Maxim Gorki schrieb mit »Sommergäste« ein Theaterstück über die satte und lebensunfähige obere Gesellschaftsschicht im zaristischen Russland. Doch gerade dieses Theaterstück hat ihn weltberühmt gemacht. Maxim Gorkis Theaterstück »Die Sommergäste« zählt zu den ganz großen Werken der Jahrhundertwende.
Das Stück ist vom Hauch der Dekadenz umweht. Es ist eine Mischung aus Prahlertum und wehmütigem Selbstmitleid und handelt von einer Landpartie von Mitgliedern der oberen Gesellschaftsschicht, eine Partie städtischer Sommergäste auf dem Lande und spielt am Ende der Zarenzeit und Vorabend der Russischen Revolution von 1905.
Es zeigt Sommergäste auf Landpartie vor sich selbst. Bürger aus der Stadt versammeln sich in ihrer Datscha und verleben vordergründig sorgenfreie Stunden, doch hinter ihren Plaudereien verbergen sich blasierte Langeweile, sinnlose Intrigen, wehleidiges Selbstmitleid und eitles Protzertum.
Maxim Gorki schrieb in seinem Roman »Die Sommergäste« ein Theaterstück und zugleich Zustandsbeschreibung über die satte und lebensunfähige obere Gesellschaftsschicht im zaristischen Russland. Doch gerade dieses Theaterstück über eine Gesellschaft im Umbruch hat ihn weltberühmt gemacht.
Man kennt sich im Kreise der Sommergäste und ist sich doch fremd, einander und sich selbst, voller Widersprüche und Ungereimtheiten. Gorkis selbstgefällige Sommergäste sind als Mitglieder der Oberschicht reich und satt, ihr Leben ist leer und ohne Aufgaben. Sie leben nur noch ihre Hypochondrien und Schrullen und spielen auf einer sommerlichen Landpartie ihr Leben als inszeniertes Theater, um sich Abwechslung von ihrem tristen Alltag zu verschaffen.
Gorki traf den Nerv der damaligen Zeit, führt er doch die Fragwürdigkeit einer Gesellschaft vor Augen, welche den Sinn in ihrem Leben verloren hat. Gorki portraitiert in dem Theaterstück eine Gesellschaft am Abgrund: eine desorientierte und sinnentleerte Gesellschaft mit Menschen, die in ihren eigenen Leben nur Sommergäste sind und ihr Leben als Theaterstück inszenieren.
Eine Gesellschaft am Vortag eines reinigenden Stahlgewitters, in dem sie erst wieder zu Verstand kommen werden, zu lebbaren Ideen und Idealen finden. Gorkis Sommergäste sind Fremde im eigenen Land, die Sinn und Ziele für ihr Leben verloren haben. Eine Gesellschaft, die nicht merkt, daß ihre Zeit vorüber ist.
Die Sommergäste sind Fremde im eigenen Land, die Sinn und Ziele für ihr Leben verloren haben. Sie sind reich und satt. Ihr Leben ist leer und ohne Aufgaben. Gorkis leblose Sommergäste sind auf der Suche nach sich selbst.
Sie führen eine durchaus fragwürdige Existenz und versuchen auf dem Land Theater zu spielen. Sie spielen ihr eigenes Theater, das man ansonsten Leben genannt hätte oder auch eine Existenz, die es für sie nicht mehr gibt, weil alles, was sie selber ausmacht, sinnlos und ziellos geworden ist. Und wenn sie noch etwas erreichen, dann sind es sinnentleerte Gespräche, eine sinnleere Liebe, ein Salbadern, um zu gefallen oder einfach nur die anderen zu nerven.
Maxim Gorkis Theaterstück »Die Sommergäste« zählt zu den ganz großen Werken der Jahrhundertwende. Es zeigt typische Schreibformen dieser Krisenzeit im Übergang zur Moderne, eine Art der Desorientierung und Suche nach neuen Ideen und Idealen, wie sie für die europäischen Gesellschaften dieser Zeit typisch waren und sozusagen in der Vorzeit vor Erstem Weltkrieg und russischer Oktoberrevolution gehörten.
Literatur:
Sommergäste von Maxim Gorki
Weblink:
Maxim Gorki-Biografie - www.die-biografien.de
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