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Samstag, 22. März 2025

Leo Tolstoi auf der Suche nach dem Ich



Leo Tolstoi hat am Endes seines Lebens, empfindlich für den Ozean des sozialen Leidens um ihn herum, mit dem Schreiben aufgehört sozial Nützlichers zu tun, als erfundene Geschichten zu erzählen.
Seine Entscheidung war ein Vorspiel zu der Epoche der großen Zersörung der Kultur im Namen der sozialen  Revolution.

Nach der Veröffentlichung von »Anna Karenina« geriet er in eine Schaffenskrise, die ihn vom orthodoxen Glauben abwenden lies.

Lesenswert ist das letzte Werk von Leo Tolstoi »Die Kreutzersonate«, eine Geschichte der Abkehr von religiösen Glauben. Der Roman schildert die Geschichte einer Frau, die ihre musikalische Karriere zugunsten ihres Mannes aufgibt. Seine Ehefrau Sofia war über dieses Werk wenig erfreut, sah sie doch deutliche Parallelen zu ihrem eigenen Leben.

www.die-biografien.de/biografien/535.php

Dienstag, 4. März 2025

"Der Name der Rose" und das Verdikt des Lachens

Der Name der Rose
Der Name der Rose

Umberto Eco thematisiert in seinem Roman "Der Name der Rose" die Feindschaft des mönchischen Mittelalters gegenüber Komödie und Gelächter. Der greise Klosterbibliothekar Jorge von Burgos, ein kompromißloser Vertreter asketischer Mönchstradition, beteuert da: "Die Komödien wurden von Heiden geschrieben, um die Leute zum Lachen zu bringen, und das war schlecht. Unser Herr Jesus hat weder Komödien noch Fabeln erzählt, ausschließlich klare Gleichnisse, die uns allegorisch lehren, wie wir ins Paradies gelangen, und so soll es bleiben!"

William von Baskerville, der gebildete, weltoffene und menschenfreundliche Franziskaner aus England, kontert: "Ich frage mich, warum Ihr so abweisend gegen den Gedanken seid, daß Jesus gelacht haben könnte. Ich für meinen Teil halte das Lachen durchaus für ein gutes Heilmittel, ähnlich dem Baden, um die schlecten Körpersäfte und andere Leiden des Körpers zu kurieren, insbesondere die Melancholie."

In diesem von Kroeber herausgeg. Buch mit Aufsätzen über Ecos "Der Name der Rose“ wird der Kernsatz dieses Romans: "Vielleicht gibt es am Ende nur eins zu tun, wenn man die Menschen liebt, die Wahrheit zum Lachen zu bringen, denn die einzige Wahrheit heißt: lernen, sich von der krankhaften Leidenschaft für die Wahrheit zu befreien!" (Eco 624) mit großer Skepsis behandelt.

Die ausführlichste Kritik bei U. Wyss , der einschränkend sich auf das Lachen bezieht: "Auf das Lachen würde ich mich nicht verlassen, wenn es darum geht, daß wir uns frei machen. Die Wahrheit zu verlachen, ist das wirklich der Weg ins Freie?"

Literatur:

Der Name der Rose
Der Name der Rose
von Umberto Eco

Weblink:

Nicht lachen - Philosophie Runde