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Sonntag, 27. Februar 2022

John Steinbeck 120. Geburtstag

John Steinbeck


John Steinbeck wurde vor 120 Jahren am 27. Februar 1902 in Salinas, Kalifornien geboren. John Steinbeck war ein berühmter amerikanischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, zu dessen erfolgreichsten Autoren er gehört.

John Steinbeck wurde bekannt durch seine sozialkritische Romane. Die Helden seiner sozialkritischen Romane sind die Mittellosen, Außenseiter und gesellschaftliche Randgruppen.

Tortilla Flat

Seinen Durchbruch erlebte Steinbeck 1935 mit dem Roman »Tortilla Flat«, in welchem er den Freundschaftsbund armer, aber lebenslustiger Hispano-Amerikaner nach dem Vorbild der Tafelrunde von König Artus schildert.

Steinbeck schrieb zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Novellen, arbeitete zeitweilig als Journalist und war im Zweiten Weltkrieg Kriegsberichterstatter.

»Die Straße der Ölsardinen« gehört zu den fröhlichsten und optimistischsten Werken Steinbecks, mit der er der Stadt Monterey in Kalifornien ein Denkmal setzte.

Steinbeck schildert darin die kleine Welt rund um die Straße der Sardinenfabriken, die Cannery Row, von Monterey und die zunehmend irrwitzigen Versuche einer Gruppe liebenswerter Herumtreiber, Schnorrer und Lebenskünstler, ihrem Freund und Gönner Doc eine Party zu geben.

Zu seinen bekanntesten Romanen gehören »Tortilla Flat« (1935), »Früchte des Zorns« (1939),
»Die Straße der Ölsardinen« (1945), »Jenseits von Eden« (1952).

1940 erhielt er den Pulitzer-Preis und 1962 den Nobelpreis für Literatur.

John Steinbeck starb am 20. Dezember 1968 in New York an Herzversagen.

Samstag, 26. Februar 2022

»Ich dachte an die goldenen Zeiten« von Bohumil Hrabal



»Ich dachte an die goldenen Zeiten« ist ein Roman von Bohumil Hrabal, der erste Band einer dreiteiligen autobiografischen Reihe. Der wehmütige Titel weist übrigens auf vorliterarische Zeiten Hrabals hin, die endgültig vorbei waren, als sich erste literarische Erfolge einstellten und damit plötzlich auch genügend Geld verfügbar war für ein unkonventionelles Künstlerleben.

Aus der Sicht seiner Frau erzählt der tschechische Autor Bohumil Hrabal die Geschichte seiner eigenen Ehe und damit die einer ganz und gar ungewöhnlichen Liebe. Während er, ein lange erfolgloser Schriftsteller, endlich den Durchbruch schafft, sieht sie, seine Frau, nur seine Schwächen und seine unmöglichen Freunde, bei denen er der Champion ist, die Nummer eins, besonders in der Kneipe "Zum Goldenen Tiger". Das Buch ist gleichzeitig ein burlesker Gesellschaftsroman mit einer unkonventionellen Schilderung des Prager Frühlings.

Mit den Augen seiner Frau beschreibt Bohumil Hrabal sein eigenes Leben und nimmt dabei auf sich keine Rücksicht. Er erscheint dem Leser als bäurischer, martialischer Mann, der mehr durch Zufall Schriftsteller geworden ist. Und doch bekennt Hrabal darin seine Art zu schreiben, seine Art zu erzählen. Man versteht seine Verliebtheit in die Natur und den Augenblick. Was in den Augen seiner Frau manchmal wie Wahnsinn erscheint, offenbart sich als Möglichkeit Gefühle und Stimmungen zu verschriftlichen.

Und nebenbei lernt der Leser auch die Ängste der Bevölkerung während des Prager Frühlings kennen, die Sinnlosigkeit und pure Machtdemonstration, die er gebracht hat. Hrabal gelingt dies aber auf eine subtile und sympathische Weise, er prangert nicht an, er stellt nicht einmal in Frage sondern baut es in sein eigenes Leben als schlichte Tatsache ein, die in ihrer Aberwitzigkeit auch zu seiner eigenen literarischen Gestalt passt.

Wer Hrabal nur von seinen Romanen her kennt, sollte sich diese andere Art von Autobiographie nicht entgehen lassen. Wie dem auch sei, die gute Elišska hat es nicht leicht mit diesem Kerl. Schon gleich zu Anfang hastet sie zum Verlag ihres Mannes, den längst überfälligen Vorabdruck seines neuen Buches abzuholen. Bohumil wartet derweil entnervt zu Hause, ein hilfloses Bündel, suizidal unentschlossen zwischen Prager Fenstersturz oder Wacholderschnapsvergiftung. Oder die Episode, in der ihr Gatte stark alkoholisiert auf dem Bahnsteig auftaucht, den Verlagsvorschuß in einem Einkaufsnetz voller Geldscheine schwenkend. Wie bemerkt die Dame im Abteil gegenüber so treffend: "Der Herr Gemahl ist ein lustiger Kerl, sie erleben wohl so allerlei mit ihm!"

Aber was waren für den Autor die goldenen Zeiten? - Eliska erzählt über das Erscheinen des ersten Buches ihres Mannes Ende der 50er Jahre bis zum Publikationsverbot nach der Niederschlagung des Prager Frühlings. Mehr aber noch erzählt sie über den Schriftsteller Hrabal: Bohumil ist ein schwieriger, immer an sich selbst zweifelnder, sehr dem Alkohol und dem fetten Essen zugetaner Mensch, der eigentlich immer ein Kind geblieben ist. Er liebt seine Frau, seine Freunde und seine Katzen, er hasst Lesungen und Diskussionen; am liebsten ist er (allein) irgendwo in der Natur.

Bohumil Hrabal hat ein wunderbares Buch geschrieben, über dessen Wiederentdeckung man sich freut. Und natürlich kann Hrabal den tschechischen Nationalhelden Schwejk nicht verleugenen: nicht nur einmal wird man beim Lesen an Jaroslav Hasek erinnert, besonders bei Hrabals Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht und dem Publikationsverbot.

Literatur:

Ich dachte an die goldenen Zeiten
Ich dachte an die goldenen Zeiten
von Bohumil Hrabal

Ich dachte an die goldenen Zeiten
Ich dachte an die goldenen Zeiten - SZ-Reihe
von Bohumil Hrabal

Mittwoch, 23. Februar 2022

Stefan Zweig 80. Todestag

Stefan Zweig


Der Todesstag von Stegfan Zweig jährt sich am 23. Februar zum 80. Mal. Zweig starb am 23. Februar 1942 in Petrópolis im Bundesstaat Rio de Janeiro. Stefan Zweig war ein bedeutender österreichischer Schriftsteller und Novellist.

Schon während seiner Gymnasialzeit verfasste er Gedichte, nahm dann in Wien das Studium der Literaturgeschichte auf und begann zu reisen – durch Europa ebenso wie nach Tunesien oder Mexiko. Als Übersetzer des Franzosen Romain Rolland oder des Belgiers Emile Verhaeren machte er sich ebenso einen Namen wie durch seine eigenen Werke.

Stefan Zweigs führte ein Leben im Wien der Habsburger-Monarchie, erlebte seine künstlerisch fruchtbarste Zeit in Salzburg, als in seinem Haus die kulturelle Prominenz ein- und ausging.

Der Zweite Weltkrieg, Bücherverbrennung und Verfolgung ließen Zweig schließlich nach Brasilien emigrieren. Unter dem Eindruck deutscher Kriegserfolge und erschöpft von unfreiwilliger Migration sowie dem Verlust seiner – vor allem auch geistigen – Heimat Europa nahm sich der Sechzigjährige zusammen mit seiner Frau Lotte am 23. Februar 1942 das Leben.

Stefan Zweig war ein Erzähler aus Leidenschaft. Seit er 1904 seine erste Novelle veröffentlichte, blieb er dieser Gattung bis zum Schluss treu. Sein episches Werk machte ihn ebenso berühmt wie seine historischen Miniaturen und die biographischen Arbeiten.

"Meine drei Leben", so lautete Stefan Zweigs Arbeitstitel für sein großes Buch »Die Welt von Gestern«, nach der er sich stets sehnte. Seine sprichwörtlichen drei Leben, das sind die Lehr- und Wanderjahre bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, die Erfolgsjahre des "Schriftstellerbetriebes" Stefan Zweig in Salzburg, schließlich die Exiljahre in Großbritannien, den USA und Brasilien. Sie bilden die drei großen Blöcke in Stefan Zweigs Biografie.




Die Welt von Gestern






"Die Welt von Gestern"
von Stefan Zweig



Fischer-Verlag,
Taschenbuch, 1. April 1975,
11,95 EUR.

ISBN-13: 978-3596211524



Seine Biografie ist Ausdruck des ausgefüllten Lebens eines vom Erfolg verwöhnten Schriftstellers, das durch die Zeitläufe bedingt eine Wendung nimmt und im Jahr 1942 tragisch im gemeinsamen Freitod mit seiner zweiten Frau Lotte in einer brasilianischen Kleinstadt in der Nähe von Rio de Janeiro endete.

Zu seinen bekanntesten Novellen gehören »Brennendes Geheimnis« (1911), »Amok« (1922), »Sternstunden der Menschheit« (1927).

Zu seinen bekanntesten Biografien gehören »Romain Rolland« (1921), »Joseph Fouché« (1929), »Maria Stuart« (1935), »Magellan« (1938), »Balzac« (postum 1946).

Stefan Zweig, überzeugter Europäer in einer Zeit von nationalen Feindbildern, nahm sich aus Verzweiflung über die Selbstzerfleischung Europas im Zweiten Weltkrieg in Brasilien das Leben.

Am 22. Februar 1942 schluckten Stefan Zweig und seine Frau Lotte in Petropolis bei Rio de Janeiro eine Überdosis Veronal. Das bekannteste Werk des österreichischen Schriftstellers ist zweifelsohne "Die Schachnovelle".

Weblinks:

Stefan Zweig-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Stefan Zweig-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Samstag, 12. Februar 2022

Charles Dickens und die Viktorianische Ära


Charles Dickens

Die lange Regierungszeit der britischen Königin Viktoria (1837–1901) war eine Zeit großer Fortschritte auf technologischem und industriellem Gebiet. Großbritannien errichtete während der Viktorianischen Ära ein der ganzen Welt ein umfangreiches Imperium, in dem aber viele Menschen vom Fortschritt ausgeschlossen blieben und arm blieben.

Der rasante Fortschritt wurde jedoch in der Kultur und Literatur von großer und zunehmender Skepsis begleitet. Die Autoren dieser Epoche reflektierten ihre Bedenken, dass der Geist des Menschen durch das Maschinenzeitalter zerstört werden könnte. Prägendster Autor der viktorianischen Phase war Charles Dickens. Dickens war zu jener Zeit der meistgelesenste englische Autor.

Charles Dickens

Charles Dickens avancierte mit seinen Werken zu einem der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Anhand charaktervoller Figuren zeichnete er Geschichten mit existenziellem Hintergrund, in denen das Gute mit dem Bösen ringt. Dabei beleuchtete er die sozialen Probleme seiner Zeit.


Oliver Twist


Im Jahr 1838 erschien der Roman »Oliver Twist« erstmals. Einer seiner populärsten Romane war »Oliver Twist« (1837–1839). Mit »Oliver Twist« prangerte Dickens die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit an. Selbst Historiker haben Dickens' Romane als dokumentarische Quelle herangezogen.

Im Jahre 1849 begann Dickens mit der Arbeit an seinem Roman »David Copperfield«, der auf Erfahrungen aus seiner Kindheit und seinem frühen Leben basiert. Mit dem stark autobiografisch geprägten Roman »David Copperfield«, den er selbst als seinen »Lieblingsroman« bezeichnete, schuf Charles Dickens einen der wenigen großen Bildungsromane der englischen Literatur.

In seinem Roman appellierte er mit der Kritik an der Missachtung des Kindes, die der Kritik an sozialen Missständen vorangeht, an das Gewissen und wollte den Weg für soziale Reformen ebnen.

Um 1850 wurde Charles Dickens zum Chronisten der industriellen Revolution in England und des Molochs London. In seinem autobiografischen Roman »David Copperfield« schildert er das Arbeitsleben in den Fabriken, wo schon Kinder ausgebeutet wurden.

Charles Dickens zeichnete ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Seine Werke liefern eine eindrückliche Schilderung des sozialen Verhältnisse und herrschenden Armut.

Humorvoll schildert Dickens das Volksleben seiner Zeit. Er stellte aber auch mit deutlicher Sympathie für die Armen und Unterdrückten soziale Mißstände dar.

Weblinks:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Charles Dickens-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Freitag, 11. Februar 2022

Georg Roth gestorben

Gerhard Roth


Gerhard Roth starb am 8. Februar 2022 im Alter von 79 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit in Graz. Roth war ein österreichischer Schriftsteller, Erzähler und Chronist. Roth verband Literatur mit großem Interesse für Geschichte, Kunst und Pathologie.

Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus »Die Archive des Schweigens« und den nachfolgenden Zyklus »Orkus«. Er schrieb zahlreiche Romane und die beiden Romanzyklen »Das Archiv der Vergessens« und »Orkus.« In seinem Romanzyklus 1991 abgeschlossenen Romanzyklus »Das Archiv der Vergessens« widmete der Chronist sich der Verarbeitung der dunklen Vergangenheit Österreichs.

Gerhard Roth meldete sich als Erzähler, Dramatiker und Essayist immer wieder kritisch zur österreichischen Vergangenheit und politischen Gegenwart zu Wort. Immer wieder wandte er sich gegen das Vergessen.

Anfang der 1970er begann er, erste Texte zu veröffentlichen. Ab 1978 arbeitete er an dem siebenbändigen Zyklus »Die Archive des Schweigens«, welcher in der Südsteiermark und in Wien angesiedelt ist, und den er 1991 abschloss. Mit dem Fotografen Franz Killmeyer entstanden seine bekannten Bild-Text-Kompositionen.

Ab 1993 arbeitete er an dem Zyklus "Orkus", der 2011 abgeschlossen wurde. Insbesondere dieses Werk Roths ist der „nicht nachlassenden Sorgfalt des Wahrnehmens und Formulierens“ wegen als eine „Prosa der Aufmerksamkeit“ gerühmt worden.

Zuletzt erschienen die drei Venedig-Romane »Die Irrfahrt des Michael Aldrian«, »Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier« und »Es gibt keinen böseren Engel als die Liebe«. Sein letzter Roman »Die Imker« ist für Mai 2022 geplant.

Literatur:
Im tiefen Österreich Im tiefen Österreich von Gerhard Roth

Der stille Ozean Der stille Ozean von Gerhard Roth

Montag, 7. Februar 2022

Charles Dickens 210. Geburtstag


Charles Dickens

Der englische Schriftsteller Charles Dickens wurde vor 210 Jahren am 7. Februar 1812 als Sohn eines Marinezahlmeisters in Landport bei Portsmouth geboren.

Charles Dickens war ein berühmter englischer Schriftsteller und meisterhafter Erzähler der viktorianischen Ära und einer der bedeutendsten Vertreter der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Dickens ist einer der Hauptvertreter der Viktorianischen Literatur und gilt als Begründer des sozialen Romans.

Nach zunächst glücklicher Kindheit musste er schon früh Geld verdienen, weil sein Vater zwei Jahre im Schuldgefängnis saß. Der junge Charles arbeitete in einer Schuhwichsfabrik, war Schreiber in einer Anwaltskanzlei und Journalist.

Mit Zeitungsgründungen und durch das Schreiben von Romanen und Geschichten wurde er schnell erfolgreich und berühmt. Die Leser mochten seine anfangs humorvollen, später eher düsteren Romane, die das Leben in der englischen Mittel- und Unterschicht kritisch beschrieben.

Bekannt wurde er durch seine humoristischen "Pickwick Papers" (1837-1838, deutsch: "Die Pickwickier"). Die humorvoll pathetischen Schilderungen sozialer Missstände und die simple Dialektik von Schwarz und Weiß in seinen Werken machten ihn zu einem der meistgelesenen Autoren seiner Zeit.

Dickens war auch als Journalist tätig, der für seine ausgezeichneten und oftmals humoristischen Reportagen bekannt war. Seine Romane beeinflussten nachhaltig die politischen Reformen seiner Heimat. Zu seinen Hauptwerken gehören "Oliver Twist" (1838) und "David Copperfield" (1849/1851).
Charles Dickens war verheiratet und hatte 10 Kinder. Von seiner Frau trennte er sich wegen einer Geliebten.

Industrielle Revolution

Um 1850 wurde Charles Dickens zu Chronisten der industriellen Revolution in England und des Molochs London.
In seinem autobiografischen Roman »David Copperfield« schildert er das Arbeitsleben in den Fabriken, wo schon Kinder ausgebeutet wurden.

In den Jahren 1860 und 1861 verfasste Dickens den Roman »Great Expectations«, der thematisch viele Ähnlichkeiten mit seinem Roman »David Copperfield« aufweist. In diesem Kindheits- und Jugendroman, in dem er die eigenen bedrückenden Kindheitserlebnisse verarbeitete, thematisierte er das erbärmliche Leben von Menschen im England des 19. Jahrhunderts in einer außergewöhnlich verdichteten Atmosphäre.

Charles Dickens zeichnete ein lebendiges Gesellschaftsgemälde der Viktorianischen Zeit, in dem sich Charakteristika seiner Werke wie scharfe Beobachtungsgabe, psychologisches Feingefühl und Sozialkritik vereinen. Seine Werke liefern eine eindrückliche Schilderung des sozialen Verhältnisse und herrschenden Armut.

Humorvoll schildert Dickens das Volksleben seiner Zeit. Er stellte aber auch mit deutlicher Sympathie für die Armen und Unterdrückten soziale Mißstände dar.


Charles Dickens starb am 9. Juni 1870 auf seinem Landsitz Gadshill Place bei Chatham-Rochester im Alter von 58 Jahren nach einem Schlaganfall.

Weblinks:

Charles Dickens-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Charles Dickens-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Samstag, 5. Februar 2022

Hans Fallada 75. Geburtstag

Hans Fallada

Hans Fallada, eigentlich Rudolf Ditzen, starb vor 75 Jahren am 5. Februar 1947 in Berlin. Hans Fallada war ein bekannter deutscher Schriftsteller der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den großen, den bleibenden Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.

Hans Fallada ist als "Schriftsteller der kleinen Leute" bekannt geworden, der große Prosa aus dem Leben der kleinen Leute gemacht hat. Er hat das Schicksal der kleinen Leute in der Weimarer Republik, in der Nazi-Zeit und bis nach dem Krieg anschaulich und voller Herz mit Büchern, die das Los der kleinen Leute beschreiben, erlebbar gemacht.Seine Erzählungen erschienen vor allen Dingen in der "Vossischen Zeitung".

Fallada schrieb ab 1920 Romane und stellte seine präzise Beobachtungsgabe und sein sagenhaftes Erzähltalent einem immer größeren Publikum unter Beweis. Seine Stoffe fand er im eigenen Leben, sie führen ins Milieu von Häftlingen, Gutsbediensteten, Bauern, Arbeitslosen und den Verlierern der Weltwirtschaftskrise.

Bereits mit dem ersten – 1920 veröffentlichten – Roman »Der junge Goedeschal« verwendete Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von Hans im Glück und der Nachname auf das sprechende Pferd „Falada“ aus »Die Gänsemagd«.


Fallada war ein profunder Menschenkenner und genauer Beobachter, der sich auskannte in den Lebenswelten und im Alltag der Menschen. Er kannte die sozialen Schichten, die Milieus, die Menschen und ihre Lebenssituation.Seine Werke sind ein Spiegel seiner Zeit und seiner Person. Sie sind stets auch Schilderungen seines bewegten Lebens. Berühmt wurde Fallada mit seinen Romanen »Bauern, Bonzen und Bomben«, »Wolf unter Wölfen« sowie »Kleiner Mann – was nun?«, dessen Stoff bis heute zum Repertoire vieler Bühnen gehört. Mit dem vielfach übersetzten Roman »Kleiner Mann - was nun?« (1932) wurde Fallada weltbekannt.

Fallada war die Stimme des kleinen Mannes. Seine Romane handeln von dem Mut der Menschen, sich mit der Lebensfeindlichkeit und den Widrigkeiten des Lebens auseinanderzusetzen. In allen Romanen beschrieb er die Probleme der kleinen Leute, vor allem in der Hauptstadt Berlin. Viele der Probleme, welche die einfachen Menschenin den 1930er Jahren in Berlin hatten, sind auch heute noch aktuell: das Wohnungsproblem und das Problem der zum Teil inkompetenten Verwaltung in der Hauptstadt sind immer noch Probleme, die der Lösung harren.



In der Zeit des Faschismus lebte er als "unerwünschter Autor" zurückgezogen auf seinem Sechs-Morgen-Anwesen in Mecklenburg. 1945 siedelte er nach Berlin über und starb dort 1947.

Hans Fallada war eine rätselhafte und vielschichtige Gestalt. Vielleicht war dieser "Hans im Glück" eine stärkere Gestalt als er selber wusste. Er war als Schriftsteller sicherlich ein "Hans im Glück" und ein Glücksfall für die deutsche Literatur. Im Leben selbst war er jedoch nicht ganz so glücklich zu nennen, denn es war ihm infolge seines exzessiven Lebensstiles nur ein Alter von 53 Jahren beschieden.

Populär war Fallada schon immer, mittlerweile erkennt man seinen weltliterarischen Rang: Der Autor Hans Fallada wurde in den letzten Jahren noch einmal völlig neu entdeckt. Seine Romane und Erzählungen sind zeitlos und haben bis heute nicht an Aktualität verloren.

Literatur:

Kleiner Mann – was nun?
Kleiner Mann – was nun?
von Hans Fallada

Ein Mann will nach oben
Ein Mann will nach oben
von Hans Fallada

Bauern, Bonzen und Bomben
Bauern, Bonzen und Bomben
von Hans Fallada


Weblink:

Fallada - Im Rausch des Schreibens - www.srf.ch


»Insel der Pinguine« von Anatole France

Insel der Pinguine


»Insel der Pinguine« (französisch L’Île des Pingouins«) ist ein 1908 erschienener historischer Roman des französischen Autors Anatole France. Vorgeblich eine Chronik des fiktiven Landes Alka in acht Büchern, ist der Roman eine Satire auf die Geschichte Frankreichs im Besonderen und die Geschichte des christlichen Abendlandes im Allgemeinen.


»Insel der Pinguine« ein 1908 von Anatole France ist ein utopischer Roman über die Entwicklung einer Gesellschaft im technischen Zeitalter. France zeichnet darin eine von Gier und Macht zerfressene Gesellschaft, in der die Plutokraten zur Macht kommen.

Menschen werden zu Sklaven der Maschinen und ausgebeutet. Die Unterdrückten erheben sich gegen die Herrschaft der Plutokraten und setzen eine neue Generation von Bomben ein, um sich zu erheben.


Der fromme Greis Mael landet - vom Teufel verführt - auf einer eisigen Insel. Er hört Geräusche und beginnt den Bewohnern zu predigen, nur handelt es sich nicht um Menschen, sondern um Pinguine, dies hindert den Missionar jedoch nicht daran, diese auch gleich zu taufen.

Ein Konzil unter Leitung des Herrn nimmt sich dieses theologischen Problems an, da Pinguine seelenlose Geschöpfe sind, ist die Lösung eine Verwandlung in Menschen. Das nächste Wunder lässt nicht lange auf sich warten, die Insel wird nach Europa gezogen.

Der Prozess der Verwandlung lässt alle menschliche Fehler wie: Eitelkeit, Gier, Herrschsucht usw. hervortreten, im Laufe der Entwicklung der Nation von Pinguinien im Lande Alka werden auch zivilisatorische "Errungenschaften" wie Klerus, Adel, Diktatur und Kapitalismus Einzug halten, sowie Bürgerkrieg, Imperialismus und Terror..

Anatole France` Roman beginnt als fabelhafte Erzählung und wird mehr und mehr zu einer historischen Satire auf Europa und besonders auf Frankreich, mit zahllosen geschichtlichen Anspielungen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gespickt, in klassisch schöner Sprache und großer Erzählkraft bietet der Erzähler eine warmherzige und zugleich spöttische Betrachtung der Politik und Kultur. Adel, Klerus, Patriotismus bekommen ihr Fett weg, eine herrliche Travestie mit einem ernsten Schluß, einen Blick in die Zukunft, der als Mahnung und Warnung gedacht, leider allzu schnell von der Realität eingeholt wurde.

Anatole France steht mit diesem Roman in der Tradition solch großer Satiriker wie François Rabelais und Jonathan Swift, nimmt aber auch mit seinem letzten Kapitel Dystopien des späteren 20. Jahrhunderts vorweg und erweist sich so als Wegbereiter der Science Fiction. Heiligenlegenden, Chroniken und andere Geschichtsquellen werden mit hoher stilistischer Raffinesse parodiert, travestiert und so in ihrer Wirkkraft auf die kollektive Psyche hinterfragt. France setzt sich mit diesem Vorgehen im Gegensatz zu einer positivistischen Geschichtsschreibung, deren Vertreter im Vorwort in Gestalt des Gelehrten Fulgentius Tapir verspottet werden, der ums Leben kommt, als er buchstäblich in dem von ihm gesammelten Material ertrinkt.

»Die Insel der Pinguine« gehört bis heute zu den beliebtesten Werken von Anatole France und wurde in viele Sprachen übersetzt.

Literatur:

Insel der Pinguine
Insel der Pinguine
von Anatole France

Donnerstag, 3. Februar 2022

Bohumil Hrabal 25. Todestag

Bohumil Hrabal

Bohumil Hrabal starb vor 25 Jahren 3. Februar 1997 in Prag. Bohumil Hrabal war ein tschechischer Schriftsteller. Der Prager Schriftsteller gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Hrabal war ein Schriftsteller mit durchaus schwejkschen Zügen, denen er auch seine große Beliebheit verdankt.

1935 begann Hrabal sein Jurastudium in Prag. Nebenbei besuchte er Vorlesungen über Literatur, Kunst und Philosophie und schrieb seine ersten Gedichte. 1939 musste er sein Studium unterbrechen, da die deutsche Besatzungsmacht die tschechischen Hochschulen schließen ließ. Von 1941 bis 1945 arbeitete er für die staatliche Eisenbahn. 1946 promovierte er zum Dr. jur. Von 1947 bis 1949 war er Handelsreisender.


Bohumil Hrabal wurde jedoch nicht als moderner Schwejk geboren und fand erst spät im Jahr 1953 zum Beruf des Schriftstellers. Zuvor arbeitete er in zahlreichen Berufen. Seine beruflichen Tätigkeiten wechselten zwischen Versicherungsagent, Handelsreisender und schließlich Hilfsarbeiter in einer Stahlhütte (ab 1949), und dann nach einem schweren Unfall von 1953 bis 1959 als Verpacker von Altpapier in einem Rohstoff-Sammellager. Seine Tätigkeiten machte Hrabel später zu Literatur.

1963 erschien seine erste Erzählung Perlchen auf dem Grund erscheint; rasch folgten von 1964-68 »Die Bafler«, »Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene«, »Inserat. verkaufe Haus, in dem ich nicht mehr wohnen will, Moritaten und Legenden und andere Texte«, die zum Teil auch verfilmt wurden.

Ab 1970 durfte er für einige Jahre nicht mehr publizieren und schrieb daher in Samisdat- oder Exil-Zeitschriften. 1975 veröffentlichte er in der Zeitschrift »Tvorba« einen selbstkritischen Aufsatz, der es ihm unter teilweise strenger Aufsicht der Zensur ermöglichte, wieder zu publizieren. Eine Reihe seiner Werke wurde vom Verlag Pražská imaginace ("Prager Imagination") herausgegeben. In den Jahren 1991 bis 1997 erschien dort sein gesammeltes Werk in 19 Bänden.

Bis 1975 wurde ein Publikationsverbot über den Autor verhängt. Eine Auswahl seiner Texte konnte jedoch im Ausland, darunter in der DDR und in der Bundesrepublik erscheinen. Von 1982 bis 1985 entstand die autobiographische Trilogie »Hochzeiten im Haus«. 1987 starb seine Ehefrau. Noch vor der politischen Wende erschien 1988 der autobiographische »Mädchenroman« in Kanada in einem Exilverlag.

Aber was waren für den Autor die goldenen Zeiten?

Bohumil Hrabal wurde am 28. März 1914 in Brünn (Brno) geboren.


Weblinks:

Literatur von und über Bohumil Hrabal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Bohumil Hrabal Biografie - Suhrkamp-Verlag

(tschechische)Hrabal-Biografie, Bibliographie, Fotos - www.odaha.com

eine umfangreiche Materialsammlung der Bohumil-Hrabal-Gesellschaft (tschechisch) - http://hrabal.eunet.cz/hrabal

Die Uhren von Prag - www.zeit.de