Vor 180 Jahren, am 30. März 1844, kam der Dichter Paul Marie Verlaine in Metz an der Mosel zur Welt. Er war das einizige Kind seiner Eltern, das lebend geboren wurde. Nach Stationen in Metz, Montpellier und Nîmes, zog die Familie nach Paris, wo Paul im Alter von 14 Jahren begann, Gedichte zu schreiben.
Nach dem Baccalauréat nahm er ein Jurastudium auf, verbrachte aber die meiste Zeit in Literaturcafés, wo er sämtliche Dichter seiner Zeit kennenlernte. Er fing auch an zu trinken. Sein Vater zwang ihn schließlich dazu, für eine Versicherung zu arbeiten und so landete er schließlich in einer mittleren Angestelltenlaufbahn bei der Pariser Stadtverwaltung. Er blieb aber stets literarisch aktiv - sein größtes Vorbild war Charles Baudelaire.
Der Tod seines Vaters stürzte ihn in eine tiefe Krise, die er mit Alkohol durchzustehen versuchte. In alkoholisiertem Zustand versuchte er zweimal, seine Mutter zu töten.
Er verliebte sich schließlich in die 16-jährige Mathilde Mauté de Fleurville, die er auch heiratete. Als ihr Sohn zur Welt kam, verliebte sich Verlaine in den 17-jährigen Arthur Rimbaud, mit dem er schließlich eine Beziehung einging. In dieser Zeit schwankte er stets zwischen Mathilde und Rimbaud - seine Mutter unterstützte ihn finanziell, da er seine Stelle bei der Stadtverwaltung verloren hatte. Mit Rimbaud reiste er durch Frankreich und Europa. Mathilde reichte schließlich die Scheidung ein.
Im Sommer fuhr Verlaine nach einem Streit mit Rimbaud schließlich nach Brüssel, von wo aus er Abschiedsbriefe an Rimbaud, Mathilde und seine Mutter schrieb. Rimbaud und seine Mutter reisten umgehend an und es kam zu einem Eklat, bei dem Verlaine im Alkoholrausch sogar auf Rimbaud schoss und ihn am Handgelenk verletzte. Er wurde festgenommen und zu zwei Jahren Haft verurteilt.
In der Haft entstanden zahlreiche Gedichte. Nachdem er vorzeitig entlassen wurde, reiste er erneut zu Rimbaud, doch eine Versöhnung gelang wieder nicht.
Zwischenzeitig verdingte Verlaine sich als Lehrer und übernahm Anfang der 1880er Jahre einen Pachthof, auf dem er sich als Landwirt versuchte. Schließlich lebte er mit seiner Mutter zusammen, die ihn stets finanziell unterstützte. Sein Alkoholproblem verschlimmerte sich und er versuchte erneut, seine Mutter zu erwürgen, weshalb er wieder inhaftiert wurde. Von einer fortschreitenden Syphilis erholte er sich nicht mehr.
Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1886, erhielt sein Sohn ihr gesamtes Geld, so dass Paul Verlaine endgültig verarmte. Als Dichter wurde er allerdings immer bekannter. 1894 wurde er zum "Prince des poètes" ("Dichterfürsten") ernannt.
Paul Verlaine starb am 8. Januar 1896 in Paris.
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