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Samstag, 14. Mai 2016

»Shakespeare: Die Biographie« von Peter Ackroyd


Das Leben des begnadeten Dramatikers und Dichters William Shakespeare (1564-1616) gibt bis heute zu Spekulationen Anlass, denn kaum etwas Persönliches ist über ihn überliefert. Nur das Werk ist ein Vermächtnis von zeitloser Genialität. Grund also, über Shakespeare nachzuforschen.

Der englische Schriftsteller und Journalist Peter Ackroyd hat sich dieser Aufgabe gestellt und eine mit 650 Seiten sehr umfangreiche Biographie über William Shakespeare geschrieben. Herausgekommen ist dabei eine sehr englische Biographie eines sehr englischen Dichters. Ackroyd lässt sich dabei weder von der Fülle der Shakespeare-Literatur noch von den Ungewissheiten seines Lebensweges bei seiner gefühlvollen Annäherung abschrecken.

Der beste und erfolgreichste Weg eines Biografen, sich einer Person anzunähern,
ist dabei stets eine eigene Interpretation des zu Portraitierenden.

Shakespeare: Die Biographie
Shakespeare: Die Biographie


"Peter Ackroyd sagt uns endlich, wer Shakespeare ist."

F A Z

In seiner Biographie über William Shakespeare lebt sich Peter Ackroyd kunstvoll in Shakespeares Welt hinein und läßt den Dichter quasi wiederauferstehen. Ackroyd entwickelt dabei seinen eigenen Shakespeare. Er entwirft in seiner empathischen Shakespeare-Biographie das Bild eines Mannes, der die Freiheit, das Spiel und das Wort liebte, dem das Leben überbordende Energie, nie versiegende Lust am Neuen und einen hell strahlenden Geist mitgegeben hatte.

Wahlverwandt und souverän findet er Spuren in Dramen und Sonetten, bei Zeitgenossen und Nachfahren. Er gesellt sich zu dem glücklichen Kind aus wohlgeordneten Verhältnissen, das den Fluss liebte und den freien Flug der Vögel, begleitet den Dichter als warmherzigen, kühnen und selbstbewussten jungen Mann, der süchtig war nach Experimenten jeder Art und sich durch nichts aufhalten ließ.

Mit überschäumender Vitalität entwickelte sich Shakespeare schnell zu einem sehr guten Schauspieler und Autor. Der tägliche Kontakt mit seinem Publikum, das aus allen Gesellschaftsschichten kam, floss unmittelbar in seine Stücke ein. Sie waren theaterwirksam und ganz nah am Leben. Shakespeare predigte nicht und lieferte keine Regeln; er bildete die Welt in ihrem Widerspruch ab, so dass sich Menschen bis heute in seinen Stücken erkennen.

Getreu Ackroyd's eigenem Leitwort, dass jedes Genie zu 99% gewöhnlich und 1% außergewöhnlich ist, wird Shakespeare in dieser Biographie als das porträtiert was er zu allererst war: ein Sohn seiner Zeit. Ackroyd schildert das damalige Leben in Stratford und London plastisch, lebendig und farbenfroh. Und aus diesem Hintergrund wächst sein Shakespeare ganz organisch hervor.

Ackroyd's Shakespeare ist ein Bürger aus der Provinz, ein Geschäfts- und Lebemann, ein Schauspieler, Regisseur und ein routinierter und erfolgreicher Autor. Der Leser kommt Shakespeare dabei so nah wie selten in einem Buch zuvor, was nicht zuletzt an Ackroyd's außerordentlich fundierten Einbeziehung verschiedenster Quellen liegt.

Dass nämlich wenig Quellen existieren ist mittlerweile ein überholter Mythos: Shakespeare's Leben gehört zu den bestdokumentierten Bürgerleben des 16. und 17. Jahrhunderts und Ackroyd versteht es diesen Reichtum schriftstellerisch zu nutzen. Das Buch ist äußerst gut lesbar, kurzweilig und unterhaltsam, sehr englisch eben.

Das hintergründige Werk ist eine Annäherung an Shakespeare. Peter Ackroyd kommt in seinem kunstvollen Portrait dem Mann aus Stratford-on-Avon beispiellos nahe. Diese freundschaftliche Nähe macht das Buch zu einer berührenden und wunderbar leichten Lektüre.

Biografien, die man gelesen haben sollte:


Shakespeare: Die Biographie
Shakespeare: Die Biographie
von Peter Ackroyd

Shakespeare: The Biography
Shakespeare: The Biography
von Peter Ackroyd


Weblinks:

William Shakespeare - – Leben und Legende - www.mdr.de

William Shakespeare-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

William Shakespeare-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

William Shakespeare - www.bbc.co.uk

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