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Samstag, 6. August 2022

"Violeta" von Isabel Allende

Violeta

Zu ihrem 80. Geburtstag ist mit "Violeta" ein neuer Roman von Isabel Allende erschienen. Isabel Allendes neuer Roman "Violeta" wirkt ein bisschen wie die Bilanz ihres eigenen künstlerischen Lebens – bis hin zu einzelnen Anspielungen auf ihren Bestseller "Das Geisterhaus".

"Violeta" ist ein biographischer Roman der Autorin Isabel Allende. Die ursprünglichen Briefe ihrer Hauptfigur Violeta del Valle sind zu einer Zusammenfassung verschmolzen, die den Großteil des neuen Romans bildet. Die Zeit rund um Violetas Geburt steht ganz im Zeichen der Spanischen Grippe.

Violeta Del Valle, die Protagonistin des Romans, wird 1920 geboren, während der Zeit der Spanischen Grippe. Als sie sich hundert Jahre später daran begibt, ihrem Enkel Camilo in Briefform ihr Leben zu erzählen, steht mit Corona wieder eine Epidemie vor der Tür – und dazwischen ein bewegtes Leben.

An einem stürmischen Tag des Jahres 1920 kommt sie zur Welt, jüngste Schwester von fünf übermütigen Brüdern, Violeta del Valle. Die Auswirkungen des Krieges sind noch immer spürbar, da verwüstet die Spanische Grippe bereits ihre südamerikanische Heimat. Zum Glück hat der Vater vorgesorgt, die Familie kommt durch, doch schon droht das nächste Unheil, die Weltwirtschaftskrise wird das vornehme Stadtleben, in dem Violeta aufwächst, für immer beenden, die del Valles ziehen sich ins wild-schöne Hinterland zurück. Dort wird Violeta volljährig, und schon steht der erste Verehrer vor der Tür.

Das ganze Buch ist wie ein Brief verfasst und enthält vier Lebensabschnitte. Im zweiten Lebensabschnitt ist Violeta zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt. Sie heiratet, noch bevor sie ihrer großen Liebe begegnet. Sehr intensiv lässt sie uns LeserInnen an ihrer erwachten Leidenschaft teilhaben, an der Unmöglichkeit einer Scheidung und dem Leben mit einem unberechenbaren Liebhaber, mit dem sie zwei Kinder hat. Im dritten Abschnitt wird sie von großen Problemen eingeholt: Tochter Nieves hängt an Drogen und scheint unrettbar verloren. Zudem steht Sohn Juan Martín auf der schwarzen Liste der Militärs. Nach seiner Flucht weiß Violeta lange nicht, ob er mit dem Leben davongekommen ist oder nicht. Schließlich werden im vierten Teil die Toten der Diktatur thematisiert. Während Violetas Bericht die meiste Zeit von ihrem ganz persönliche Leben handelt, geht sie zum Ende hin näher auf den Enkel ein, auf seine Kindheit, die Jugendsünden und sein jetziges Leben als Jesuit.

Wieder einmal ist es Isabel Allende gelungen, den Leser mit ihren Worten tief ins Buch zu ziehen. Er darf nicht nur eine eigenwillige Frau kennenlernen, die es mehrmals schaffte, das Lebenschaos wieder zu ordnen. Gleichzeitig erfährt der Leser etwas vom Lebensgefühl in Chile während der vergangenen hundert Jahre.

Buchempfehlung:

Violeta


Violeta von Isabel Allende


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