Der Kirschgarten
»Der Kirschgarten« von Anton Tschechow nimmt die Russische Revolution vorweg und beschreibt den Niedergang des Adels auf dem Land. Es ist das letzte Stück des russischen Dramatikers, das die Geschichte der Gutsherrin Andrejewna Ranjewskaja erzählt, die unrealistische Illusionen für ihre Rettung aus dem Bankrott hegt. »Der Kirschgarten« ist ein Stück mit hoher Symbolik.
Im Zentrum des Geschehens steht der 22. August, der Tag, an dem der Kirschgarten versteigert werden soll. Wie ein Damoklesschwert hängen die Frist bis dahin und die Schulden über dem Figuren. Immerhin hängt ihr weiteres Leben vom Kirschgarten und dem Gut ab.
Andrejewna Ranjewskaja, die Gutsbesitzerin, ist erst vor kurzem aus Paris zurückgekehrt. Sie hat ihren Sohn verloren, ihr Geliebter in Paris hat sie ausgenommen, und mit ihrem Bruder hat sie alles Geld verprasst. Ihre Tochter Anja, genauso wie ihre Pflegetochter Warja und Charlotta, die Erzieherin, sind alle vom Gut abhängig. Der alte Diener Firs sowieso.
Für die Dame des Hauses ist der Kirschgarten ein Symbol für eine unschuldige, reine Jugend. Er ist der Inbegriff des Paradieses und des Glaubens daran, dass alles gut wird. Doch sie lebt in einer wirklichkeitsfremden Welt, schwelgt in Kindheitserinnerungen und gibt Feste; für die Rettung des Gartens und des Guts tut sie nichts.
Für den neureichen Kaufmann Lopachin ist dieser Garten jedoch nur ein reines Spekulationsobjekt. Am Ende wird er ihn ersteigern, die Bäume des schönen Kirschgartend unbedacht fällen und Ferienparzellen darauf errichten lassen.
Der bizarre Streit unter den Familienmitgliedern um den Erhalt des Kirschgartens steht dabei für das Festhalten an der alten Ordnung.
Literatur:
Der Kirschgarten von Anton Tschechow
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