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Donnerstag, 31. März 2011

»Störfall« von Christa Wolf

Störfall






Es war, endlich, ein sonniger Frühlingstag nach einem langen, zu langen Winter.

"Man hat sehen können", so erinnert sich die Autorin,
"dies würde einer der schönsten Tage des Jahres."




Im Frühling 1986, auf dem mecklenburgischen Land, sind die Blüten an den Kirschbäumen förmlich explodiert - aber das Wort vom Explodieren wagt man nicht einmal mehr zu denken, seit sich die schreckliche Nachricht von einem Atomunfall verbreitet hat:

Im Kernreaktor von Tschernobyl hat eine Explosion stattgefunden. Und während die Erzählerin den stündlichen Warnungen im Radio lauscht, muß sich ihr Bruder einer riskanten Gehirnoperation unterziehen.

Zwei Störfälle, eine kollektive und eine individuelle Katastrophe, an einem Tag: Christa Wolfs Erzählung schildert den Einbruch des Unfaßbaren in das menschliche Leben: plötzlich entfesselte Kräfte, über die Menschen keine Kontrolle mehr haben.

Viele Worte werden der Schriftstellerin durch die Katastrophe von Tschernobyl, die zunächst nicht Katastrophe heißen darf, suspekt oder verleidet: "Eine unsichtbare Wolke von ganz anderer Substanz ... hat die weiße Wolke der Poesie ins Archiv gestoßen."

Gerade ist Ihre Tschernobyl-Erzählung »Der Störfall« von 1987 neu erschienen.

Dieses Buch ist aufgrund der Atomkatastrophe in Japan sowie des 25. Jahrestages des Reaktorunglückes von Tschernobyl in Monat April beklemmend aktuell.


Störfall


"Störfall"
Nachrichten eines Tages
von Christa Wolf

Suhrkamp, 7,00 EUR.
ISBN-13: 978-3-518-46079-X
Weblinks
Bösartiger Himmel - SPIEGEL-Kommentar
Christa Wolf-Portrait - SPIEGEL-Portrait
"Bücher helfen uns auch nicht weiter" - ZEIT-Interview

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