Um Pfingsten, wenn der Holder blüht,
Will’s Wandern uns gefallen,
Wenn frisch und rot das Röslein glüht,
Und tausend Lieder schallen.
Du Stadt mit deinen Mauern grau,
Ade, wir ziehn ins Weite,
Hoch, über uns der Himmel blau,
Der Frühwind gibt’s Geleite.
Kein Buch, als nur die grüne Flur,
Draus wir in tausend Weisen
Die Wunder lesen der Natur,
In Liedern sie zu preisen.
Kein Hörsaal, als der grüne Wald,
Der blüht und jubilieret,
In Rauschen und Duften tausendfalt
Weltweisheit und doziert.
Kein Karzer, — dass sich Gott erbarm’!
Als hangend, mit Verlangen
Von einem runden Mädchenarm
Recht enge sein gefangen.
Um Pfingsten, wann der Holder blüht,
Will’s Wandern uns gefallen,
Wenn frisch und rot das Röslein glüht
Und tausend Lieder schallen.
»An Pfingsten« von Ludwig Amandus Bauer
Sonntag, 21. Mai 2023
»An Pfingsten« von Ludwig Amandus Bauer
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen