»Tartuffe oder Der Betrüger« ist eine fünfaktige Komödie des französischen Dichters Molière, die vor 350 Jahren am 12. Mai 1664 in einer ersten Version in Paris uraufgeführt wurde.
Molière verpackte in seinem »Tartuffe« Gesellschaftskritik geschickt in eine Komödie. Das gesellschaftskritische Stück ist eine hintergründige Kritik auf die absolutistische Herrschaft Ludwigs des XIV.
Tartuffe ist der berühmteste Scheinheilige der französischen Literatur und der Weltliteratur überhaupt und von ganz anderem Kaliber als viele andere Heuchler in der Belletristik. Molières Tartuffe richtet nicht sich selbst, sondern andere zugrunde. Von Anfang an hegt er böse Absichten.
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Was wie eine harmlose Familienstreiterei anfängt, über die man lachen oder weinen kann, entpuppt sich bald als Konsequenz gnadenloser Habgier und äußerst geschickter psychologischer Manipulation.
Das Stück um einen bigotten Heuchler war wegen seiner kirchenfeindlichen Tendenzen zeitweilig verboten. Molière hat sein gesellschaftskritisches Stück wegen seiner brisanten Stellen mehrfach ändern müssen, aber es blieben noch viele kritische Äußerungen, die damals nicht ungefährlich waren und uns heute gefallen.
Erst eine im Handlungsverlauf deutlich korrigierte dritte Fassung erhielt die Unterstützung Ludwigs des XIV. und entkam somit der Zensur. Diese dritte Fassung ist die heute geläufige. Die ersten beiden gelten als verloren. Die dritte und endgültige Fassung wurde am 5. Februar 1669 im »Palais Royal« in Paris uraufgeführt.
Weblinks:
Tartuffe oder Der Betrüger von Molière
Der Tartuffe oder Der Betrüger von Molière
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