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Montag, 27. Januar 2014

»Deutschland. Ein Wintermärchen« ist im Januar 1844 entstanden

Deutschland. Ein Wintermärchen
Deutschland. Ein Wintermärchen

Das 1844 veröffentlichte "Wintermärchen" ist eine Symbiose aus versifizierter Reisedokumentation und politischer Satire und fußt auf einer tatsächlich stattgefundenen Reise, die Heine nach 13-jährigem Pariser Exil im Oktober 1843 von Paris nach Hamburg unternimmt. Das Motiv der Reise gibt dem "Wintermärchen" den einheitlichen Rahmen für die Darstellung des vorrevolutionären Deutschland. Dabei ist sehr interessant, dass die einzelnen Stationen der Reise durch preußisch regiertes Land führen, wo die Schriften des Jungen Deutschlands.

Heine schrieb sein kunstvolles Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen" im Januar 1844 in Paris, »und die freie Luft des Ortes wehete in manche Strophe weit schärfer hinein, als mir eigentlich lieb war. Ich unterließ nicht, schon gleich zu mildern und auszuscheiden, was mit dem deutschen Klima unverträglich schien«.


In diesem Gedichtszyklus verarbeitet Heine die Eindrücke, die er bei seiner Deutschlandreise ein Jahr zuvor unternommen hat. Er zeigt die Misere der deutschen Verhältnisse auf. Dabei besitzen die Verse eine beißende Satire. Man kann den Text so erklären: Heine besucht seine Mutter in Deutschland, die er viele Jahre schon nicht mehr gesehen hat und verarbeitet das in seinem „Wintermärchen". Es ist grundsätzliche Kritik an den deutschen Verhältnissen der Zeit in einer Bissigkeit, die sie nur außerhalb des Einflußbereichs der deutschen Zensoren haben konnte.

»Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.«


Was hier zunächst als genauer Reisebericht über eine Reise daherkommt, die Heine im Jahre 1843 von Paris über Aachen und Köln nach Hamburg führte, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine bissige politische Satire. Heine prangert u.a. die politische Rückständigkeit an, die das in viele Kleinstaaten zersplitterte Deutschland kennzeichnete; die drastischen Zensurpraktiken, mit denen die freie Meinungsäußerung verhindert wurde; sowie die Willkür des Polizeistaats Preußen unter der Herrschaft von Friedrich Wilhelm IV.

Deutschland. Ein Wintermärchen
Deutschland. Ein Wintermärchen


Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen" ist eine - 1844 gedruckte - Satire auf deutsche Zustände um 1840. Das Werk, das nach Heines Deutschland-Reise 1843 entstanden ist (er lebte seit 1831 im Pariser Exil), ist in Form einer Reisebeschreibung organisiert; die wichtigsten Stationen sind Aachen, Köln (Kölner Dom), der Teutoburger Wald (Hermannsdenkmal), Minden, Hannover und Hamburg. Jeder Ort wird von Heine mit einem speziellen Thema verknüpft, mit einem spezifischen Aspekt seiner Deutschland-Kritik, z.B. Aachen mit dem stocksteifen preußischen Militär, Köln mit der Kritik an der katholischen Kirche, Hannover mit dem Verfassungsbruch von König Ernst August, Hamburg mit philiströser Geschäftstüchtigkeit.

Unzufrieden mit den politischen Zuständen in seiner Heimat und seiner persönlichen Situation als Deutscher und Jude, verfasste er eine Anklageschrift gegen Zensur, Militarismus und Restauration, die 1844 im Verlag Hoffmann & Campe erschien. Schon im gleichen Jahr wurde »Deutschland. Ein Wintermärchen« in Preußen verboten und beschlagnahmt – doch umso höher schlugen die Wellen.

Literatur:

Deutschland. Ein Wintermärchen

Deutschland. Ein Wintermärchen von Heinrich Heine

Deutschland. Ein Wintermärchen
Deutschland. Ein Wintermärchen
von Heinrich Heine

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