Der Begriff der Moderne spiegelt diesen Stilpluralismus wider und bezeichnet als Sammelbegriff die verschieden künstlerischen und literarischen Strömungen, die zwischen 1890 und 1925 teilweise parallel und teilweise nacheinander übergreifend in Europa verlaufen. Die Zentren der Aufbruchsbewegung der „Moderne“ sind in bestimmten Zeiträumen in Berlin, München und Wien zu finden, wobei bezeichnende regionale Unterteilungen, wie „Berliner Moderne“ oder „Wiener Moderne“, entstehen.
Die Sprachkrise der Jahrhundertwende stellt ein wichtiges Motiv der Moderne dar. Die Autoren stellen die traditionelle Sprache immer mehr infrage. Sie wenden sich gegen starre Regeln und Gedanken. Sie experimentieren mit Themen, Stilmitteln und Erzähltechniken und suchen nach neuen Darstellungsmöglichkeiten. Die Sprachlichkeit gewinnt im Vergleich zum Inhalt an Bedeutung und rückt oft ins Zentrum der Werke. Die Vertreter der Moderne jonglieren zum Beispiel in ihren Romanen mit spezifischen Erzählweisen und Techniken, wie dem Wechsel der Erzählperspektive, den inneren Monologen oder der Montage- und Collage-Technik.
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Die Jahrhundertwende ist von einer pessimistischen Weltsicht und Verfallsstimmung kennzeichnet, die sich gleichzeitig in einem starken Lebensüberdruss und einer Genusssucht ausdrückt. Das Gefühl der Machtlosigkeit des Niedergangs und der Dekadenz taucht häufig in den modernen Erzählungen auf. Die Figuren sind oft mit einer eingeschränkten Perspektive auf die Welt ausgestattet, die meistens zu ihrem Untergang führt.
Bedeutende Vertreter des modernen Romans sind neben Max Frisch unter anderem Thomas Mann, Heinrich Mann, Hermann Hesse, Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Frank Wedekind, Hugo von Hofmannsthal, Robert Musil, Virginia Woolf, Alfred Döblin und Marcel Proust.
Weblink:
https://lektuerehilfe.de/literaturepochen/moderne Moderne
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