Die beiden Seelen in Balzac waren die des Journalisten, der vom intermittierenden Staccato der Zeitschriften und Zeitungen, vom Klima der Aktualität imprägniert war, und der Romanschriftsteller, der in der großen Tradition von Rabelais und Cervantes stehen und ein dauerhaftes Werk schaffen wollte, ein episches Gegenstück zur Komödie Molières. Es war ein großes Glück für die Weltliteratur, dass die beiden Seelen zwar einander durchdrangen und voneinander profitierten, der Dämon es aber immer wieder schaffte, dass sie einander misstrauten, in Streit gerieten, sich forderten und sich duellierten.
Denn so entstand in Balzacs »Comédie humaine« die grandiose Antwort des Romans auf die neue innergesellschaftliche Großmacht des 19. Jahrhunderts, die periodische Presse. Zeitungen gab es schon seit dem frühen 17. Jahrhundert, aber nun erst, im Zeitalter der Papiermaschinen und eisernen Druckerpressen, begann die moderne Öffentlichkeit, die ohne sie nicht entstanden wäre, das Gesamtspektrum ihrer Möglichkeiten und Tonlagen zu entfalten, nun erst entstand das Feuilleton als Gegenüber der Nachrichten und des politischen Räsonnements.
Honoré de Balzac war ein Romanschriftsteller, der in der großen Tradition von Rabelais und Cervantes stand und ein dauerhaftes Werk schaffen wollte, ein episches Gegenstück zur Komödie Molières. Der Romacier setzt der Zeit ein Denkmal und entwirft nach dem Vorbild von Dante Alighieris »Göttlicher Komödie« das Portrait einer ganzen Epoche. Dieser Romancier ist Honoré de Balzac, der Schöpfer der »Comédie humaine«, eines Mammutprojekts von 91 Romanen und Erzählungen. Sie bilden die Jahre der napoleonischen Ära, der Restauration und der Julimonarchie in Frankreich mit grösstmöglicher Vollständigkeit ab, von den Spitzen der Gesellschaft bis in die Gosse, quer durch alle Stände, Berufsgruppen und Charaktere.
2.500 Personen bevölkern dieses einzigartige Zweit-Universum, 600 von ihnen kehren in mehreren Büchern wieder, einige werden dem Leser so vertraut wie seine Nachbarn. Seine opultenten Romanfiguren sind Helden des Realismus
Die »Menschliche Komödie« war Balzacs Lebenswerk, das er in seinem unermüdlichen Schöpfertum jedoch nicht mehr vollenden konnte. Nur 91 der geplanten 137 Romane und Erzählungen vermochte er bis zu seinem Tode fertigzustellen. Die menschliche Komödie umfasst sowohl Essays als auch realistische Romane, Kurzgeschichten, Erzählungen, 25 unvollendete Werke aber auch 8 Frühwerke, die zwischen 1822 und 1825 verfasst wurden.
Balzacs »Comédie humaine« die grandiose Antwort des Romans auf die neue innergesellschaftliche Großmacht des 19. Jahrhunderts, die periodische Presse. Zeitungen gab es schon seit dem frühen 17. Jahrhundert, aber nun erst, im Zeitalter der Papiermaschinen und eisernen Druckerpressen, begann die moderne Öffentlichkeit, die ohne sie nicht entstanden wäre, das Gesamtspektrum ihrer Möglichkeiten und Tonlagen zu entfalten, nun erst entstand das Feuilleton als Gegenüber der Nachrichten und des politischen Räsonnements.
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