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Mittwoch, 4. März 2015

»Memed mein Falke« von Yasar Kemal

Memed mein Falke
Memed mein Falke

Yasar Kemal wurde mit seinem Roman »Memed, mein Falke« 1955 berühmt. Das Werk, das in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurde, machte ihn zum meistgelesenen Schriftsteller der Türkei. Kemal beschreibt darin die archaische Welt des bäuerlichen Alltags in den Hochebenen des Taurusgebirges in der Türkei.

In den abgelegenen Dörfern des anatolischen Taurusgebirges herrscht der Grundbesitzer Abdi Aga. Der Bauernsohn Memed hat dessen Haß auf sich gezogen und ist zur Flucht in die Berge gezwungen. Aus dem schmächtigen, ängstlichen Jungen wird ein Räuber, Rebell und Rächer des Volkes.

Der Roman spielt in den abgelegenen Dörfern der Cukurova, am Rande des anatolischen Taurusgebirges. Hier liegt die "Distelplatte", eine karge Ebene mit fünf Dörfern, die der Grundbesitzer Abdi Aga beherrscht. Ihm gehört alles Land und so presst er den Bauern zwei Drittel ihres Ertrags ab. Memed wächst im Dorf DegŠirmenoluk in armseligen Verhältnissen auf.

Sein Vater ist tot, seine Mutter dem übermächtigen Aga ausgeliefert, der den Jungen ausbeutet und züchtigt. Als er die Qual nicht mehr ertragen kann, flieht er, kommt aber nur bis zu einem Nachbardorf, wo er zunächst wohlwollend aufgenommen wird. Doch schon wenige Monate später wird er entdeckt und sein qualvolles Leben beginnt von neuem.

Seine Liebe zu Hace bringt ihn schließlich in offenen Konflikt mit Aga, da dieser Hace mit seinem Neffen verheiraten will. Memed entführt Hace und schießt auf Aga und dessen Neffen. Er überlässt Hace der Obhut des Dorfs und flieht in die Berge. Aga gesundet und presst den verschüchterten Dorfbewohnern eine Falschaussage gegenüber der Polizei heraus, woraufhin Hace als Schützin diffamiert und ins Gefängnis gebracht wird.

Ihre Zelle teilt sie mit Iraz, einer Frau, die versucht hat, sich an den straffrei ausgegangenen Mördern ihres Sohns zu rächen. Memed kann die beiden befreien, als sie ein ein anderes Gefängnis gebracht werden sollen.

Memed durchlebt viele Abenteuer und versucht Abdi Aga zu verfolgen, doch die Anschläge bleiben zunächst ergebnislos. Aus dem schmächtigen, ängstlichen Knaben wird ein Räuber, Rebell und Rächer des Volks. Die Bauern setzen ihre Hoffnungen auf ihn, verbreitet er doch seine Ideen von Freiheit und Landverteilung. Doch Memed verliert Hace, die inzwischen einen Sohn geboren hat, als sie von Gendarmen erschossen wird.

Memed tötet Abdi Aga und entflieht mit seinem Pferd in einer schwarzen Wolke. Seither brennen die Bauern jedes Jahr die Disteln nieder, säen das Korn in die Asche und führen die Ernten in die eigenen Scheunen. Bei dem Freudenfest vor dem Pflügen erscheint auf dem Berg, hinter dem Memed verschwunden ist, eine Feuerkugel.

Sein Held Memed ist längst zur Legende geworden. Der Roman wurde in über 30 Sprachen übersetzt und begründete u. a. Yasar Kemals internationalen Erfolg.

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von Yasar Kemal

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