Ephraim Kishon - eigentlich Ferenc Hoffmann - wurde vor 95 Jahren am 23. August 1924 in Budapest als Sohn eines Bankdirektors in eine ungarisch-jüdische Familie geboren und wuchs dort auch auf. Ephraim Kishon ist ein berühmter israelischer Schriftsteller und Erzähler des 20. Jahrhunderts. Er ist ein israelischer Satiriker ungarischer Herkunft und gilt als einer der bedeutendsten Satiriker des 20. Jahrhunderts.
Im Alter von 20 Jahren erlitt der junge Ephraim Kishon einen schweren Schicksalschlag. 1944 wurde er in ein Konzentrationslager nach Polen deportiert. Er überlebte, da ihm im letzten Kriegsjahr 1945 auf dem Weg ins Vernichtungslager Sobibor die Flucht gelang. Ein Großteil seiner Familie aber kam in den Gaskammern von Auschwitz ums Leben.
Ab 1945 feierte er erste schriftstellerische Erfolge mit Theaterstücken und Satiren. 1947 gewann er den ersten Preis des landesweiten ungarischen Romanwettbewerbs mit "Mein Kamm". 1948 machte Kishon sein Diplom als Metallbildhauer und Kunsthistoriker. Wegen der Kommunisten folgte im Mai 1949 die Auswanderung mit einem Flüchtlingsschiff nach Israel. 1949 verließ Hoffmann das kommunistische Ungarn, kam in Israel in einen Kibbuz und lernte ein Jahr lang gründlich Hebräisch. Ephraim Kishon wurde in Ungarn geboren und in Israel »neugeboren«, wie er selbst sagt.
Kishon wurde für das deutschsprachige Publikum zum wichtigsten Zeugen des Lebens im Staat Israel. Die kleine Form, die er zeitlebens pflegte, war dieser Rezeption sehr zuträglich. Ephraim Kishon lebte und arbeitete als Journalist, Schriftsteller und Regisseur (Theater, Film) in Israel und Appenzell (Schweiz).
Sein Schwerpunkt lag in der humoristischen Darstellung der israelischen Alltagsrealität und seines Familienlebens. Kishon schafft es, in seinen Satiren die Absurdität menschlichen Denkens und Handelns in spielerischer, amuesanter Form zum Ausdruck zu bringen.
Er schrieb zumeist Kurzgeschichten, aber auch Theaterstücke und Drehbücher. Kishon erhob die Satire des Alltags und der Politik zum literarischen Stilmittel. Er schrieb heiter-boshafte Wahrheiten über kleine Leute und die grosse Welt, eine Mischung aus Lebensnähe und Realabsurdem. Seine hunorvolle Geschichten stecken voller Pointen und mit Charme.
Zielscheibe von Kishons Satiren waren neben den kleinen Ärgernissen des Alltags vor allem die Bürokratie und die große und kleine Politik, speziell diejenige in Israel. Daneben war der Kunsthistoriker Kishon seit seinem Theaterstück »Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht« (1965) ein scharfer Kritiker der modernen Kunst und des dazugehörigen Kunstmarktes.
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Weltweit bekannt sind die »Familiengeschichten«, Kishons meistverkauftes Buch. Es ist, abgesehen von der Bibel, auch das meistverkaufte Buch in hebräischer Sprache. Sein im deutschen Sprachraum wohl bekanntestes Werk ist die Bürokratie-Satire »Der Blaumilchkanal«.
Großen Anteil an Ephraim Kishons Erfolg im deutschen Sprachraum hat der österreichische Schriftsteller und Theaterkritiker Friedrich Torberg, der bis zu seinem Tod im Jahre 1979 die Bücher Kishons aus dem Englischen ins Deutsche übersetzte. Nach 1979 schrieb Kishon selbst auf Deutsch.
Ephraim Kishon veröffentlichte zahlreiche satirische Bücher, u.a. »Die heilige Bürokratie« un die »Familiengeschichten«. Bekannt wurde der beliebte Autor durch seine Satire »Das Kamel im Nadelöhr«. Beliebt wurde Kishon auch durch seine heiteren und humorvollen Aphorismen.
Sein Altersdomizil fand Kishon in der Nähe von Appenzell in der Schweiz. Ephraim Kishon starb am 30. Januar 2005 im Alter von 80 Jahren in Meistersrüte im Kanton Appenzell Innerrhoden in der Schweiz.
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