Drei Schwestern
»Drei Schwestern« von Anton Tschechow ist ein Theaterstück in vier Akten. Es erzählt die Geschichte der drei Schwestern Olga, Mascha und Irina, die gemeinsam mit ihrem Bruder Andrej weitab in der russischen Provinz von der großen Stadt Moskau träumen und darauf hoffen, dorthin zurückzukehren. Der Wunsch scheint zunächst greifbar, rückt aber immer mehr in weite Ferne. Die Geschichte lebt von der Tragik, bringt aber auch zuweilen heitere Untertöne mit.
Als Drama bezeichnet ist das Stück doch eher eine Tragikkomödie. Mit ihm betritt die Provinz die Weltbühne. Wie schön ist doch die Provinz, schwärmen die Städter. Die Sommerfrische. - Und wie ist es mit den Menschen, die dort in der Provimz leben? Sie träumen natürlich von Moskau, den großen Bällen, dem wirklichen Leben.
Das 1900 entstandene Schauspiel »Tri Sestry« zeichnet das Leben der drei Schwestern Olga, Mascha und Irina nach, die nach dem Tode des Vaters gemeinsam mit ihrem Bruder Andrej in der russischen Provinz leben. Natascha, die Frau Andrejs, drängt die Schwestern nach und nach aus dem eigenen Hause.
Das Stück beginnt mit Irinas Geburtstag. Die drei Schwestern leben in der Provinz. Sie sind damals mit ihrem Vater aus Moskau hierher gekommen. Ein Jahr nach dessen Tod bleibt die Sehnsucht nach Moskau zu gehen. Ihr Bruder bleibt nach seinem Studium in der Stadtverwaltung hängen.
Der Traum eines wissenschaftlichen Berufs in Moskau bleibt unerfüllt. Die Schwestern können sich mit der Situation nicht abfinden. Dann kommt das Militär in die Stadt und es birgt bei den Schwestern die Hoffnung ein anderes Leben zuführen. Werschinin bringt Mascha auf andere Gedanken. Leider ist sie schon verheiratet und gibt sich einem Trugbild hin.
Er ist wie die Schwestern aus Moskau und die alten Erinnerungen kommen wieder in ihnen hoch. Olga, die Älteste, ist Lehrerin, sie wir später die Schule leiten. In der jüngeren Irina bleibt die Hoffnung nach Moskau zu kehren erhalten. Sie hat mit Tusenbach die Vorstellung von einem Leben, das durch die Arbeit bestimmt ist. Beide leben in ihren öden Leben nur vor sich hin. Der Gedanke an ein anders Leben ist so stark, dass sie in ihrem jetzigen Leben erstarren. Tusenbach kommt am Ende durch ein Duell um. Er und Irina können nicht mehr heiraten. Der Traum ist zerplatzt. Im letzten Akt zieht das Militär ab.
Der Traum vom Leben in Moskau ist ausgeträumt. Irina nimmt sich vor zu arbeiten. Es ist die letzte Hoffnung in ihrem Leben. Die drei Schwestern leben das Bild vor, dass man sich in späteren Zeiten an die Leute erinnern wird, die gelebt haben. Die Melancholie bleibt. Maschas Frage nach dem Sinn im Leben findet keine Erwiderung.
Anton Tschechows »Drei Schwestern« träumen vom Glück und einem erfüllten Leben – tagaus, tagein, jahrelang. Jobs, Männer, nichts funktioniert: »Ich bin schon vierundzwanzig Jahre, ich arbeite schon lange, und mein Hirn ist ausgetrocknet, ich bin mager, hässlich, alt geworden und nichts, nichts, nicht die geringste Befriedigung, und die Zeit vergeht, und immer ist das Gefühl da, du entfernst dich von dem wahren, schönen Leben, du entfernst dich immer weiter und weiter auf einen Abgrund zu.«
Drei Schwestern
Wegen des Todes des eigenen Vaters in die russische Provinz verschlagen, an der Seite eines Bruders, der sich in dieser Umgebung einzurichten versteht, indem er sich neben einer Heirat dem Glücksspiel verschreibt und das Erbe verspielt, bietet die Stationierung eines Regiments in dieser Abgeschiedenheit, die einzige Abwechslung. Doch so trügerisch stabil Tschechows Welten daherkommen, desto schneller stürzen sie ein.
Die große Liebe zieht entweder mit dem Regiment ab, oder wird beim Duell erschossen oder immer nur herbeigesehnt. Die Drei Schwestern von Anton Chechov spiegeln eine Welt, bevor die großen Umwälzungen einsetzen. Fast spürt man einen Hauch von Revolution, die nicht sichtbar ist, doch kommen muß, damit sich etwas ändert. Nur bleiben die Menschen hier so wie sie sind. Olga, Irina, Mascha sind nicht darauf geeicht, ihr Leben zum Einsturz zu bringen. Sie nehmen sich überallhin mit, selbst wenn sie an Ort und Stelle bleiben.
Die drei Schwestern Olga, Mascha, Irina so unterschiedlich Tschechow sie auch zeichnet, so tragen sie alle jene Melancholie in sich, die seine Bühnenfiguren prägen.
Auf der Bühne schafft Tschechow eine sehr emotionale spannende Stimmung, die eine kommende Veränderung vorahnen lässt. Es gibt nicht viel Action. Die Spannung wird hauptsächlich durch Dialoge und Emotionen der Charaktere erzeugt.
Eine Karikatur auf die Langeweile und die Schicht, die sich diese leisten kann,
Literatur:
Drei Schwestern von Anton Tschechow
Drei Schwestern von Anton Tschechow
Drei Schwestern von Anton Tschechow