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Mittwoch, 25. Juli 2007

Zum Tod von George Tabori

George Tabori

George Tabori ist am 23. Juli 2007 im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Tabori war ein Schriftsteller, Drehbuchautor, Übersetzer, Dramatiker und Theaterregisseur des 20.Jahrhunderts ungarischer Herkunft. Mit George Tabori ist ein ebenso experimenteller wie weiser Theatermann gestorben, dessen Welt stets das Theater war. Der Weltbürger Tabori, der nirgends eine Heimat fand, galt als weise bis naseweis, menschenfreundlich, weltlebensklug.

Geboren wurde George Tabori am 24. Mai 1914 als György Tábori in Budapest. Er war schon Lebzeiten eine Legende. Als Schauspieler, Dramatiker und Theaterregisseur jüdischer Herkunft hat er das Theater des 20. Jahrhunderts in entscheidendem Maße geprägt. Den Begriff „Regisseur“ lehnte er für sich als zu autoritär ab und bezeichnete sich stattdessen ihm gemäß als „Spielmacher“.

Das Wesen von George Tabori ist es, daß er mit seiner augenzwinkernden Melancholie, die fernab von Moralismus oder dem Pochen auf historischer Wahrheit das Menschsein selbst nach all dem Grauen des 20. Jahrhunderts mit einem tiefen Seufzer belächelt.

In seinen Theaterstücken setzte er dem Grauen von Rassismus und Massenmord schwarzen Humor, absurde Komik und jüdischen Witz entgegen. In bewegenden Theaterstücken wie
»Mein Kampf«, »Weißmann und Rotgesciht« oder »Die Goldberg-Variationen« ist Tabori dem Grauen des Lebens und der deutschen Geschichte mit der Magie des Theaters und der Güte seines Lebens beigekommen.

George Tabori emigrierte als Zwanzigjähriger nach London, wo er als Schriftsteller debütierte. In den USA arbeitete er als Drehbuchautor unter anderem für Alfred Hitchcock und mit Bertolt Brecht zusammen.

1971 kehrte er nach Mitteleuropa zurück, wo er Inszenierungen an zahlreichen renommierten Bühnen aufführte. Ab 1986 in Wien erreichte er mit der »Der Kreis« am Burgtheater und seit 1999 in Berlin beim »Berliner Ensemble« den Höhepunkt seiner Theaterkunst. Viele Theaterfreunde schätzten den in seinen letzten Jahren „dienstältesten Theatermacher der Welt“ als den inoffiziellen „Theaterkönig“.

Mit Claus Peymann ging der 85-jährige Tabori nach Berlin und inszenierte im Jahr 2000 zum Beginn der Peymann-Intendanz an der berühmten, umfangreich sanierten Brecht-Bühne Berliner Ensemble die Uraufführung seines Stücks "Die Brecht-Akte" über zwei FBI-Mitarbeiter, die Brecht ausspionieren.

George Tabori war ein stets Wanderer zwischen den Welten und ein Wanderer zwischen Schmerz und Scherz. Fremd war er Zeit seines wechselvollen und von grauenhafter Lebenserfahrung geprägten Lebens überall, seine angestammte Heimat war das Theater. "Ich bin kein Regisseur, ich bin ein Spielmann", schrieb Tabori trotzig. Ich bin grundsätzlich ein Fremdling. Erst hat mich das gestört, aber alle Theatermacher, die ich liebe, waren Fremde. Meine Heimat ist ein Bett und eine Bühne."

"'Mensch' ist mein liebstes Wort in der deutschen Sprache", hat George Tabori einmal gesagt. Die deutschen Verbrechen gegen die Menschheit überlebte der vor 100 Jahren geborene Autor, Regisseur und Schauspieler in Großbritannien. Seit den späten Sechzigern brachte er den Holocaust auf seine ganz eigene Art ins deutschsprachige Theater: brutal komisch, politisch völlig unkorrekt und mit "jüdischer Witz" nur notdürftig umschrieben.

Dienstag, 2. Januar 2007

Ovid 2.000. Todestag

Ovid

Der Todestag von Ovid jährt sich zum 2.000 Mal - er starb 17 n. Chr. in Tomi (heute Konstanza).

Ovid war einer der bedeutendsten römischen Dichter aus der frühen römischen Kaiserzeit um Christi Geburt.
Er war ein gefeierter Dichter, der in der Zeitenwende zur Zeit des Kaiser Augustus lebte.

Sein Vater, der zum angesehenen Landadel gehörte, schickte seinen Sohn mit dreizehn Jahren nach Rom zur rhetorischen Ausbildung.

Ovid

Er studierte er zunächst Rhetorik, verzichtete aber früh auf die vorgesehene Ämterlaufbahn, um sich ganz der Dichtkunst zu widmen. Das väterliche Vermögen gestattete ihm Reisen nach Athen, Asien und Sizilien und ein mondänes Leben in Rom.

Ovids erste Veröffentlichung von Liebesgedichten in 5 Büchern im Jahr 20 v. Chr. mit dem Titel »Amores« war ein solcher Publikumserfolg, daß er kurze Zeit später eine Neuauflage in 3 Büchern (50 Gedichte) besorgte.

Die ist nicht nur ein grundlegendes Werk über die Liebe an sich. Der römische Dichter leitete daraus auch eine einzigartige Menschenkenntnis ab, frei nach dem Motto:»Daran wie sie lieben, wirst du sie erkennen.«

In einem Lehrgedicht unterrichtete Ovid die Jugend Roms über Gewinn und Bewahren der Liebe. Später verfasste er die Klagelieder »Amores« und »Tristia«.

Metamorphosen

Berühmt wurde Ovid durch seine »Metamorphosen« - Verwandlungssagen in Gedichtform nach griechichischem Vorbild, in denen er von der Entstehung der Welt aus dem Chaos bis hin zur Vergöttlichung Caesars etliche Verwandlungen (meist mit mythologischem Hintergrund) beschreibt.

Ovid war dreimal verheiratet. Von seiner ersten Frau, die ihm durch väterliche Autorität bestimmt wurde, trennte er sich bald. Von seiner zweiten Frau, von der er sich scheiden ließ, hatte er seine einzige Tochter. Mit der dritten Frau führte er ein glückliche Ehe.

Ovid war ein gefeierter Dichter, der allerdings nicht die Bemühungen des Augustus um allgemeine Sittenverbesserung unterstützte. Ovid hatte mit der »Ars amatoria« das Missfallen des Augustus erregt.

Dieser mußte gemäß seinen eigenen Verordnungen zuerst im Jahre 2 v. Chr. seine eigene Tochter Iulia und im Jahre 8 n.Chr. deren Tochter Iulia verbannen.

Ovid

In dem gleichen Jahr wurde auch Ovid von Augustus nach Tomis am Schwarzen Meer verbannt. Die Gründe dafür blieben unklar, da Ovid nur allgemein und verhüllt davon sprach.


Möglicherweise war er lediglich Mitwisser eines Sittenskandals im Umkreis von Augustus' Enkelin, wurde aber als Beteiligter angesehen.

Von Tomis versuchte Ovid durch Elegien Einfluß auf die öffentliche Meinung in Rom zu nehmen und seine Begnadigung zu erwirken. Als er nach einigen Jahren Aussicht auf Erfolg hatte, starb Augustus.

Sein Nachfolger Tiberius tastete Anordnungen des Augustus so wenig wie möglich an, und so starb Ovid im Frühjahr des Jahres 18 n. Chr. in der Verbannung.

Ovid wurde als Publius Ovidius Naso 43 v. Chr. in Sulmo, 140 km östlich von Rom als Sohn eines angesehenen Landadeligen geboren.

Weblinks:

Ovid-Biografie - www.die-biografien.de

Ovid-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de