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Donnerstag, 8. Juli 2021

Jean de la Fontaine 400. Geburtstag



Jean de la Fontaine wurde vor 400 Jahren am 8. Juli 1621 geboren. Jean de la Fontaine erblickte in Chateau-Thierry in der Champagne das Licht der Welt.

Jean de la Fontaine war ein französischer Dichter und Erzähler. Der Schriftsteller gilt als der bedeutendste Verskünstler der französischen Klassik. Tierbeschreibungen, Naturschilderungen und satirische Gesellschaftsdarstellung sind die Themen seiner in zwölf Büchern zusammengefassten Fabeln.

Mit Fabeln wie »Der Rabe und der Fuchs«, »Stadtratte und Landratte« oder »Der Hahn und der Fuchs« wurde Jean de La Fontaine berühmt. Die Motive aus der Antike und dem Orient haben dem Dichter geholfen, mit netten Tiergeschichten die feine Gesellschaft von Frankreich auf sehr feinsinnige Art zu kritisieren.

Eine Fabel ist eine kurze Geschichte mit einer einleuchtenden Moral am Ende. Sie ist eine knappe Erzählung, deren Intention darin besteht, eine Lehre zu vermitteln. Die Einheit von Zeit, Ort, Handlung ist charakteristisch. Das war, gewissermaßen, die Fabel in einer Nussschale.


Jean de La Fontaine fasste seine Fabeln und auch weitere im 17. Jahrhundert in Versform. Im Barock, also vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, erfreute sich diese Literaturgattung sonst keiner großen Beliebtheit: Sie entsprach in ihrer Schlichtheit nicht dem Zeitgeschmack, anders als in der Epoche der Aufklärung.

Mit den gattungsspezifischen Mitteln der Fabel verdeutlichte der Schriftsteller Charaktereigenschaften und Handlungsweisen der Menschen. Verschiedenen Tieren wurden bestimmte Züge zugeordnet. Der Fuchs "Reineke" gilt in der Fabel stets als schlau und gerissen.

In La Fontaines Tierfabeln sind es vielfach die kleinen Kreaturen, aus deren Fehlern der Leser eine Lehre zieht. Die größeren Tiere werden kaum als gute oder bewundernswerte Figuren dargestellt, sondern sind lediglich Symbole der Mächtigen und Reichen. Man hört nie ihre Meinungen oder macht ihre Bekanntschaft.

Der Bär "Petz" wird mit einem gutmütigen Charakter versehen. Der Wolf "Isegrimm", obschon gefräßig, wirkt immer etwas dümmlich.

In dem Wirtschaftsaufschwung unter Minister Colbert und von der Offenheit des jungen Ludwig XIV. getragenen Jahren um 1665, welche durch die 1667 beginnende, anfangs erfolgreiche Serie von Expansionskriegen gegen Spanien, Holland und das Heilige Römische Reich deutscher Nation zunächst noch nicht verdüstert wurden, verfasste La Fontaine in der Hauptsache seine Fabeln. Die Stoffe und Motive für sie, die zu seinem Hauptwerk werden sollten, bezog er aus vielerlei antiken und zeitgenössischen Quellen. -->

Eine erste Ausgabe in zwei Bänden erschien 1668 unter dem Titel »Fables choisies, mises en vers par M. de La Fontaine« (»Ausgewählte Fabeln, in Versform gebracht von Hr. (Herrn) de La Fontaine«). Sie enthält die meisten seiner heute aus Anthologien bekannten heiter-ironischen Stücke.

1669 erschien sein kleiner Roman »Les amours de Psyché et de Cupidon« (»Die Liebe Psyches und Cupidos«). 1674 schrieb er das Libretto zu der Oper Daphné, die Jean-Baptiste Lully vertonte.

Im Jahr 1675 bekam der freimütige Dichter zu spüren, dass der Wind in Frankreich sich zu drehen begann: Eine die gewagten Stücke bevorzugende Auswahl der »Contes et nouvelles« wurde nach dem Erscheinen verboten. Die 1677 und 1679 gedruckten Bände III und IV der Fabeln zeigen denn auch eine erheblich skeptischere Sicht des Autors von der Welt, insbesondere des Verhältnisses von oben und unten.
1683 inszenierte die junge »Comédie-Française« sein Stück »Le Rendez-vous«, welches jedoch nur viermal im Theater aufgeführt wurde.

Ebenfalls 1683 wurde La Fontaine in die »Académie française« gewählt, allerdings bestätigte Ludwig XIV., der inzwischen unter dem Einfluss der fromm gewordenen Madame de Maintenon stand, die Wahl erst nach längerem Zögern. Als 1687 die »Querelle des Anciens et des Modernes« die Académie spaltete, gehörte La Fontaine zur Partei der „Alten“. Diese vertraten die Ansicht, dass die Kultur der griechisch-römischen Antike unübertroffen sei und bleibe.

1691 versuchte er sich nochmals als Librettist für die von Pascal Collasse vertonte »Tragédie lyrique Astrée«, die aber ein Misserfolg wurde.
1692 brachte er eine durchgesehene Gesamtausgabe der Fabeln heraus.

Ende 1692 erkrankte La Fontaine schwer und wurde danach fromm. 1693 starb Mme. de La Sablière, die schon vor ihm fromm geworden war. Daraufhin zog er in das Haus eines letzten Gönners, des Bankiers d’Hervart.

Der fabelhafte Dichter Jean de la Fontaine starb am 14. April 1695 in Paris.

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