Nikolai Gogols Gesellschaftskomödie zeigt die korrupte Welt einer russischen Kleinstadt, die durch die Nachricht, dass ein Revisor erwartet wird, fast aus den Fugen gerät. Alle Verantwortlichen des Ortes müssen fürchten, für Misswirtschaft, Betrügereien und andere Misstände zur Rechenschaft gezogen zu werden und sehen die Bestechung des vermeintlichen Revisors, der seit Tagen bereits im Ort abgestiegen ist, als einzigen Ausweg aus der Katastrophe.
Dieser aber ist in Wahrheit nur ein kleiner Petersburger Beamter, der alles Geld im Kartenspiel verloren hat und deshalb im Gasthof seine Rechnung nicht bezahlt. Er nimmt die Avancen der Ortsprominenz genüsslich an und beeindruckt die Provinzler mit seinem großspurigen Auftreten. Die wahre Katastrophe aber tritt ein, als der falsche Revisor sich aus dem Staube macht und der echte eintrifft.
1836 in Sankt Petersburg uraufgeführt, ist Gogols »Revisor« die erste russische Gesellschaftkomödie. Die in Form einer Verwechslungskomödie gekleidete Satire über Korruption und Ämtermissbrauch wurde von der Kritik zunächst zwiespältig aufgenommen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts avancierte Gogol mit seinem zunehmend erfolgreichen Stück zum Klassiker.
„Mache dem Spiegel keinen Vorwurf, wenn er eine verzerrte Grimasse zeigt."
Gesammelte Werke, von Nikolai Gogol Zweitausendeins, Taschenbuch - März 2009, |
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