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Samstag, 9. Januar 2010

Kurt Tucholsky zum 120. Geburtstag

Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmannes geboren. Kurt Tucholsky war ein berühmter Journalist, Publizist, Schriftsteller und Satiriker in der Zeit der Weimarer Republik des 20. Jahrhunderts. Er war ein bestimmender Intellektueller der Weimarer Republik.

Die Welt war seine Bühne. Großen Erfolg hatte er zu Lebzeiten als Satiriker und Schriftsteller. Bis heute ist er als Pazifist und politischer Schriftsteller bekannt. Aber Kurt Tucholsky ist viel mehr: Lyriker, Romancier, Journalist und ein Meister der beißenden Satire. Vor allem aber eine schillernde und auch widersprüchliche Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen.

Er beherrschte mehrere literarische Genres und war zudem auch Weltbürger, Pazifist und politischer Schriftsteller. Kurt Tucholsky war eine schillernde Persönlichkeit seiner Zeit, nicht nur im Literaturbetrieb. Vor allem war er eine schillernde und auch widersprüchliche Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen.

Auch als Frauenheld hatte Tucholsky großen Erfolg. Er hatte zahlreiche Affairen und Amouren. So sind es auch zwei Liebesgeschichten, die Anfang und Ende von Kurt Tucholskys Laufbahn bilden: "Rheinsberg" und "Schloss Gripsholm". Seinen Wohnort wechselt er fast so oft wie seine Liebschaften. "Dass man nicht alle haben kann", seufzt er in einem Gedicht. Allein "Rheinsberg" ist drei seiner vielen Freundinnen gewidmet, darunter Else Weil, der ersten Ehefrau, die er aber schon ein paar Wochen nach der Hochzeit betrügt.

Tucholsky war nicht nur die bestimmende literarische Größe der Weimarer Zeit, er war auch ein begnadeter Spötter und Satiriker. Als beißender Satiriker schrieb mit spitzer Feder gegen Krieg, Militarisms und Nationalismus, gegen Staat und Obrigkeit.



Sein politisches Urteilsvermögen entwickelte Tucholsky erst gegen Ende der Weimarer Reupublik. Je brauner die Weimarer Republik, desto beißender sein Spott un seine Satire, desto härter war das politisches Urteil des überzeugten Pazifisten. Über die deutschen Kriegstreiber schreibt er: "Die da sind kalt, eiskalt, ganz bewusst - echte Verbrechernaturen." Als überzeugter Nazi-Gegner lässt er sich nicht verbiegen. "In dem Fall, wo man seine Artikel entschärfen wollte, egal von welcher Seite, ob von der kommunistischen Seite oder von der eher rechtsliberalen, hat er gesagt: 'Dann druckt mich nicht. So - oder gar nicht'."

Doch gegen die Nazis war Tucholskys spitze Feder eine allzu schwache Waffe geworden. Mit Hitlers Machtübernahme landete der erklärte Gegner aller Obrigkeit auf den Listen der "Volksverräter" und "entarteten Schriftsteller" - als Jude, Linker, Antimilitarist und durch seinen beißenden Spott gegen alles "Deutsch-Nationale". Seit 1924 lebte Tucholsky überwiegend im Ausland, als Korrespondent und freier Schriftsteller in Paris und seit 1929 in Schweden. 1930 verlies Tucholsky seine Heimat Deutschland und siedelte endgültig nach Schweden.

Schloss Gripsholm

Ein Urlaub mit Lisa Matthias inspirierte ihn zu seinem letzten Roman "Schloss Gripsholm". Danach verstummte der begnadete Satiriker und Vielschreiber zusehends: Tucholsky, der die deutsche Sprache liebte, war heimatlos geworden: ausgebürgert, mittellos, gesundheitlich angeschlagen. Trotz zahlreicher Freundinnen trauert er seiner großen Liebe Mary Gerold nach. "Hatte einen Goldklumpen in der Hand gehabt und mich nach Rechenpfennigen gebückt", schreibt er ihr in einem Abschiedsbrief. Durch eine Mischung aus zu viel Whisky und Schlafmitteln ging Tucholskys bewegtes Leben viel zu früh im Alter von 45 Jahren auf tragsiche Weise zu Ende.





Mehr über Kurt Tucholsky erfahren Sie unter

Kurt Tucholsky-Gesellschaft

Kurt Tucholsky-Portrait - Tucholsky Gesellschaft - www.tucholsky-gesellschaft.de

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