Menue

Samstag, 22. August 2015

»Alexis Sorbas« von Nikos Kazantzakis

Nikos Kazantzakis

»Alexis Sorbas« ist der 1946 entstandene, bekannteste Roman des griechischen Schriftstellers Nikos Kazantzakis. Der nach dem Zweiten Weltkrieg erschienene, auf autobiografischen Ereignissen basierende Roman Alexis Sorbas gehört zu den wichtigsten Werken von Nikos Kasantsakis und ist eine Zusammenfassung der philosophischen Überlegungen des Autors. Die auf dem Romanbasierende Verfilmung »Zorba the Greek« von Michael Cacoyannis aus dem Jahr 1964 wurde mit drei Oscars ausgezeichnet.

»Alexis Sorbas« ist zugleich ein philosophischer, ein Entwicklungs- und ein Schelmenroman. Im Zentrum steht die Geschichte der Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler und Alexis Sorbas, zwischen einem von Selbstzweifeln geplagten, intellektuellen Verstandesmenschen und einem Lebenskünstler, der seinen Gefühlen und Instinkten vertraut und in völligem Einklang mit sich und der Welt lebt.


Die Handlung dreht sich um eine Kohlemine auf Kreta, um Freundschaft, Liebe, Selbstmord und Lynchjustiz. Sorbas' Lebensmotto „Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten“ ist das Leitmotiv des Romans.

Der Autor entwickelt darin seine Philosophie, nach der wahre Freiheit darin besteht, das Leben mit allen Freuden und Katastrophen zu nehmen, wie es ist, zu kämpfen, auch wenn eine Niederlage droht, und das Beste aus jeder Situation zu machen. Dem wird gegenübergestellt die von Aberglaube und traditioneller Frauenverachtung bestimmte dörfliche Mentalität als Beispiel für seelische Unfreiheit und Entfremdung.

"Laß den Menschen nicht zuviel Freiheit, sag‘ ihnen nicht, daß wir alle gleich sind, daß wir alle gleiche Rechte haben, denn sie werden sofort dein Recht mit Füßen treten, sie reißen dir dein Brot vom Munde fort und lassen dich elend krepieren."

Alexis Sorbas

Der Erzähler, ein in England lebender Schriftsteller, erbt an einer Felsenküste Kretas ein Kohlebergwerk. Fest entschlossen, dieses als vermeintlicher Unternehmer zu leiten, bricht er nach Griechenland auf. Dort lernt er den einfachen, vor Lebensfreude sprudelnden Arbeiter und Abenteurer Alexis Sorbas kennen. Von dessen einfachem Wesen schnell eingenommen, bietet der Erzähler Sorbas die Stelle eines Vorarbeiters in dem Bergwerk an. Zwischen Sorbas und seinem Vorgesetzten entwickelt sich eine außergewöhnliche und enge Freundschaft.

Der von ungelösten philosophischen Fragen bedrängte Intellektuelle, der sich von der indischen Philosophie, insbesondere von Buddha, Erlösung erhoffte, findet in der Lebenshaltung Sorbas’ die ersehnten Antworten.

"Wir tranken und machten reinen Tisch.
Die Welt wog leichter, das Meer lachte, die Erde bewegte sich wie das Verdeck eines Schiffes,
zwei Möwen stolzieren auf den Kieseln und unterhielten sich wie Menschen. Ich erhob mich.
Komm Sorbas , lehre mich Tanzen. Begeistert sprang er auf, sein Gesicht strahlte.
Tanzen, Chef? Tanzen? Dann komm!"


Alexis Sorbas


Literatur:

Alexis Sorbas
Alexis Sorbas
von Nikos Kazantzakis

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen