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Samstag, 21. Januar 2017

Ludwig Thoma 150. Geburtstag



Ludwig Thoma wurde vor 150 Jahren am 21. Januar 1867 in Oberammergau geboren. Ludwig Thoma war ein deutscher Schriftsteller und neben Ludwig Ganghofer der populärste bayrische Schriftsteller. Ludwig Thoma war der Dichter der Bayern, der durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit populär wurde.

1898 sandte er erste Manuskripte an den »Simplicissimus«, die dort (und beim Münchner Publikum) guten Anklang fanden. Als die Ausgabe vom 31. Oktober 1899 wegen Majestätsbeleidigung konfisziert wurde, flohen der Autor Frank Wedekind, der Zeichner Thomas Theodor Heine und Verleger Langen ins Ausland, um der Strafverfolgung zu entgehen. Der »Simplicissimus« benötigte einen Verantwortlichen vor Ort am Redaktionssitz in München. Langen erwog, Thoma als Redaktionsleiter zu engagieren.

Thoma zählte in den folgenden Jahren zu den wichtigsten Autoren des Simplicissimus. Er trat als Satiriker unter mehreren Pseudonymen auf – seine Gedichte zeichnete er meist als „Peter Schlemihl“. Anfang 1901 schrieb er den in Dachau angesiedelten Einakter »Die Medaille«, der am 24. August 1901 am Residenztheater München uraufgeführt wurde. Auch in Berlin kam das Stück auf die Bühne. Thoma begleitete dort die Inszenierung am »Überbrettl« im November 1901.

1901 schrieb Thoma an der Komödie »Die Lokalbahn«, die am 19. Oktober 1902 im Residenztheater München Premiere feierte.

Vor 1914 war Thoma ein liberaler Bayer, manche sagen ein linker Satiriker, hochgelobt von Tucholsky. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges änderte sich seine politische Einstellung. Thomas Einstellung war bis dahin eher linksliberal gewesen. So hatte er sich mit oftmals beißender Kritik an Gesellschaft, Kirche und Staat nicht zurückgehalten. Dies änderte sich mit Beginn des Ersten Weltkrieges.

Der »Simplicissimus« wurde zunehmend zahnlos und Thoma konnte und wollte sich der besonders unter den Intellektuellen herrschenden allgemeinen Kriegsbegeisterung nicht entziehen. Er meldete sich freiwillig als Sanitäter und zog 1915 mit einer bayerischen Division an die Ostfront nach Galizien.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er jedoch zum ultrarechten Polemiker. Thoma liebte eine Jüdin und befeuert antisemitisches Denken. Und er legte Wert darauf, dass seine Tiraden anonym erschienen, denn Thoma wurde zu einem schwierigen Autor.

Sein letzter Roman, »Der Ruepp«", erzählt von einem phrasendreschenden, charakterschwachen Bauern, der Haus und Hof herunterwirtschaftet und die Familie in die Armut treibt. Eigentlich hätte der Sohn Michael, der nicht Priester werden will, aber soll, von der alten Loni erben sollen. Aber sein Vater erschleicht sich die Erbschaft, verspielt sie, wird schließlich meineidig. Thoma schrieb den Roman »Der Ruepp« 1921, in nur vier Monaten, kurz vor seinem Tod.

Für den »Miesbacher Anzeiger« verfasste er in den letzten 14 Monaten seines Lebens – häufig als Leitartikel auf der ersten Seite – 175 größtenteils (bis auf fünf Fälle) anonyme und meist antisemitische Hetzartikel, vor allem gegen die Regierung in Berlin und die Sozialdemokratie.

Ludwig Thoma starb am 26. August 1921 in Tegernsee.

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