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Mittwoch, 1. Februar 2017

»Die Geschichte eines neuen Namens« von Elena Ferrante

Die Geschichte eines neuen Namens
Die Geschichte eines neuen Namens

»Die Geschichte eines neuen Namens« von Elena Ferrante ist die Fortsetzung des Erfolgsromans »Meines geniale Freundin«. Mit »Die Geschichte eines neuen Namens«, dem zweiten Teil des literarischen Welterfolgs setzt Elena Ferrante den Zyklus der »Genialen Freundin« fort. Ende August war der erste Band der Neapolitanischen Saga »Meine geniale Freundin« von Elena Ferrante über die Kindheit und frühe Jugend erschienen.

Die unterschiedlichen Lebenswege der ehemals besten Freundinnen im Neapel Mitte des letzten Jahrhunderts laufen eine Weile parallel nebeneinander her, trennen sich, treffen aber immer wieder zusammen. Aus den jungen Mädchen sind nun Teenager geworden. Und das Leben beginnt, nun seine Weichen zu stellen. Welches der Mädchen kann mit seiner Entscheidung den erhofften Ausbruch aus der Armut erreichen?

Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen.

Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt. Trotz all dieser Widrigkeiten beharren Lila und Elena immer weiter darauf, ihr Leben selbst zu bestimmen, auch wenn der Preis, den sie dafür zahlen müssen, bisweilen brutal ist. Woran die beiden jungen Frauen sich festhalten, ist ihre Freundschaft.

Die Geschichte eines neuen Namens


Hinter den beiden Freundinnen liegt die gemeinsam verbrachte Jugend. Sie und ihre Freundin Lenú, die sich bereits als kleine Mädchen fest vorgenommen haben, dem Elend des Armenviertels Rione zu entfliehen, gehen unterschiedliche Wege, um ihr Ziel zu erreichen. Lila erhofft sich eine bessere Zukunft, indem sie ganz traditionell den aufstrebenden jungen Lebensmittelhändler Stefano heiratet.

Die erst 16-jährige Lila Cerullo - nun Signora Carracci - erlebt die Auswirkungen ihrer früh eingegangenen Ehe. Die weniger selbstbewusste Lenú will sich durch Fleiß und gute Noten in Schule und Studium hoch arbeiten - durchaus nicht selbstverständlich für ein Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen.


In schlichter, einprägsamer Sprache, aber sehr eindrucksvoll in farbig, teils drastisch beschriebenen Episoden lässt Ferrante in der Fantasie des Lesers eine Zeit wiedererstehen, in der das Leben von Mädchen und Frauen noch sehr eingeschränkt und vom Willen der Väter und Ehemänner dominiert war, ihre Rolle festgelegt auf die der zukünftigen Ehefrau und Mutter, dem (Ehe-)Mann untergeben.

Die Autorin erschafft lebendige, authentische Charaktere, in die sich der Leser leicht einfühlen kann, und erzählt packend von den Schwierigkeiten, mit denen sich Lila und auch Lenú auseinandersetzen müssen, weil sich beide auf ihre Weise über gesellschaftliche Tabus hinwegsetzen. Eindrücklich und ohne zu beschönigen schildert sie eine Zeit wirtschaftlicher und sozialer Probleme, mafiöse Gesellschaftsstrukturen und den Aufstieg der Camorra, mit denen die Schicksale der Freundinnen verflochten sind.

Weblink:

"Die Geschichte eines neuen Namens": Elena Ferrantes sehnsüchtig erwarteter Fortsetzungsroman ist da - www.dw.com

Literatur:

Die Geschichte eines neuen Namens
Die Geschichte eines neuen Namens da
von Elena Ferrante

»Meine geniale Freundin« von Elena Ferrante
Meine geniale Freundin: Band 1 der Neapolitanischen Saga (Kindheit und frühe Jugend)
von Elena Ferrante



Blog-Artikel:

Meine geniale Freundin von Elena Ferrante

Inkognito der Autorin Elena Ferrante gelüftet

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