Hans Fallada, eigentlich Rudolf Ditzen, starb vor 75 Jahren am 5. Februar 1947 in Berlin. Hans Fallada war ein bekannter deutscher Schriftsteller der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den großen, den bleibenden Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.
Hans Fallada ist als "Schriftsteller der kleinen Leute" bekannt geworden, der große Prosa aus dem Leben der kleinen Leute gemacht hat. Er hat das Schicksal der kleinen Leute in der Weimarer Republik, in der Nazi-Zeit und bis nach dem Krieg anschaulich und voller Herz mit Büchern, die das Los der kleinen Leute beschreiben, erlebbar gemacht.Seine Erzählungen erschienen vor allen Dingen in der "Vossischen Zeitung".
Fallada schrieb ab 1920 Romane und stellte seine präzise Beobachtungsgabe und sein sagenhaftes Erzähltalent einem immer größeren Publikum unter Beweis. Seine Stoffe fand er im eigenen Leben, sie führen ins Milieu von Häftlingen, Gutsbediensteten, Bauern, Arbeitslosen und den Verlierern der Weltwirtschaftskrise.
Bereits mit dem ersten – 1920 veröffentlichten – Roman »Der junge Goedeschal« verwendete Ditzen das Pseudonym Hans Fallada. Es entstand in Anlehnung an zwei Märchen der Brüder Grimm. Der Vorname bezieht sich auf den Protagonisten von Hans im Glück und der Nachname auf das sprechende Pferd „Falada“ aus »Die Gänsemagd«.
Fallada war ein profunder Menschenkenner und genauer Beobachter, der sich auskannte in den Lebenswelten und im Alltag der Menschen. Er kannte die sozialen Schichten, die Milieus, die Menschen und ihre Lebenssituation.Seine Werke sind ein Spiegel seiner Zeit und seiner Person. Sie sind stets auch Schilderungen seines bewegten Lebens. Berühmt wurde Fallada mit seinen Romanen »Bauern, Bonzen und Bomben«, »Wolf unter Wölfen« sowie »Kleiner Mann – was nun?«, dessen Stoff bis heute zum Repertoire vieler Bühnen gehört. Mit dem vielfach übersetzten Roman »Kleiner Mann - was nun?« (1932) wurde Fallada weltbekannt.
Fallada war die Stimme des kleinen Mannes. Seine Romane handeln von dem Mut der Menschen, sich mit der Lebensfeindlichkeit und den Widrigkeiten des Lebens auseinanderzusetzen. In allen Romanen beschrieb er die Probleme der kleinen Leute, vor allem in der Hauptstadt Berlin. Viele der Probleme, welche die einfachen Menschenin den 1930er Jahren in Berlin hatten, sind auch heute noch aktuell: das Wohnungsproblem und das Problem der zum Teil inkompetenten Verwaltung in der Hauptstadt sind immer noch Probleme, die der Lösung harren.
In der Zeit des Faschismus lebte er als "unerwünschter Autor" zurückgezogen auf seinem Sechs-Morgen-Anwesen in Mecklenburg. 1945 siedelte er nach Berlin über und starb dort 1947.
Hans Fallada war eine rätselhafte und vielschichtige Gestalt. Vielleicht war dieser "Hans im Glück" eine stärkere Gestalt als er selber wusste. Er war als Schriftsteller sicherlich ein "Hans im Glück" und ein Glücksfall für die deutsche Literatur. Im Leben selbst war er jedoch nicht ganz so glücklich zu nennen, denn es war ihm infolge seines exzessiven Lebensstiles nur ein Alter von 53 Jahren beschieden.
Populär war Fallada schon immer, mittlerweile erkennt man seinen weltliterarischen Rang: Der Autor Hans Fallada wurde in den letzten Jahren noch einmal völlig neu entdeckt. Seine Romane und Erzählungen sind zeitlos und haben bis heute nicht an Aktualität verloren.
Literatur:
Kleiner Mann – was nun? von Hans Fallada
Ein Mann will nach oben von Hans Fallada
Bauern, Bonzen und Bomben von Hans Fallada
Weblink:
Fallada - Im Rausch des Schreibens - www.srf.ch
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