Das Blankversdrama »Die tragische Historie vom Doktor Faustus« («The Tragical History of Doctor Faustus«) erschien erstmals 1604. Seine "tragische Historie" ist eine der größten vorgoethischen Faust-Dichtungen.
Dies ist die Geschichte des Doktor Faustus, der Mephistopheles (vulgo: dem Teufel) seine Seele verschreibt, dafür rund 24 Erdenjahre einigen Luxus und Spaß genießt und schließlich im Wortsinne vom Teufel geholt wird und zur Hölle fährt.
Einige pikante Handlungen tauchen in späteren Faust-Dramen (etwa bei Goethe) nicht mehr auf. So gibt zum Beispiel der Marlowe-Faust dem Papst eine Ohrfeige. Lebenslust und Humor der beteiligten Figuren lassen stimmungsmässig eine Atmosphäre des elisabetahsieh Zeitalters
Das Drama zeigt einen Doktor Faustus als einen Faust zum Lachen und Weinen, der sich nicht der religiösen Buße, sondern eben den magischen Wissenschaften verschreibt, am Ende mit dem Schmachten in der Hölle bestraft und somit dem mittelalterlichen kirchlichen Bestrafungskanon anhängt.
Dieses Stück mag wohl eher der damaligen zeitgenössischen Unterhaltung dienlich gewesen als es vermag, heute noch einen Theaterinteressenten hinter dem Ofen hervorzulocken. Es kann mit einigem Witz und geschickter Dramaturgie aufwarten, aber von bleibendem Wert lässt sich hier nichts finden.
Wer sich für die Geschichte des Doktor Faustus interessiert, sollte wohl wirkliche zum (allerdings auch weit spießigeren) Goethe greifen.
Weblinks:
Die tragische Historie vom Doktor Faustus von Christopher Marlowe
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