Heirnich Böll gilt als bedeutender Vertreter der deutschen Nachkriegsliteratur. Das Werk und die Erzählkunst von Heinrich Böll ist gebunden an seine Zeit in der Mitte des 20. Jahrhunderts. So wie der Krieg das Leben Heinrich Bölls prägte, so wurde auch sein Romanwerk durch seine Kriegserlebnisse geprägt.
Böll vermochte es wie kaum ein anderer Schriftsteller, die Folgen des Krieges auf die Menschen darzustellen und dabei das Schicksalhafte literarisch zu verarbeiten. Leben und Werk bildeten bei ihm eine stets Einheit.
Heinrich Böll erzählte als Vertreter der Kriegsgenaration Geschichten von Personen, ihren Schicksalen während der Kriegs-, über die Nachkriegszeit und den Brüchen in ihrem Leben. Seine Böll-typischen Erzählungen schlagen inhaltlich den Bogen von der Kriegs-, über die Nachkriegs bis in die Wohlstandszeit.
Viele seiner Geschichten handeln von Außenseitern in einer sich neu formiernden Gesellschaft, die den Krieg nicht vergessen können, während die Konformisten um sie herum nicht daran erinnert werden wollen und die Gesellschaft das Wirtschaftswunder feiert. Damit wurde Heinrich Böll nicht nur zu einem der wichtigsten Vertreter der deutschen Nachkriegs- und Trümmerliteratur, sondern auch zu einem der meistgelesenen Autoren der Bundesrepublik Deutschland.
Bölls literarische Werke begannen mit der Anklage gegen den Widersinn des Krieges und akuten menschlichen und sozialen Problemen. Er wurde rasch zum ironischen Kritiker und katholisch-religiösen Moralisten gegen Heuchelei der Gesellschaft und Entwürdigung des Menschen. Eine zentrale Rolle in seinen späteren Romanen spielt die Vergangenheitsbewältigung und die dabei entstehenden Konflikte. Dabei macht das Verhältnis eines Landes und seiner Bürger zu seiner mit Schuld beladenen jüngsten Vergangenheit mehr oder weniger die Themen aller späteren Romane aus. Böll vollzog eine Wandlung: aus dem Erzähler wurde ein Gesellschaftskritiker, der politische und religiöse Positionen angegriff. Daran, dass alle politischen und religiösen Positionen angegriffen werden wird deutlich, dass es Böll um mehr geht, als um die Kritik an politischen und kirchlichen Missständen und Institutionen. Er versuchte in seinen Schilderungen vielmehr die individuelle Freiheit gegen jede Form von Machtanspruch zu verteidigen. Vor 25 Jahren verstarb Heinrich Böll am 16. Juli 1985 im Alter von nur 68 Jahren. Weblink: Heinrich Böll-Biografie - Biografie-Portal - www.die-biografien.de
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