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Freitag, 19. April 2013

»Claraboia oder wo das Licht einfällt« von José Saramago

José Saramago

Der Roman »Claraboia oder wo das Licht einfällt« des großen portugiesischen Schriftstellers und Nobelpreisträgers José Saramago (1922-2010) hat seine eigene Geschichte, die selbst Gegenstand für einen Roman hätte sein können.

Saramago hat den Roman als junger Mann bereits im Jahr 1953 geschrieben, aber der Verlag, an den er das Manuskript sandte, ließ es sieben Jahre unbeachtet liegen. Der Roman galt lange Zeit als verschollen. Als das Manuskript 1999 wieder auftauchte, lehnte Saramago selbst die Veröffentlichung ab, obwohl es jetzt durchaus interessierte Verlage gab.

Womöglich saß die Kränkung, die er über 40 Jahre zuvor mit diesem Text erlitten hatte, immer noch zu tief. Drei Jahre nach dem Tod des Autors, ist »Claraboia oder wo das Licht einfällt« doch noch auch auf Deutsch erschienen.

Lissabon mit Blick auf den Tejo

Der frühe Roman des großartigen Romanciers spielt in Lissabon zu Beginn der fünfziger Jahre während der Diktatur Salazars. Licht fällt ein in die portugiesische Gesellschaft. Saramago beschreibt in seinem Werk das Schicksal der Bewohner eines Lissabonner Wohnhauses. José Saramago wählt ein Mietshaus in Lissabon als Schauplatz für seinen Roman. In die Geschichte der Bewohner eines Mietshauses in Lissabon lässt der Schriftsteller José Saramago Licht einfallen wie durch ein Oberlicht - was portugiesich übersetzt »Claraboia« heisst.


Claraboia oder wo das Licht einfällt

Dort, wo er das Licht einfallen lässt, tritt das Leben in dem Mietshaus zutage. Er blickt hinter jede Tür, lüftet die kleinen und großen Geheimnisse der Hausgewohner, erfasst ihre Sorgen und Nöte und beschwört dabei eindrucksvoll die Atmosphäre in Portugal während der Salazar-Diktatur. Hinter den Wohnungstüren lebt das ganz Gewöhnliche, herrscht der unveränderliche Alltag, jedoch köcheln verborgen sehr persönliche Geheimnisse, Schicksalen und deren (un)erwartete Umkehr.

Was sich vor 60 Jahren fiktiv in einem Lissaboner Mietshaus abspielte, könnte sich auch heute überall auf der Welt in der Realität genauso, wie von Saramago beschrieben, zutragen. Und das ist ein Merkmal von großer Literatur.

Sonntag, 14. April 2013

Lessings "Nathan der Weise" 1783 uraufgeführt

Gotthold Ephraim Lessing

Am 14. April 1783 - zwei Jahre nach dem Tod des Dichters - wurde "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing in Berlin uraufgeführt. Das aufklärerische Drama gilt als Inbegriff der "Humanitätsdichtung". Lessing (1729-1781) plädiert in der Parabel für ein friedliches Nebeneinander der verschiedenen Völker und Religionen.

Der Dichter gilt als Erneuerer des deutschen Schauspiels. Noch heute stehen seine bürgerlichen Trauerspiele und Schauspiele auf den Spielplänen vieler Theater. Er verfasste jedoch auch grundlegende theoretische Reflexionen zur Dramatik und zur Literaturkritik.

Als Aufklärer verfolgte Lessing mit seiner Kritik am bestehenden deutschen Theater und der Schaffung alternativer Formen das Ziel, den Bürgern mittels des Schauspiels, eine aufgeklärte, vernünftige Moral zu vermitteln.

Weblink:

Gotthold Ephraim Lessing-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de