Als Autor begann er mit Lyrik im Stil der Dichter des Parnasse, in deren Kreis um Charles Leconte de Lisle er sich ab 1867 bewegte. Er betätigte sich aber früh auch als Erzähler sowie als Literaturkritiker, welcher zum Beispiel den neuen Symbolismus etwa Mallarmés oder Verlaines zunächst nicht goutierte.
Sein Durchbruch war 1881 der Roman »Le Crime de Sylvestre Bonnard, membre de l'Institut« (»Das Verbrechen Sylvestre Bonnards, Mitglied des Instituts«), der mit dem »Prix de l'Académie française« ausgezeichnet wurde, ihm Zugang zu den Pariser literarischen Salons verschaffte, u.a. dem von Madame de Caillavet, und ihm 1884 das »Kreuz der Ehrenlegion« eintrug.
1895 wurde France in seiner Eigenschaft als gemäßigt progressistischer Autor zum Offizier der Ehrenlegion befördert. Am 23. Januar 1896 wurde der vielseitige Literat und glänzende Stilist als Nachfolger des verstorbenen Ferdinand de Lesseps in die Académie française aufgenommen.
Am berühmtesten wurden die Romane »Die Insel der Pinguine« (»L'Île des Pingouins«), »Die Götter dürsten« (»Les dieux ont soif«) und »Die Rote Lilie (»Le Lys Rouge«).
Ersterer ist ein sarkastischer Abriss der französischen Geschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart, verkleidet dargestellt als die Geschichte eines fiktiven Pinguin-Reichs, wobei der Autor dessen Zukunft aufgrund der Habgier und hochmütigen Uneinsichtigkeit der „Pinguine“ sehr pessimistisch beurteilt.
Der andere Roman erzählt die Geschichte eines doktrinären Revolutionärs und dessen Mitwirkens an der blutrünstigen Schreckensherrschaft von 1793/94. Es ist ein Aufruf gegen den ideologischen und politischen Fanatismus, der das Frankreich der Zeit polarisierte.
1921 erhielt er den Literaturnobelpreis. Von heutigen Lesern wird Anatole France vor allem als Romancier und Autor von »Die Insel der Pinguine« (»L'Île des Pingouins«), »Die Götter dürsten« (»Les dieux ont soif«) und »Die Rote Lilie (»Le Lys Rouge«) wertgeschätzt.
Zu seinem 80. Geburtstag 1924 wurde France mit Ehrungen überhäuft und bei seinem Tod noch im selben Jahr mit einem Staatsbegräbnis in Paris ausgezeichnet.
Anatole France starb am 12. Oktober 1924 in Saint-Cyr-sur-Loire.
Literatur:
Insel der Pinguine von Anatole France