeschichtensammlung »Dubliners«.




Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seiner Familie nach Zürich, wo sein bekanntestes Werk »Ulysses« entstand. Der Roman in Form einer Tagesbeschreibung wurde in den Jahren 1918 bis 1920 in Auszügen in der amerikanischen Zeitschrift »The Little Review« abgedruckt. 1921 wurde er wegen obszöner Inhalte verboten. 1922 erschien »Ulysses« schließlich in zensierter Buchform in der Pariser Buchhandlung »Shakespeare and Company«.

James Joyce war ein moderner Spracherneuerer. Sein imposantes Werk »Ulysses« - radikal-expertimentelle Prosa auf 1.000 Seiten - ist ein Sprachkunstwerk. Gerade damit hat er stark auf die Entwicklung des modernen Romans eingewirkt und gilt als Bahnbrecher größten Formats.

1920 zog Joyce auf Einladung seines Freundes Ezra Pound nach Paris, wo er bis zu Frankreichs Besetzung im Zweiten Weltkrieg lebte. Dort entstand sein letzter Roman »Finnegan’s Wake« (»Finnegans Totenwache«), der 1939 veröffentlicht wurde. James Joyce starb am 13. Januar 1941 in Zürich.

James Joyce wurde am 2. Februar 1882 in Dublin geboren, wo er in schwierigen und ärmlichen Familienverhältnissen aufwuchs.

Lieratur:

Ulysses
Ulysses
von James Joyce

Weblink:

James Joyce - Vor 75 Jahren starb der Vater des "Ulysses"

James Joyce - Vor 75 Jahren starb der Vater des "Ulysses"

Dienstag, 12. Januar 2016

Jack London 140. Geburtstag

Jack London

Jack London wurde vor 140 Jahren am 12. Januar 1876 in San Francisco als John Griffith Chaney geboren. Er war ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist.

Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und schlug sich als Fabrikarbeiter, Austernpirat, Landstreicher und Seemann durch, holte das Abitur nach, begann zu studieren. Dann ging er als Goldsucher nach Alaska, lebte monatelang im Elendsviertel von London, geriet als Korrespondent im russisch-japanischen Krieg in Gefangenschaft und bereiste die ganze Welt.

Jack London brach 1897 auf, um am großen Goldrausch am Klondike River teilzuhaben. Gold fand er keines, dafür aber den Stoff für seine berühmten Nordland-Erzählungen. Den so abenteuerlichen wie strapaziösen Weg zu den Goldfeldern im Yukon-Territorium hat er in den hier versammelten Geschichten um »Alaska-Kid« spannend geschildert.

Der Ruf der Wildnis hatte es ihm angetan. Jack London hat als junger Mensch am eigenen Leib erfahren, was er später in seinen Abenteuerbüchern schildert: den Kampf gegen die Naturgewalten, gegen unüberwindlich scheinende Gegner und Hindernisse. Seine Helden lassen sich jedoch niemals unterkriegen und wachsen an den Herausforderungen.

Der Autor verarbeitete in seinen Erzählungen und Romanen vor allem eigene Erfahrungen, die er als Goldsucher in Alaska, Landstreicher, Seemann und Journalist gesammelt hatte. »Der Seewolf« (1904) und »Wolfsblut« (1905) spiegeln das raue Leben auf See oder in der Wildnis packend wieder.

Er trug die Natur und Wildnis in die Literatur und viele Leser konnten sich dieser nicht entziehen. Seine bekannteste Erzählung, »Der Ruf der Wildnis«, verfasste Jack London 1903. London schrieb über 50 Bücher und mehr als 100 Kurzgeschichten und war der höchstbezahlte und populärste Autor seiner Zeit. Er starb bereits im Alter von 40 Jahren.

Jack London erlangte vor allem durch seine Abenteuerromane »Ruf der Wildnis« und »Wolfsblut« sowie durch den mehrfach verfilmten Abenteuerroman »Der Seewolf« und den autobiographisch beeinflussten Roman »Martin Eden« große Bekanntheit. Diese Werke geben gleichzeitig eine Übersicht über die geographischen Räume, die er kannte: den arktischen Norden Nordamerikas (Klondike) zur Zeit des Goldrausches, Kalifornien und den Pazifik bzw. die Seefahrt auf diesem Ozean.


Als erfolgreicher Schriftsteller bekannte London sich in seinen politischen Essays, geprägt durch harte Erfahrungen in der Kindheit, häufig zu den unteren Schichten der Gesellschaft und offen zum Sozialismus, wenn auch sehr eigener Prägung.

Er war bis kurz vor seinem Tod Mitglied der Socialist Party der Vereinigten Staaten und hatte sich 1901 für diese Partei erfolglos um das Amt des Bürgermeisters von Oakland beworben. Sein literarisches Werk wurde international erfolgreich und in zahlreiche Sprachen übersetzt.


Jack London sah sich zeitlebens eher als Landwirt denn als Schriftsteller. Er gab an, das Schreiben lediglich als Brotberuf zur Aufrechterhaltung seiner Ranch zu betreiben; diese betrachtete er als sein Lebenswerk.

Jack London starb am 22. November 1916 in Glen Ellen, Kalifornien. Am 22. November 1916 setzte der berühmte Schriftsteller auf seiner Farm in Kalifornien seinem zuletzt von Alkohol, Erfolg und Extravaganz geprägten Leben ein Ende.


Weblinks:


Jack London - Romane und Erzählungen (Vier Bände im Schuber) - Goldrausch in Alaska - Der Seewolf - Ruf der Wildnis
von Jack London

Ruf der Wildnis
Ruf der Wildnis
von Jack London

Freitag, 8. Januar 2016

»Utopia« von Thomas Morus

Thomas Morus



Der englische Staatsmann und Schriftsteller Thomas Morus war unter Heinrich VIII. Lordkanzler und wurde nach einem Zerwürfnis mit dem König 1535 in London hingerichtet. Thomas Morus war ein englischer Staatsmann und humanistischer Autor. Er ist ein Heiliger und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche und Patron der Regierenden und Politiker.Sein bis heute berühmtestes Werk »Utopia«, das der literarischen Gattung der positiven Zukunftsvisionen den Namen gab, veröffentlichte er 1516.

Utopia
Utopia
von Thomas Morus



Darin berichtet ein Seemann, der sich lange in dem idealen Inselstaat Utopia aufgehalten haben will, von seinen Erlebnisse, die im oftmals vom Autor satirisch überspitzten Widerspruch zur Staatspraxis der Renaissance stehen. So ist in der Republik Utopia das Privateigentum abgeschafft, es gilt die Gleichheit zwischen den Menschen, niemand ist zum Kriegsdienst gezwungen, Geld und Gold sind verpönt.

Thomas Morus' »Utopia« ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, die auf sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen, dem Streben nach Bildung, gemeinschaftlichem Besitz und demokratischen Grundzügen beruht. Aber kann ein solch gerechtes Staatswesen überhaupt existieren? Diese Frage beschäftigt auch heute noch Ökonomen, Philosophen und Schriftsteller.

»Utopia« von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Utopia
Utopia
von Thomas Morus

Donnerstag, 7. Januar 2016

Paul Verlaine 120. Todestag

Paul Verlaine

Paul Verlaine 120. Todestag jährt sich am 8. Januar. Verlaine war ein französischer Lyriker des Symbolismus. Er liebte die Leichtigkeit des Seins, führte das Leben eines Bohemien und gab sich den künstlerischen und sinnlichen Genüssen hin.

Nicht selten hielt der Lyriker sich in Pariser Literaturcafes auf, wo er den Ruf eines Dandys und Trinkers hatte. Seine Versuche ein bürgerliches Leben zu führen, scheiterten allesamt.



»Nichts tut der Seele besser,

als jemandem seine Traurigkeit abzunehmen.«



Paul Verlaine


Mit dem Dichter Rimbaud verband ihn nicht nur eine literarische Freundschaft, diese wirkte sich befruchtend auf Verlaines lyrisches Schaffen aus.


Seine Verse sind stets etwas wehmütig und erinnern an morbide Herbstimpressionen. Verlaine schrieb gegen den modernen Subjektivismus an, den er als Sog des Nichts begriffen hat.

Gedichte
Gedichte

Sein Unbehagen gegenüber dem positivistisch-materiellen Denken seiner Zeit drückte sich in verstärktem Dekandenzbewußtsein aus, welches sich in seinem Leben spiegelt und sich durch viele seiner Verse zieht.

Paul Verlaine wurde am 30. März 1844 in Metz als Sohn eines Offiziers geboren.

Gedichte:

Gedichte
Gedichte
von Paul Verlaine


Weblink:

„6. Juni 1944: Hochdramatisch war der Tag“ - www.deutschlandfunkkultur.de