Nach seinen Romanen »Perlmanns Schweigen« (1995) und »Der Klavierstimmer« (1998) wurde sein Roman »Nachtzug nach Lissabon« (2004) einer der großen Bestseller der vergangenen Jahre und in zahlreiche Sprachen übersetzt. 2007 folgte die Novelle »Lea«. Unter seinem bürgerlichen Namen Peter Bieri veröffentlichte er, ebenfalls bei Hanser - »Das Handwerk der Freiheit« (2001) sowie »Eine Art zu leben« (2013).
»Das Gewicht der Worte« heißt der neue Roman von Pascal Mercier, dem Autor des Bestsellers »Nachtzug nach Lissabon«.
Der Roman spielt in einem Metier, in dem es um Bücher, im engeren Sinne um Worte, Sätze und Sprachen, geht. Das ist nicht neu für Mercier. Im Gegenteil, er bleibt sich treu.
Seit seiner Kindheit ist Simon Leyland von Sprachen fasziniert. Gegen den Willen seiner Eltern wird er Übersetzer und verfolgt unbeirrt das Ziel, alle Sprachen zu lernen, die rund um das Mittelmeer gesprochen werden. Von London folgt er seiner Frau Livia nach Triest, wo sie einen Verlag geerbt hat. In der Stadt bedeutender Literaten glaubt er den idealen Ort für seine Arbeit gefunden zu haben – bis ihn ein ärztlicher Irrtum aus der Bahn wirft. Doch dann erweist sich die vermeintliche Katastrophe als Wendepunkt, an dem er sein Leben noch einmal völlig neu einrichten kann.
»Ich habe es lange nicht bemerkt, aber von all dem, was mir als Kind begegnete, fand ich nichts so faszinierend wie Wörter, Wörter und immer noch mehr Wörter. Es war aufregend zu entdecken, dass es ganz verschiedene Sprachen gab, die man in ganz unterschiedlichen Alphabeten schrieb.«
Deutlich merkt man im Laufe der Handlung wie viel Zeit und Mühe sich der Autor in die Ausarbeitung und Beschreibung der Charaktere gesteckt hat. Der Roman selbst handelt sowohl von der Freiheit, unser Leben zu gestalten, als auch von der Freiheit, die uns dabei die Literatur verspricht. Ein interessantes Thema, welches Pascal Mercier hier gewählt hat und gekonnt in ein fesselndes Buch verwandelt hat.
Wieder ist Pascal Mercier ein philosophischer Roman gelungen, bewegend wie der »Nachtzug nach Lissabon«.
Literatur:
Das Gewicht der Worte von Pascal Mercier