Menue

Samstag, 17. Juni 2017

»Paranoia« von Viktor Martinowitsch

Paranoia

Viktor Martinowitsch, 1977 in Belarus geboren, studierte Journalistik in Minsk und lehrt heute Politikwissenschaften an der Europäischen Humanistischen Universität in Vilnius. Er schreibt regelmäßig für ZEIT online. Martinowitsch wurde bekannt mit dem Roman »Paranoia« (2014), der in Belarus nach Erscheinen inoffiziell verboten wurde. »Paranoia« ist ein am 13. Juni 2017 auf deutsch erschienener Roman des weißrussischen Schriftstellers Viktor Martinowitsch.

Ein totalitäres Regime im Osten Europas. Der junge Schriftsteller Anatoli lebt relativ unbehelligt – bis die geheimnisvolle Jelisaweta in sein Leben tritt, mit der er eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Doch plötzlich ist Jelisaweta spurlos verschwunden und Anatoli wird vom omnipräsenten Geheimdienst zum Gespräch gebeten. Einige Verhöre später ist Anatoli hinabgezogen in den bedrohlichen Strudel der falschen Behauptungen, Lügen und Intrigen. Die Grenze zwischen Realität und Albtraum löst sich auf. Die Paranoia schlägt zu.

Ein Roman aus Weissrussland mit aktuellem politischen Hintergrund. Darin geschildert wird ein allgegenwärtiger Staat, der das Leben total überwacht. In diesem Staat kann gelebt werden, sofern seine Regeln eingehalten bleiben. Das brilliant geschriebene Werk, dessen Personen miteinander und gegeneinander vielschichtig agieren, stellt seine kritischen Fragen an jede Gesellschaft, die über ihre Mitglieder Daten sammelt. Wem das gleichgültig ist, wird sich nicht wundern müssen, in Datenbanken mehr und mehr eingeschlossen zu werden. Wer sich dagegen stemmt, wird sich nicht wundern müssen, von Paranoia heimgesucht zu werden. Ein wichtiges Buch aus Weissrussland für Westeuropa.


Literatur:

Paranoia Paranoia von Viktor Martinowitsch

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen