Gustav Freytag starb vor 125 Jahren am 30. April 1895 in Wiesbaden. Gustav Freytag war ein bedeutender deutscher Schriftsteller seiner Zeit und ein Chronist des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Als Schriftsteller wandte er sich in verschiedenen Phasen seines Lebens ganz unterschiedlichen Genres zu. Er schrieb zunächst Komödien und wurde am Ende seines Lebens zum Chronisten seiner Zeit.
Von 1817 bis 1828 wohnte Freytag mit seinen Eltern in Pitschen in Schlesien. Ostern 1829 zog er zu seinem Onkel nach Oels, um dort das Gymnasium zu besuchen, wo er am 30. Mai 1835 seine Abiturprüfung bestand. Danach studierte er bis Oktober 1836 in Breslau Philologie, anschließend in Berlin. Am 30. Juni 1838 erfolgte die Promotion, am 1. Mai 1839 die Habilitation in Breslau. Von 1839 bis 1844 war Freytag Dozent in Breslau.
Nach einem kurzen Wohnortwechsel nach Leipzig 1846 zog er 1847 nach Dresden und 1848 wieder nach Leipzig. Im Herbst 1847 heiratete er Emilie Scholz, geschiedene Gräfin Dyhrn, die er 1842 während eines Helgoland-Urlaubs kennengelernt hatte, als sie noch verheiratet war. 1851 zog er nach Siebleben in die „gute Schmiede“.
Gustav Freytag schrieb zunächst Theaterstücke für die Bühne.1844 erschien Freytags erstes Stück »Die Brautfahrt oder Kunz von der Rosen«, ein Lustspiel über Kaiser Maximilian, für das er den Preis der Berliner Hofbühne gewann. 1847 erschienen die Schauspiele »Die Valentine« und »Graf Waldemar«; im Gegensatz zu ihnen war Freytags 1854 erschienenes Lustspiel »Die Journalisten« außerordentlich erfolgreich und gehörte bis weit in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den meistaufgeführten Stücken und kanonischen Werken der deutschen Literatur.
Ab den 1850er Jahren versuchte er sich dann als Chronist. Zwischen 1859 und 1867 entstand sein kulturgeschichtliches Hauptwerk »Bilder aus der deutschen Vergangenheit« in vier Bänden. Freytag schildert darin die deutsche Geschichte am Beispiel ausgewählter Quellentexte. Das Werk, das im Salomon Hirzel Verlag in Leipzig erschien, erfuhr bis 1909 je nach Band zwischen 27 und 32 Auflagen und gehört damit zu den beliebtesten deutschen Geschichtswerken des 19. Jahrhunderts überhaupt.
1869 schrieb Freytag den Text »Karl Mathy. Geschichte seines Lebens«, der das Leben eines früheren Freundes Freytags schildert. Ein weiterer Romanzyklus erschien von 1872 bis 1880 unter dem Namen »Die Ahnen« und schildert die fiktiven Schicksale einer deutschen Familie von der germanischen Zeit bis zur damaligen Gegenwart, womit er einen Bogen von den Germanen zu den Deutschen seiner Zeit spannte. Knappe zehn Jahre vor seinem Tod, im Jahre 1886, gestaltete er mit seinen »Erinnerungen« einen tagebuchähnlichen Text, in dem er seine wichtigsten Lebensabschnitte schilderte.
Gustav Freytag wurde am 13. Juli 1816 in Kreuzburg in Oberschlesien geboren.
Literatur:
Die Ahnen von Gustav Freytag
Soll und Haben von Gustav Freytag
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