Die unmitelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Amerika mit Beginn des Kalten Krieges einsetzende McCarthy-Ära war eine tiefe Zäsur im kulturellen Leben des Landes und ein kultureller Tiefpunkt in seiner Geschichte, den Arthur Miller geschickt und dramatisch eindrucksvoll in seinem Roman und Theaterstück "Hexenjagd" verarbeitet hat.
Anders als andere Autoren nahm Arthur Miller am politischen Leben in den USA regen Anteil, was ihm allerdings zum Nachteil gereichen werden sollte, denn politisch engangierte Autoren und Dramatiker waren mit Beginn des einsetzenden Kalten Krieges in Amerika nicht mehr gefragt. Miller ist damals also zum Opfer seiner Zeitumstände geworden.
Sehr lebendig und sehr bedrückend schildert der große Chronist darin die paranoide Kommunistenfurcht der 50er Jahre und das inquisitorische Vorgehen des umtriebigen und glühenden Kommunistenhassers Senator McCarthy.
"Hexenjagd" ist ein beklemmendes, bewegendes menschliches Drama: Junge Mädchen tanzen nachts im Wald, während eine Farbige Beschwörungsformeln über dem Feuer murmelt. Beschwörungen, die Abigail, einem der Mädchen, zu ihrem Liebeglück verhelfen sollen. Doch die Mädchden werden belauscht.
Pastor Parris wird Zeuge des nächtlichen Spuks. Eine harmlose Kinderei ist der Anlass für wuchernde Gerüchte, die allgemeine Verfolgungshysterien anheizen und manche zur eigenen Bereicherung nutzen. Salem wird zu einem Hexenkessel der Beschuldigungen und Unterstellungen – und Salem kann ganz schnell überall sein.
So sah es der Autor Arthur Miller, der das Stück als Parabel auf die Kommunisten-Verfolgung während
der McCarthy-Ära geschrieben hatte. Der Roman "Hexenjagd" ist ein klassisches Lehrstück gegen Hass und Intoleranz, Verfolgung und Verfolgungswahn und ein lebendiges Zeitdokument und erlaubt einen sehr tiefen Einblick in das gesellschaftliche und kulturelle Leben der damaligen Zeit des einsetzenden Kalten Krieges und ist daher sehr empfehlens- und lesenswert!