Seit über 14 Jahren arbeitet Stephane Heuet an der Umsetzung von Marcel Prousts Literaturklassiker "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" als Graphic Novel. Mit "Combray" erscheint nun der erste Teil dieses Mammutprojektes in deutscher Sprache.
Dieser Klassiker der Weltliteratur in Form einer Comic-Adaption ist weit mehr als bloße Illustrierung - nämlich eine dialogische und mitunter durchaus ironische Auseinandersetzung mit der Vorlage. Bereits seit 1988 arbeitet Stephane Heuet an seinem Proust-Comic und hat bislang fünf Bände fertiggestellt, deren erster unter dem Titel "Combray" jetzt "endlich" auf Deutsch erscheint,
Es ist nicht einfach und ein überaus gewagtes Unternehmen; Marcel Proust grafisch zu interpretieren und eine Comic-Adaption zu zeichnen. Der Bretone Stéphane Heuet traut sich was: Er macht aus einem Schwergewicht der Weltliteratur, aus Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", eine Bildergeschichte, aus seinen sieben Romanen einen Zyklus von Graphic Novels.
Der Zeichner versucht "Proust in ein anderes Medium zu übersetzen" und interpretiert in seinen Bildergeschichten dabei Proust neu, in dem er Sprachbilder entstehen lässt. Er gibt der Phantasie freien Raum und zeichnet seine eigene Proust-Geschichte. Wo Proust viele Worte macht, streicht Stéphane Heuet zusammen. Wo Prousts Figuren schweigen, zeichnet er Landschaft. Er verkürzt die Handlung und lässt grafische Bilder sprechen.Heuet hat stark auf Porträts und historische Fotos zurückgegriffen hat, weshalb auch nur alle drei Jahre ein Band entstehe
Proust grafisch zu interpretieren erfordert ein hohes Maß an Vorstellungsvermögen sowohl im Hinblick auf die Handlung des Romans wie auch auf den Leser sowie Geschick bei der Aufbeeitung des Romans. Die Kunst liegt in der Abstraktion und im Zusammenfügen der Bilder. Heuet betont den Gegensatz zwischen der schlichten Klarheit der Bilderfolgen und Prousts subtilen Beschreibungen.
Stéphane Heuet bleibt aber durchaus nahe am Original. Der ehemalige Werbegrafiker muss Prousts Romane gewissermaßen neu erfinden und er muss dabei ein Zusammenspiel von Wort und Bild austarieren. Als Zeichner ist er hier zurückhaltend und verlässt sich stattdessen mehr auf einige hervorgehobene zentrale Sätze aus dem Roman. Die Verkürzung auf "Handlung" ist offensichtlich, denn er ist mehr Zeichner ale Texter.
Heuet ist dieser Spagat der grafischen Aufarbeitung gelungen, denn er ist darüber selbst bereits zum vielbeachteten Klassiker der grafischen Novelle geworden.
Dieser Klassiker der Weltliteratur in Form einer Comic-Adaption ist weit mehr als bloße Illustrierung - nämlich eine dialogische und mitunter durchaus ironische Auseinandersetzung mit der Vorlage. Bereits seit 1988 arbeitet Stephane Heuet an seinem Proust-Comic und hat bislang fünf Bände fertiggestellt, deren erster unter dem Titel "Combray" jetzt "endlich" auf Deutsch erscheint,
Es ist nicht einfach und ein überaus gewagtes Unternehmen; Marcel Proust grafisch zu interpretieren und eine Comic-Adaption zu zeichnen. Der Bretone Stéphane Heuet traut sich was: Er macht aus einem Schwergewicht der Weltliteratur, aus Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", eine Bildergeschichte, aus seinen sieben Romanen einen Zyklus von Graphic Novels.
Der Zeichner versucht "Proust in ein anderes Medium zu übersetzen" und interpretiert in seinen Bildergeschichten dabei Proust neu, in dem er Sprachbilder entstehen lässt. Er gibt der Phantasie freien Raum und zeichnet seine eigene Proust-Geschichte. Wo Proust viele Worte macht, streicht Stéphane Heuet zusammen. Wo Prousts Figuren schweigen, zeichnet er Landschaft. Er verkürzt die Handlung und lässt grafische Bilder sprechen.Heuet hat stark auf Porträts und historische Fotos zurückgegriffen hat, weshalb auch nur alle drei Jahre ein Band entstehe
Proust grafisch zu interpretieren erfordert ein hohes Maß an Vorstellungsvermögen sowohl im Hinblick auf die Handlung des Romans wie auch auf den Leser sowie Geschick bei der Aufbeeitung des Romans. Die Kunst liegt in der Abstraktion und im Zusammenfügen der Bilder. Heuet betont den Gegensatz zwischen der schlichten Klarheit der Bilderfolgen und Prousts subtilen Beschreibungen.
Stéphane Heuet bleibt aber durchaus nahe am Original. Der ehemalige Werbegrafiker muss Prousts Romane gewissermaßen neu erfinden und er muss dabei ein Zusammenspiel von Wort und Bild austarieren. Als Zeichner ist er hier zurückhaltend und verlässt sich stattdessen mehr auf einige hervorgehobene zentrale Sätze aus dem Roman. Die Verkürzung auf "Handlung" ist offensichtlich, denn er ist mehr Zeichner ale Texter.
Heuet ist dieser Spagat der grafischen Aufarbeitung gelungen, denn er ist darüber selbst bereits zum vielbeachteten Klassiker der grafischen Novelle geworden.
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