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Mittwoch, 25. Dezember 2024

»Weihnachten« von Hermann Hesse

Baum im Herbst

Ich sehn´ mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub´, ich hab´s einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei´s Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön´
ein´s jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd´ still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, das war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb´ bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!

»Weihnachten« von Hermann Hesse

Dienstag, 24. Dezember 2024

»Weihnachten« von Herrmann Hesse



»Ich sehn' mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.

Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei's Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön

Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön'
ein's jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.

Ich glaube, das war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb' bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!

Ich sehn' mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.

Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei's Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön

Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön'
ein's jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.

Ich glaube, das war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb' bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!«


»Ein Weihnachtsabend mit Johann Wolfgang Goethe«



»Ein Weihnachtsabend mit Johann Wolfgang Goethe«

Wenn man Weihnachten mit Johann Wolfgang Goethe feiern kann, dann bekommt das Fest einen ganz besonderen Glanz. In seinen Gedichten, Gedanken, Erzählungen und Briefen entfaltet sich der Zauber der Weihnachtszeit auf ganz besondere Weise. Eine kleine Lektüre für den Advent, das Weihnachtsfest und besinnliche Winterstunden.


»Ich hab diese Zeit des Jahrs gar lieb,
die Lieder, die man singt;
und die Kälte, die eingefallen ist,
macht mich vollends vergnügt.«

Johann Wolfgang Goethe


Literatur:

Ein Weihnachtsabend mit Johann Wolfgang Goethe
Ein Weihnachtsabend mit Johann Wolfgang Goethe

Freitag, 13. Dezember 2024

Heinrich Heine - der Spötter unter den Dichtern (E)

Heinrich Heine

Heinrich Heine gilt als der Spötter unter den Dichtern.

Der Spötter unter den Dichtern war geboren. Mit Heinrich Heine entzündete sich die heilige Flamme der Literatur in einem neuen Gewand. Für Judenhasser und Nationalisten war er ein Quälgeist, für Zeitgenossen ein brillanter Analytiker und Chronist und für Journalisten ein Vorbild.

Weblink:

1 Wer war Heinrich Heine? - http://www.theeuropean.de/

Dienstag, 10. Dezember 2024

Eugène Sue 220. Geburtstag

Eugène Sue

Eugène Sue - eigentlich Joseph-Marie Sue - wurde vor 220 Jahren am 10. Dezember 1804 in Paris geboren. Eugène Sue war ein französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.

Dieser heute kaum mehr bekannte Autor war in den 1840er Jahren einer der meistgelesenen und einflussreichsten Romanciers Frankreichs. Er ist in die Literaturgeschichte eingegangen als einer der Begründer des Fortsetzungsromans in Tageszeitungen und als Verfasser des vielleicht erfolgreichsten Feuilletonromans überhaupt, »Les mystères de Paris« (»Die Geheimnisse von Paris«).

Sues Fortsetzungsromane der 1840er Jahre und ihre zahllosen Übersetzungen und Nachahmungen in ganz Europa bedeuteten den Durchbruch des neuen Genres des Fortsetzungsromans im Feuilleton der vielen neu gegründeten Tageszeitungen, die sich ihrerseits von leicht konsumierbarem Lesestoff für ein breites Publikum höhere Käuferzahlen und größere Marktanteile erhofften.

Von allen ausländischen Autoren im 19. Jahrhundert hat Sue neben Charles Dickens den tiefgreifendsten Einfluss auf die zeitgenössische deutsche Literatur ausgeübt, und zwar von der Hoch- bis in die Bereiche der Trivialliteratur und Kolportage.

Während jedoch die Autoren des Poetischen Realismus die soziale Wirklichkeit nach 1850 verklärend darstellten, ausblendeten oder humoristisch übertünchten (darin Dickens folgend), verfuhr Sue während der 1840er Jahre in seiner Wirklichkeitsdarstellung schon viel radikaler und kann als Vorläufer der naturalistischen Bewegung gelten. Sue hat nicht nur den deutschen Feuilletonroman beflügelt, sondern auch eine immense Wirkung auf die Entwicklung des Kolportageromans von John Retcliffe bis Karl May ausgeübt.

Der Beitrag Sues zur Bewusstmachung der sozialen Probleme der Zeit ist ebenfalls kaum zu überschätzen. Ein Zeuge hierfür ist Friedrich Engels, der im Februar 1844 schreibt: „Der wohlbekannte Roman von Eugène Sue, die »Geheimnisse von Paris«, hat auf die öffentliche Meinung, ganz besonders in Deutschland, tiefen Eindruck gemacht; die eindringliche Art, in der dieses Buch das Elend und die Demoralisierung darstellt, die in großen Städten das Los der ‚unteren Stände‘ sind, mußte notwendig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Lage der Armen im allgemeinen lenken.“

Eugène Sue starb am 3. August 1857 in Annecy.

Literatur: [ >> ]:

Die Geheimnisse von Paris
Die Geheimnisse von Paris
von Eugène Sue

Die Geheimnisse von Paris
Die Geheimnisse von Paris
von Eugène Sue

Samstag, 7. Dezember 2024

»Advent« von Rainer Maria Rilke




Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin - bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

»Advent« von Rainer Maria Rilke (1875-1926)