»Der Hauptmann von Köpenick« von Carl Zuckmayer ist »Ein deutsches Märchen in drei Akten«, wie es im Untertitel heißt. Mit viel Humor und in Berliner Mundart sowie im Kasino-Jargon der Offiziere hält Carl Zuckmayer den Deutschen einen Spiegel vor: Menschliche Werte werden dem Militarismus und der Obrigkeitshörigkeit geopfert.
"Der Hauptmann von Köpenick - Ein deutsches Märchen" ist eine Tragikomödie - von Carl Zuckmayer von Anfang September bis November 1930 geschrieben. Sie beruht teilweise auf wahren Begebenheiten, welche der Autor in seiner Geschichte aber etwas ausgeschmückt hat.
In jungen Jahren ist Wilhelm Voigt auf die schiefe Bahn geraten und landet hinter Gittern. Nach seiner Entlassung beschließt er, endlich ein ehrliches Leben zu führen. Doch Wilhelm Voigt hat keinen Paß. Seine ständigen Versuche, sich Papiere zu beschaffen, bringen ihm immer wieder in Schwierigkeiten.
Zufällig stöbert er eines Tages in einem Trödlerladen und findet dort eine alte Hauptmanns-Uniform. Er gibt einer Garde den Befehl ihm nach Köpenick auf's Rathaus zu folgen. Dort verhaftet er den Bürgermeister und den Stadtkämmerer, um sich in Ruhe einen Paß zu beschaffen. Doch auch hier hat er keinen Erfolg.
Kurzerhand beschlagnahmt er die Stadtkasse und flieht. Der Hauptmann von Köpenick wird zum Tagesgespräch. Man sucht den Übeltäter, doch der Schuster stellt sich freiwillig. Im Zweikampf mit den Behörden ist er ein alter Mann geworden - aber der Held seiner Zeit.
Das Stück war ein gigantischer Erfolg in der Weimarer Republik und wurde noch im Jahr seiner Uraufführung zum ersten Mal verfilmt. Von den Nationalsozialisten wurde das Stück sowie Zuckmayers Werk überhaupt 1933 verboten und erlebte erst nach dem Zweiten Weltkrieg eine Renaissance.
Literatur:
Der Hauptmann von Köpenick von Carl Zuckmayer
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