Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman »Der Verdacht« erschien 1951/52 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der Schweizerische Beobachter« und 1953 erstmals in Buchform.
Der Berner Kommissär Bärlach verfolgt während des Jahreswechsels 1948/49 die Spur des früheren SS-Arztes Emmenberger. Er gerät dabei in Lebensgefahr und wird von dem Juden Gulliver gerettet. Handlungsorte sind das Berner Spital Salem und die Klinik Sonnenstein in Zürich sowie verschiedene Orte, an denen die Rückblenden angesiedelt sind, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen.
Erster Teil
Kommissär Bärlach liegt todkrank im Spital und entdeckt im Magazin »Life« das Foto des SS-Arztes Nehle, der im Vernichtungslager Stutthof Menschen ohne Narkose operiert hat. Sein Hausarzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel meint auf dem Foto seinen ehemaligen Studienfreund Fritz Emmenberger zu erkennen. Trotzdem hält er eine Übereinstimmung für ausgeschlossen, da Emmenberger sich während des Krieges in Chile aufgehalten habe. Seit 1945 leite er die exklusive Privatklinik Sonnenstein auf dem Zürichberg.
Ermittlungen ergeben, dass der SS-Arzt Nehle sich 1945 in Hamburg vergiftet hat. Hungertobel erzählt Bärlach von einer Wanderung mit anderen Studenten im Jahre 1908. Infolge eines Unfalls musste ohne Betäubung eine Notoperation an einem der Kameraden vorgenommen werden. Während Emmenberger das Messer führte, meinte Hungertobel einen teuflischen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen.
Bärlach ruft seinen Freund Gulliver, einen riesenhaften Juden und Überlebenden des Holocaust, zu sich. Gulliver gilt als tot und lebt nach seinen eigenen Gesetzen im Untergrund. Er kennt Nehle aus dem Vernichtungslager Stutthof. Er hat sich dort 1944 von ihm ohne Narkose operieren lassen und sich mit den Qualen die Verlegung in ein anderes Konzentrationslager erkauft.
Bärlach hält es für wahrscheinlich, dass Nehle als Emmenberger in Chile gelebt und dieser unter Nehles Namen in Stutthof praktiziert hat. Obwohl zwischenzeitlich pensioniert, will Bärlach seinem Verdacht nachgehen. Er lässt sich von Hungertobel zur Weiterbehandlung unter dem Namen Blaise Kramer in die Klinik Sonnenstein einweisen.
Bärlach kann den heruntergekommenen Schriftsteller und Zeitungsherausgeber Fortschig überreden, einen von Bärlach verfassten Artikel zu veröffentlichen. Darin wird der Verdacht gegen Emmenberger geschildert, dieser allerdings namentlich nicht genannt.
Zweiter Teil
Bei der Ankunft in der Klinik Sonnenstein am Silvesterabend sieht Bärlach einen »Zwerg«, eine kleinwüchsige und hässliche, affenähnliche Gestalt, hinter einem vergitterten Fenster herumklettern. Im Gespräch mit Emmenberger behauptet Bärlach, dass er in der Schweiz einen Kriegsverbrecher aufgespürt habe. Wegen seiner Erkrankung könne er den Mann zur Zeit nicht weiter verfolgen. Emmenberger wird sichtlich nervös. Seine Assistentin Dr. Marlok gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel.
Bärlach erwacht in einem Raum mit vergitterten Fenstern, den die Krankenschwester Kläri Sterbezimmer nennt. Bärlach ist abgemagert, fühlt sich schwach und Emmenberger nicht gewachsen. Er beschließt, sich von Hungertobel abholen lassen.
Von Dr. Marlok erfährt Bärlach, dass er fünf Tage nicht bei Bewusstsein war, da Emmenberger ihn einer Spezialbehandlung unterzogen habe. Zwischenzeitlich hat ihn eine Zeitungsmeldung über seinen Ruhestand enttarnt. Bärlach versucht, Dr. Marlok auf seine Seite zu bringen, indem er ihr seinen Verdacht mitteilt.
Dr. Marlok bestätigt Emmenbergers Gräueltaten in Stutthof sowie den Betrug und Mord an Nehle. Als deutsche Kommunistin war sie zu den Sowjets geflohen, später von diesen an die SS verraten und nach Stutthof gebracht worden. Sie hatte sich gerettet, indem sie Emmenbergers Geliebte wurde. Früher hatte sie, ähnlich wie Bärlach heute, geglaubt, dass die Welt zu retten sei. Jetzt ist sie morphiumsüchtig und innerlich abgestumpft. Menschen seien ihr inzwischen gleichgültig, Bärlach könne nicht auf sie zählen.
Dr. Marlok schildert Bärlach, wie die reichen Patienten in der Klinik sich freiwillig ohne Narkose von Emmenberger behandeln lassen, in der Hoffnung, ihr Leben dadurch zu verlängern. Auch Schwester Kläri stellt sich hinter Emmenberger und rechtfertigt sein Töten damit, dass Menschen sich insgeheim nach dem Tod sehnen.
Die Schwester gibt Bärlach den Artikel, den Fortschig seinem Auftrag gemäß veröffentlicht hat. Darin behauptet Fortschig, unwiderlegbare Beweise zu haben. Einer beiliegenden Zeitungsmeldung entnimmt Bärlach, dass Fortschig in einer verschlossenen Toilette erschlagen aufgefunden worden ist. Aus den Umständen schließt Bärlach, dass nur der »Zwerg« als Täter in Frage kommt.
Emmenberger erscheint und bestätigt Bärlachs Verdacht. Emmenberger hatte dem »Zwerg« im Konzentrationslager das Leben gerettet. Dieser gehorcht ihm seitdem bedingungslos. Emmenberger will Bärl
Quelle: Der Verdacht • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
https://www.inhaltsangabe.de/duerrenmatt/der-verdacht/
Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman »Der Verdacht« erschien 1951/52 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der Schweizerische Beobachter« und 1953 erstmals in Buchform. Der Berner Kommissär Bärlach verfolgt während des Jahreswechsels 1948/49 die Spur des früheren SS-Arztes Emmenberger. Er gerät dabei in Lebensgefahr und wird von dem Juden Gulliver gerettet. Handlungsorte sind das Berner Spital Salem und die Klinik Sonnenstein in Zürich sowie verschiedene Orte, an denen die Rückblenden angesiedelt sind, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen.
Erster Teil
Kommissär Bärlach liegt todkrank im Spital und entdeckt im Magazin »Life« das Foto des SS-Arztes Nehle, der im Vernichtungslager Stutthof Menschen ohne Narkose operiert hat. Sein Hausarzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel meint auf dem Foto seinen ehemaligen Studienfreund Fritz Emmenberger zu erkennen. Trotzdem hält er eine Übereinstimmung für ausgeschlossen, da Emmenberger sich während des Krieges in Chile aufgehalten habe. Seit 1945 leite er die exklusive Privatklinik Sonnenstein auf dem Zürichberg.
Ermittlungen ergeben, dass der SS-Arzt Nehle sich 1945 in Hamburg vergiftet hat. Hungertobel erzählt Bärlach von einer Wanderung mit anderen Studenten im Jahre 1908. Infolge eines Unfalls musste ohne Betäubung eine Notoperation an einem der Kameraden vorgenommen werden. Während Emmenberger das Messer führte, meinte Hungertobel einen teuflischen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen.
Bärlach ruft seinen Freund Gulliver, einen riesenhaften Juden und Überlebenden des Holocaust, zu sich. Gulliver gilt als tot und lebt nach seinen eigenen Gesetzen im Untergrund. Er kennt Nehle aus dem Vernichtungslager Stutthof. Er hat sich dort 1944 von ihm ohne Narkose operieren lassen und sich mit den Qualen die Verlegung in ein anderes Konzentrationslager erkauft.
Bärlach hält es für wahrscheinlich, dass Nehle als Emmenberger in Chile gelebt und dieser unter Nehles Namen in Stutthof praktiziert hat. Obwohl zwischenzeitlich pensioniert, will Bärlach seinem Verdacht nachgehen. Er lässt sich von Hungertobel zur Weiterbehandlung unter dem Namen Blaise Kramer in die Klinik Sonnenstein einweisen.
Bärlach kann den heruntergekommenen Schriftsteller und Zeitungsherausgeber Fortschig überreden, einen von Bärlach verfassten Artikel zu veröffentlichen. Darin wird der Verdacht gegen Emmenberger geschildert, dieser allerdings namentlich nicht genannt.
Zweiter Teil
Bei der Ankunft in der Klinik Sonnenstein am Silvesterabend sieht Bärlach einen »Zwerg«, eine kleinwüchsige und hässliche, affenähnliche Gestalt, hinter einem vergitterten Fenster herumklettern. Im Gespräch mit Emmenberger behauptet Bärlach, dass er in der Schweiz einen Kriegsverbrecher aufgespürt habe. Wegen seiner Erkrankung könne er den Mann zur Zeit nicht weiter verfolgen. Emmenberger wird sichtlich nervös. Seine Assistentin Dr. Marlok gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel.
Bärlach erwacht in einem Raum mit vergitterten Fenstern, den die Krankenschwester Kläri Sterbezimmer nennt. Bärlach ist abgemagert, fühlt sich schwach und Emmenberger nicht gewachsen. Er beschließt, sich von Hungertobel abholen lassen.
Von Dr. Marlok erfährt Bärlach, dass er fünf Tage nicht bei Bewusstsein war, da Emmenberger ihn einer Spezialbehandlung unterzogen habe. Zwischenzeitlich hat ihn eine Zeitungsmeldung über seinen Ruhestand enttarnt. Bärlach versucht, Dr. Marlok auf seine Seite zu bringen, indem er ihr seinen Verdacht mitteilt.
Dr. Marlok bestätigt Emmenbergers Gräueltaten in Stutthof sowie den Betrug und Mord an Nehle. Als deutsche Kommunistin war sie zu den Sowjets geflohen, später von diesen an die SS verraten und nach Stutthof gebracht worden. Sie hatte sich gerettet, indem sie Emmenbergers Geliebte wurde. Früher hatte sie, ähnlich wie Bärlach heute, geglaubt, dass die Welt zu retten sei. Jetzt ist sie morphiumsüchtig und innerlich abgestumpft. Menschen seien ihr inzwischen gleichgültig, Bärlach könne nicht auf sie zählen.
Dr. Marlok schildert Bärlach, wie die reichen Patienten in der Klinik sich freiwillig ohne Narkose von Emmenberger behandeln lassen, in der Hoffnung, ihr Leben dadurch zu verlängern. Auch Schwester Kläri stellt sich hinter Emmenberger und rechtfertigt sein Töten damit, dass Menschen sich insgeheim nach dem Tod sehnen.
Die Schwester gibt Bärlach den Artikel, den Fortschig seinem Auftrag gemäß veröffentlicht hat. Darin behauptet Fortschig, unwiderlegbare Beweise zu haben. Einer beiliegenden Zeitungsmeldung entnimmt Bärlach, dass Fortschig in einer verschlossenen Toilette erschlagen aufgefunden worden ist. Aus den Umständen schließt Bärlach, dass nur der »Zwerg« als Täter in Frage kommt.
Emmenberger erscheint und bestätigt Bärlachs Verdacht. Emmenberger hatte dem »Zwerg« im Konzentrationslager das Leben gerettet. Dieser gehorcht ihm seitdem bedingungslos. Emmenberger will Bärl
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Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman »Der Verdacht« erschien 1951/52 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der Schweizerische Beobachter« und 1953 erstmals in Buchform. Der Berner Kommissär Bärlach verfolgt während des Jahreswechsels 1948/49 die Spur des früheren SS-Arztes Emmenberger. Er gerät dabei in Lebensgefahr und wird von dem Juden Gulliver gerettet. Handlungsorte sind das Berner Spital Salem und die Klinik Sonnenstein in Zürich sowie verschiedene Orte, an denen die Rückblenden angesiedelt sind, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen.
Erster Teil
Kommissär Bärlach liegt todkrank im Spital und entdeckt im Magazin »Life« das Foto des SS-Arztes Nehle, der im Vernichtungslager Stutthof Menschen ohne Narkose operiert hat. Sein Hausarzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel meint auf dem Foto seinen ehemaligen Studienfreund Fritz Emmenberger zu erkennen. Trotzdem hält er eine Übereinstimmung für ausgeschlossen, da Emmenberger sich während des Krieges in Chile aufgehalten habe. Seit 1945 leite er die exklusive Privatklinik Sonnenstein auf dem Zürichberg.
Ermittlungen ergeben, dass der SS-Arzt Nehle sich 1945 in Hamburg vergiftet hat. Hungertobel erzählt Bärlach von einer Wanderung mit anderen Studenten im Jahre 1908. Infolge eines Unfalls musste ohne Betäubung eine Notoperation an einem der Kameraden vorgenommen werden. Während Emmenberger das Messer führte, meinte Hungertobel einen teuflischen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen.
Bärlach ruft seinen Freund Gulliver, einen riesenhaften Juden und Überlebenden des Holocaust, zu sich. Gulliver gilt als tot und lebt nach seinen eigenen Gesetzen im Untergrund. Er kennt Nehle aus dem Vernichtungslager Stutthof. Er hat sich dort 1944 von ihm ohne Narkose operieren lassen und sich mit den Qualen die Verlegung in ein anderes Konzentrationslager erkauft.
Bärlach hält es für wahrscheinlich, dass Nehle als Emmenberger in Chile gelebt und dieser unter Nehles Namen in Stutthof praktiziert hat. Obwohl zwischenzeitlich pensioniert, will Bärlach seinem Verdacht nachgehen. Er lässt sich von Hungertobel zur Weiterbehandlung unter dem Namen Blaise Kramer in die Klinik Sonnenstein einweisen.
Bärlach kann den heruntergekommenen Schriftsteller und Zeitungsherausgeber Fortschig überreden, einen von Bärlach verfassten Artikel zu veröffentlichen. Darin wird der Verdacht gegen Emmenberger geschildert, dieser allerdings namentlich nicht genannt.
Zweiter Teil
Bei der Ankunft in der Klinik Sonnenstein am Silvesterabend sieht Bärlach einen »Zwerg«, eine kleinwüchsige und hässliche, affenähnliche Gestalt, hinter einem vergitterten Fenster herumklettern. Im Gespräch mit Emmenberger behauptet Bärlach, dass er in der Schweiz einen Kriegsverbrecher aufgespürt habe. Wegen seiner Erkrankung könne er den Mann zur Zeit nicht weiter verfolgen. Emmenberger wird sichtlich nervös. Seine Assistentin Dr. Marlok gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel.
Bärlach erwacht in einem Raum mit vergitterten Fenstern, den die Krankenschwester Kläri Sterbezimmer nennt. Bärlach ist abgemagert, fühlt sich schwach und Emmenberger nicht gewachsen. Er beschließt, sich von Hungertobel abholen lassen.
Von Dr. Marlok erfährt Bärlach, dass er fünf Tage nicht bei Bewusstsein war, da Emmenberger ihn einer Spezialbehandlung unterzogen habe. Zwischenzeitlich hat ihn eine Zeitungsmeldung über seinen Ruhestand enttarnt. Bärlach versucht, Dr. Marlok auf seine Seite zu bringen, indem er ihr seinen Verdacht mitteilt.
Dr. Marlok bestätigt Emmenbergers Gräueltaten in Stutthof sowie den Betrug und Mord an Nehle. Als deutsche Kommunistin war sie zu den Sowjets geflohen, später von diesen an die SS verraten und nach Stutthof gebracht worden. Sie hatte sich gerettet, indem sie Emmenbergers Geliebte wurde. Früher hatte sie, ähnlich wie Bärlach heute, geglaubt, dass die Welt zu retten sei. Jetzt ist sie morphiumsüchtig und innerlich abgestumpft. Menschen seien ihr inzwischen gleichgültig, Bärlach könne nicht auf sie zählen.
Dr. Marlok schildert Bärlach, wie die reichen Patienten in der Klinik sich freiwillig ohne Narkose von Emmenberger behandeln lassen, in der Hoffnung, ihr Leben dadurch zu verlängern. Auch Schwester Kläri stellt sich hinter Emmenberger und rechtfertigt sein Töten damit, dass Menschen sich insgeheim nach dem Tod sehnen.
Die Schwester gibt Bärlach den Artikel, den Fortschig seinem Auftrag gemäß veröffentlicht hat. Darin behauptet Fortschig, unwiderlegbare Beweise zu haben. Einer beiliegenden Zeitungsmeldung entnimmt Bärlach, dass Fortschig in einer verschlossenen Toilette erschlagen aufgefunden worden ist. Aus den Umständen schließt Bärlach, dass nur der »Zwerg« als Täter in Frage kommt.
Emmenberger erscheint und bestätigt Bärlachs Verdacht. Emmenberger hatte dem »Zwerg« im Konzentrationslager das Leben gerettet. Dieser gehorcht ihm seitdem bedingungslos. Emmenberger will Bärl
Quelle: Der Verdacht • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
https://www.inhaltsangabe.de/duerrenmatt/der-verdacht/
Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman »Der Verdacht« erschien 1951/52 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der Schweizerische Beobachter« und 1953 erstmals in Buchform. Der Berner Kommissär Bärlach verfolgt während des Jahreswechsels 1948/49 die Spur des früheren SS-Arztes Emmenberger. Er gerät dabei in Lebensgefahr und wird von dem Juden Gulliver gerettet. Handlungsorte sind das Berner Spital Salem und die Klinik Sonnenstein in Zürich sowie verschiedene Orte, an denen die Rückblenden angesiedelt sind, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen.
Erster Teil
Kommissär Bärlach liegt todkrank im Spital und entdeckt im Magazin »Life« das Foto des SS-Arztes Nehle, der im Vernichtungslager Stutthof Menschen ohne Narkose operiert hat. Sein Hausarzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel meint auf dem Foto seinen ehemaligen Studienfreund Fritz Emmenberger zu erkennen. Trotzdem hält er eine Übereinstimmung für ausgeschlossen, da Emmenberger sich während des Krieges in Chile aufgehalten habe. Seit 1945 leite er die exklusive Privatklinik Sonnenstein auf dem Zürichberg.
Ermittlungen ergeben, dass der SS-Arzt Nehle sich 1945 in Hamburg vergiftet hat. Hungertobel erzählt Bärlach von einer Wanderung mit anderen Studenten im Jahre 1908. Infolge eines Unfalls musste ohne Betäubung eine Notoperation an einem der Kameraden vorgenommen werden. Während Emmenberger das Messer führte, meinte Hungertobel einen teuflischen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen.
Bärlach ruft seinen Freund Gulliver, einen riesenhaften Juden und Überlebenden des Holocaust, zu sich. Gulliver gilt als tot und lebt nach seinen eigenen Gesetzen im Untergrund. Er kennt Nehle aus dem Vernichtungslager Stutthof. Er hat sich dort 1944 von ihm ohne Narkose operieren lassen und sich mit den Qualen die Verlegung in ein anderes Konzentrationslager erkauft.
Bärlach hält es für wahrscheinlich, dass Nehle als Emmenberger in Chile gelebt und dieser unter Nehles Namen in Stutthof praktiziert hat. Obwohl zwischenzeitlich pensioniert, will Bärlach seinem Verdacht nachgehen. Er lässt sich von Hungertobel zur Weiterbehandlung unter dem Namen Blaise Kramer in die Klinik Sonnenstein einweisen.
Bärlach kann den heruntergekommenen Schriftsteller und Zeitungsherausgeber Fortschig überreden, einen von Bärlach verfassten Artikel zu veröffentlichen. Darin wird der Verdacht gegen Emmenberger geschildert, dieser allerdings namentlich nicht genannt.
Zweiter Teil
Bei der Ankunft in der Klinik Sonnenstein am Silvesterabend sieht Bärlach einen »Zwerg«, eine kleinwüchsige und hässliche, affenähnliche Gestalt, hinter einem vergitterten Fenster herumklettern. Im Gespräch mit Emmenberger behauptet Bärlach, dass er in der Schweiz einen Kriegsverbrecher aufgespürt habe. Wegen seiner Erkrankung könne er den Mann zur Zeit nicht weiter verfolgen. Emmenberger wird sichtlich nervös. Seine Assistentin Dr. Marlok gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel.
Bärlach erwacht in einem Raum mit vergitterten Fenstern, den die Krankenschwester Kläri Sterbezimmer nennt. Bärlach ist abgemagert, fühlt sich schwach und Emmenberger nicht gewachsen. Er beschließt, sich von Hungertobel abholen lassen.
Von Dr. Marlok erfährt Bärlach, dass er fünf Tage nicht bei Bewusstsein war, da Emmenberger ihn einer Spezialbehandlung unterzogen habe. Zwischenzeitlich hat ihn eine Zeitungsmeldung über seinen Ruhestand enttarnt. Bärlach versucht, Dr. Marlok auf seine Seite zu bringen, indem er ihr seinen Verdacht mitteilt.
Dr. Marlok bestätigt Emmenbergers Gräueltaten in Stutthof sowie den Betrug und Mord an Nehle. Als deutsche Kommunistin war sie zu den Sowjets geflohen, später von diesen an die SS verraten und nach Stutthof gebracht worden. Sie hatte sich gerettet, indem sie Emmenbergers Geliebte wurde. Früher hatte sie, ähnlich wie Bärlach heute, geglaubt, dass die Welt zu retten sei. Jetzt ist sie morphiumsüchtig und innerlich abgestumpft. Menschen seien ihr inzwischen gleichgültig, Bärlach könne nicht auf sie zählen.
Dr. Marlok schildert Bärlach, wie die reichen Patienten in der Klinik sich freiwillig ohne Narkose von Emmenberger behandeln lassen, in der Hoffnung, ihr Leben dadurch zu verlängern. Auch Schwester Kläri stellt sich hinter Emmenberger und rechtfertigt sein Töten damit, dass Menschen sich insgeheim nach dem Tod sehnen.
Die Schwester gibt Bärlach den Artikel, den Fortschig seinem Auftrag gemäß veröffentlicht hat. Darin behauptet Fortschig, unwiderlegbare Beweise zu haben. Einer beiliegenden Zeitungsmeldung entnimmt Bärlach, dass Fortschig in einer verschlossenen Toilette erschlagen aufgefunden worden ist. Aus den Umständen schließt Bärlach, dass nur der »Zwerg« als Täter in Frage kommt.
Emmenberger erscheint und bestätigt Bärlachs Verdacht. Emmenberger hatte dem »Zwerg« im Konzentrationslager das Leben gerettet. Dieser gehorcht ihm seitdem bedingungslos. Emmenberger will Bärlach am nächsten Morgen auf dem Operationstisch töten. Emmenberger glaubt an nichts als die Materie und seine Macht über sie. Daraus leitet er das Recht ab, Menschen foltern und töten zu dürfen. Er verlangt von Bärlach zu bekennen, woran dieser glaube. Dafür sei er sogar bereit, ihn freizulassen und sich selbst auszuliefern. Doch Bärlach schweigt.
Das Ticken der Uhr beherrscht den Raum. Zu schwach, um zu fliehen wartet Bärlach allein auf seinen Tod. Am Morgen erscheint der Jude Gulliver und berichtet Bärlach, das Gespräch über Nehle habe ihn auf Emmenbergers Spur gebracht. Er habe jetzt mit Emmenberger abgerechnet und diesen gezwungen, sich mit Blausäure zu vergiften. Gulliver verlässt Bärlach mit dem Fazit, dass ein Einzelner die Welt nicht retten könne. Hungertobel erscheint und wird Bärlach zurück nach Bern zu bringen.
»Der Verdacht« ist nach »Der Richter und sein Henker« der zweite der erfolgreichen Bärlach-Romane. Neben die eigentliche Kriminalhandlung treten auch hier philosophische Betrachtungen Friedrich Dürrenmatts. Während der einzelgängerische Menschenkenner Bärlach sich der Humanität und Gerechtigkeit verpflichtet fühlt, trifft er in seinem Gegenspieler Emmenberger auf eine nihilistische und menschenverachtende Haltung. Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zu Beginn des Kalten Kriegs stellt der Roman die Frage, ob die Welt zu retten sei.
Quelle: Der Verdacht • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
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Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman »Der Verdacht« erschien 1951/52 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der Schweizerische Beobachter« und 1953 erstmals in Buchform. Der Berner Kommissär Bärlach verfolgt während des Jahreswechsels 1948/49 die Spur des früheren SS-Arztes Emmenberger. Er gerät dabei in Lebensgefahr und wird von dem Juden Gulliver gerettet. Handlungsorte sind das Berner Spital Salem und die Klinik Sonnenstein in Zürich sowie verschiedene Orte, an denen die Rückblenden angesiedelt sind, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen.
Erster Teil
Kommissär Bärlach liegt todkrank im Spital und entdeckt im Magazin »Life« das Foto des SS-Arztes Nehle, der im Vernichtungslager Stutthof Menschen ohne Narkose operiert hat. Sein Hausarzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel meint auf dem Foto seinen ehemaligen Studienfreund Fritz Emmenberger zu erkennen. Trotzdem hält er eine Übereinstimmung für ausgeschlossen, da Emmenberger sich während des Krieges in Chile aufgehalten habe. Seit 1945 leite er die exklusive Privatklinik Sonnenstein auf dem Zürichberg.
Ermittlungen ergeben, dass der SS-Arzt Nehle sich 1945 in Hamburg vergiftet hat. Hungertobel erzählt Bärlach von einer Wanderung mit anderen Studenten im Jahre 1908. Infolge eines Unfalls musste ohne Betäubung eine Notoperation an einem der Kameraden vorgenommen werden. Während Emmenberger das Messer führte, meinte Hungertobel einen teuflischen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen.
Bärlach ruft seinen Freund Gulliver, einen riesenhaften Juden und Überlebenden des Holocaust, zu sich. Gulliver gilt als tot und lebt nach seinen eigenen Gesetzen im Untergrund. Er kennt Nehle aus dem Vernichtungslager Stutthof. Er hat sich dort 1944 von ihm ohne Narkose operieren lassen und sich mit den Qualen die Verlegung in ein anderes Konzentrationslager erkauft.
Bärlach hält es für wahrscheinlich, dass Nehle als Emmenberger in Chile gelebt und dieser unter Nehles Namen in Stutthof praktiziert hat. Obwohl zwischenzeitlich pensioniert, will Bärlach seinem Verdacht nachgehen. Er lässt sich von Hungertobel zur Weiterbehandlung unter dem Namen Blaise Kramer in die Klinik Sonnenstein einweisen.
Bärlach kann den heruntergekommenen Schriftsteller und Zeitungsherausgeber Fortschig überreden, einen von Bärlach verfassten Artikel zu veröffentlichen. Darin wird der Verdacht gegen Emmenberger geschildert, dieser allerdings namentlich nicht genannt.
Zweiter Teil
Bei der Ankunft in der Klinik Sonnenstein am Silvesterabend sieht Bärlach einen »Zwerg«, eine kleinwüchsige und hässliche, affenähnliche Gestalt, hinter einem vergitterten Fenster herumklettern. Im Gespräch mit Emmenberger behauptet Bärlach, dass er in der Schweiz einen Kriegsverbrecher aufgespürt habe. Wegen seiner Erkrankung könne er den Mann zur Zeit nicht weiter verfolgen. Emmenberger wird sichtlich nervös. Seine Assistentin Dr. Marlok gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel.
Bärlach erwacht in einem Raum mit vergitterten Fenstern, den die Krankenschwester Kläri Sterbezimmer nennt. Bärlach ist abgemagert, fühlt sich schwach und Emmenberger nicht gewachsen. Er beschließt, sich von Hungertobel abholen lassen.
Von Dr. Marlok erfährt Bärlach, dass er fünf Tage nicht bei Bewusstsein war, da Emmenberger ihn einer Spezialbehandlung unterzogen habe. Zwischenzeitlich hat ihn eine Zeitungsmeldung über seinen Ruhestand enttarnt. Bärlach versucht, Dr. Marlok auf seine Seite zu bringen, indem er ihr seinen Verdacht mitteilt.
Dr. Marlok bestätigt Emmenbergers Gräueltaten in Stutthof sowie den Betrug und Mord an Nehle. Als deutsche Kommunistin war sie zu den Sowjets geflohen, später von diesen an die SS verraten und nach Stutthof gebracht worden. Sie hatte sich gerettet, indem sie Emmenbergers Geliebte wurde. Früher hatte sie, ähnlich wie Bärlach heute, geglaubt, dass die Welt zu retten sei. Jetzt ist sie morphiumsüchtig und innerlich abgestumpft. Menschen seien ihr inzwischen gleichgültig, Bärlach könne nicht auf sie zählen.
Dr. Marlok schildert Bärlach, wie die reichen Patienten in der Klinik sich freiwillig ohne Narkose von Emmenberger behandeln lassen, in der Hoffnung, ihr Leben dadurch zu verlängern. Auch Schwester Kläri stellt sich hinter Emmenberger und rechtfertigt sein Töten damit, dass Menschen sich insgeheim nach dem Tod sehnen.
Die Schwester gibt Bärlach den Artikel, den Fortschig seinem Auftrag gemäß veröffentlicht hat. Darin behauptet Fortschig, unwiderlegbare Beweise zu haben. Einer beiliegenden Zeitungsmeldung entnimmt Bärlach, dass Fortschig in einer verschlossenen Toilette erschlagen aufgefunden worden ist. Aus den Umständen schließt Bärlach, dass nur der »Zwerg« als Täter in Frage kommt.
Emmenberger erscheint und bestätigt Bärlachs Verdacht. Emmenberger hatte dem »Zwerg« im Konzentrationslager das Leben gerettet. Dieser gehorcht ihm seitdem bedingungslos. Emmenberger will Bärlach am nächsten Morgen auf dem Operationstisch töten. Emmenberger glaubt an nichts als die Materie und seine Macht über sie. Daraus leitet er das Recht ab, Menschen foltern und töten zu dürfen. Er verlangt von Bärlach zu bekennen, woran dieser glaube. Dafür sei er sogar bereit, ihn freizulassen und sich selbst auszuliefern. Doch Bärlach schweigt.
Das Ticken der Uhr beherrscht den Raum. Zu schwach, um zu fliehen wartet Bärlach allein auf seinen Tod. Am Morgen erscheint der Jude Gulliver und berichtet Bärlach, das Gespräch über Nehle habe ihn auf Emmenbergers Spur gebracht. Er habe jetzt mit Emmenberger abgerechnet und diesen gezwungen, sich mit Blausäure zu vergiften. Gulliver verlässt Bärlach mit dem Fazit, dass ein Einzelner die Welt nicht retten könne. Hungertobel erscheint und wird Bärlach zurück nach Bern zu bringen.
»Der Verdacht« ist nach »Der Richter und sein Henker« der zweite der erfolgreichen Bärlach-Romane. Neben die eigentliche Kriminalhandlung treten auch hier philosophische Betrachtungen Friedrich Dürrenmatts. Während der einzelgängerische Menschenkenner Bärlach sich der Humanität und Gerechtigkeit verpflichtet fühlt, trifft er in seinem Gegenspieler Emmenberger auf eine nihilistische und menschenverachtende Haltung. Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zu Beginn des Kalten Kriegs stellt der Roman die Frage, ob die Welt zu retten sei.
Quelle: Der Verdacht • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
https://www.inhaltsangabe.de/duerrenmatt/der-verdacht/
Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman »Der Verdacht« erschien 1951/52 zunächst als Fortsetzungsgeschichte in der Zeitschrift »Der Schweizerische Beobachter« und 1953 erstmals in Buchform. Der Berner Kommissär Bärlach verfolgt während des Jahreswechsels 1948/49 die Spur des früheren SS-Arztes Emmenberger. Er gerät dabei in Lebensgefahr und wird von dem Juden Gulliver gerettet. Handlungsorte sind das Berner Spital Salem und die Klinik Sonnenstein in Zürich sowie verschiedene Orte, an denen die Rückblenden angesiedelt sind, die bis in das Jahr 1908 zurückreichen.
Erster Teil
Kommissär Bärlach liegt todkrank im Spital und entdeckt im Magazin »Life« das Foto des SS-Arztes Nehle, der im Vernichtungslager Stutthof Menschen ohne Narkose operiert hat. Sein Hausarzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel meint auf dem Foto seinen ehemaligen Studienfreund Fritz Emmenberger zu erkennen. Trotzdem hält er eine Übereinstimmung für ausgeschlossen, da Emmenberger sich während des Krieges in Chile aufgehalten habe. Seit 1945 leite er die exklusive Privatklinik Sonnenstein auf dem Zürichberg.
Ermittlungen ergeben, dass der SS-Arzt Nehle sich 1945 in Hamburg vergiftet hat. Hungertobel erzählt Bärlach von einer Wanderung mit anderen Studenten im Jahre 1908. Infolge eines Unfalls musste ohne Betäubung eine Notoperation an einem der Kameraden vorgenommen werden. Während Emmenberger das Messer führte, meinte Hungertobel einen teuflischen Gesichtsausdruck bei ihm zu erkennen.
Bärlach ruft seinen Freund Gulliver, einen riesenhaften Juden und Überlebenden des Holocaust, zu sich. Gulliver gilt als tot und lebt nach seinen eigenen Gesetzen im Untergrund. Er kennt Nehle aus dem Vernichtungslager Stutthof. Er hat sich dort 1944 von ihm ohne Narkose operieren lassen und sich mit den Qualen die Verlegung in ein anderes Konzentrationslager erkauft.
Bärlach hält es für wahrscheinlich, dass Nehle als Emmenberger in Chile gelebt und dieser unter Nehles Namen in Stutthof praktiziert hat. Obwohl zwischenzeitlich pensioniert, will Bärlach seinem Verdacht nachgehen. Er lässt sich von Hungertobel zur Weiterbehandlung unter dem Namen Blaise Kramer in die Klinik Sonnenstein einweisen.
Bärlach kann den heruntergekommenen Schriftsteller und Zeitungsherausgeber Fortschig überreden, einen von Bärlach verfassten Artikel zu veröffentlichen. Darin wird der Verdacht gegen Emmenberger geschildert, dieser allerdings namentlich nicht genannt.
Zweiter Teil
Bei der Ankunft in der Klinik Sonnenstein am Silvesterabend sieht Bärlach einen »Zwerg«, eine kleinwüchsige und hässliche, affenähnliche Gestalt, hinter einem vergitterten Fenster herumklettern. Im Gespräch mit Emmenberger behauptet Bärlach, dass er in der Schweiz einen Kriegsverbrecher aufgespürt habe. Wegen seiner Erkrankung könne er den Mann zur Zeit nicht weiter verfolgen. Emmenberger wird sichtlich nervös. Seine Assistentin Dr. Marlok gibt Bärlach ein Beruhigungsmittel.
Bärlach erwacht in einem Raum mit vergitterten Fenstern, den die Krankenschwester Kläri Sterbezimmer nennt. Bärlach ist abgemagert, fühlt sich schwach und Emmenberger nicht gewachsen. Er beschließt, sich von Hungertobel abholen lassen.
Von Dr. Marlok erfährt Bärlach, dass er fünf Tage nicht bei Bewusstsein war, da Emmenberger ihn einer Spezialbehandlung unterzogen habe. Zwischenzeitlich hat ihn eine Zeitungsmeldung über seinen Ruhestand enttarnt. Bärlach versucht, Dr. Marlok auf seine Seite zu bringen, indem er ihr seinen Verdacht mitteilt.
Dr. Marlok bestätigt Emmenbergers Gräueltaten in Stutthof sowie den Betrug und Mord an Nehle. Als deutsche Kommunistin war sie zu den Sowjets geflohen, später von diesen an die SS verraten und nach Stutthof gebracht worden. Sie hatte sich gerettet, indem sie Emmenbergers Geliebte wurde. Früher hatte sie, ähnlich wie Bärlach heute, geglaubt, dass die Welt zu retten sei. Jetzt ist sie morphiumsüchtig und innerlich abgestumpft. Menschen seien ihr inzwischen gleichgültig, Bärlach könne nicht auf sie zählen.
Dr. Marlok schildert Bärlach, wie die reichen Patienten in der Klinik sich freiwillig ohne Narkose von Emmenberger behandeln lassen, in der Hoffnung, ihr Leben dadurch zu verlängern. Auch Schwester Kläri stellt sich hinter Emmenberger und rechtfertigt sein Töten damit, dass Menschen sich insgeheim nach dem Tod sehnen.
Die Schwester gibt Bärlach den Artikel, den Fortschig seinem Auftrag gemäß veröffentlicht hat. Darin behauptet Fortschig, unwiderlegbare Beweise zu haben. Einer beiliegenden Zeitungsmeldung entnimmt Bärlach, dass Fortschig in einer verschlossenen Toilette erschlagen aufgefunden worden ist. Aus den Umständen schließt Bärlach, dass nur der »Zwerg« als Täter in Frage kommt.
Emmenberger erscheint und bestätigt Bärlachs Verdacht. Emmenberger hatte dem »Zwerg« im Konzentrationslager das Leben gerettet. Dieser gehorcht ihm seitdem bedingungslos. Emmenberger will Bärlach am nächsten Morgen auf dem Operationstisch töten. Emmenberger glaubt an nichts als die Materie und seine Macht über sie. Daraus leitet er das Recht ab, Menschen foltern und töten zu dürfen. Er verlangt von Bärlach zu bekennen, woran dieser glaube. Dafür sei er sogar bereit, ihn freizulassen und sich selbst auszuliefern. Doch Bärlach schweigt.
Das Ticken der Uhr beherrscht den Raum. Zu schwach, um zu fliehen wartet Bärlach allein auf seinen Tod. Am Morgen erscheint der Jude Gulliver und berichtet Bärlach, das Gespräch über Nehle habe ihn auf Emmenbergers Spur gebracht. Er habe jetzt mit Emmenberger abgerechnet und diesen gezwungen, sich mit Blausäure zu vergiften. Gulliver verlässt Bärlach mit dem Fazit, dass ein Einzelner die Welt nicht retten könne. Hungertobel erscheint und wird Bärlach zurück nach Bern zu bringen.
»Der Verdacht« ist nach »Der Richter und sein Henker« der zweite der erfolgreichen Bärlach-Romane. Neben die eigentliche Kriminalhandlung treten auch hier philosophische Betrachtungen Friedrich Dürrenmatts. Während der einzelgängerische Menschenkenner Bärlach sich der Humanität und Gerechtigkeit verpflichtet fühlt, trifft er in seinem Gegenspieler Emmenberger auf eine nihilistische und menschenverachtende Haltung. Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und zu Beginn des Kalten Kriegs stellt der Roman die Frage, ob die Welt zu retten sei.
Quelle: Der Verdacht • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
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