<center><img title="Lutz Seiler erhält Deutschen Buchpreis 2014" src="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/lutz-seiler-101~_v-videowebs.jpg" alt="Lutz Seiler"/></center>
Für die vor dem Mauerfall auf Hiddensee angesiedelte Robinsonade wird der Autor Lutz Seiler mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Für das Finale des Buchpreises - der Gewinner erhält 25.000 Euro - waren sechs Romane nominiert.
Für seinen DDR-Aussteigerroman <a title="Kruso von Lutz Seiler" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518424475/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">"Kruso"</a> hat Lutz Seiler den Deutschen Buchpreis 2014 erhalten. Poetisch und sinnlich beschreibe der Autor darin den Sommer des Jahres 1989 auf Hiddensee, begründete die Jury ihre Wahl. Sichtlich gerührt nahm er am Montagabend in Frankfurt den Preis entgegen.
Lutz Seilers <a title="Kruso von Lutz Seiler" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518424475/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank">"Kruso"</a> ist eine auf der Ostseeinsel Hiddensee spielender Abenteuerroman mit dem Abwäscher Edgar als Helden. Der wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Der Roman erzählt über eine schwierige, zärtliche Freundschaft.
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Der Autor habe in seiner Wendezeit-Parabel poetisch und sinnlich sowie in einer fast ins Magische gehenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee beschrieben, würdigte die Jury den Roman. Als "Vorhof des Verschwindens" sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden.
Daraus habe Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht, pries das Kritiker-Gremium den Roman.
Hiddensee sei damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge gewesen, erklärte die Jury. Daraus habe Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht.
Im Zentrums des Erstling-Romans steht eine Gruppe von Aussteigern, die eine Gaststätte auf Hiddensee betreibt. Seiler selbst arbeitete damals als Abwäscher auf der Insel. "Kruso" sei zugleich auch ein Requiem für alle Ostseeflüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben kamen, hob die Jury hervor.
Die Preisvergabe ist die Ouvertüre zur Frankfurter Buchmesse. Im Vorfeld der Buchmesse in Frankfurt wird traditionell der wichtige und hoch dotierte Deutsche Buchpreis verliehen. <!-- Und der geht an Lutz Seiler mit seinem Roman-Debüt "Kruso". -->
Weblink:
<a title="Kruso von Lutz Seiler" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518424475/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Kruso" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3518424475.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Kruso</a> von Lutz Seiler
Rezension:
<a title="»Kruso Rezension« von Joachim Weiser" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00YSS726A/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Kruso Rezension" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/B00YSS726A.03.TZZZZZZZ.jpg" width="60" border="0"/><br />Kruso Rezension</a> von Joachim Weiser
<!--
Dieser Roman über den historischen Sommer 1989 ist ein Leuchtturm.
http://www.heute.de/lutz-seiler-erhaelt-deutschen-buchpreis-2014-35321990.html
Lutz Seiler erhält Deutschen Buchpreis 2014
http://www.hr-online.de/website/specials/buchmesse2014/index.jsp?rubrik=87367&key=standard_document_53190729
Deutscher Buchpreis an Lutz Seiler --><!--
Einleitung
Im Herbst vor 25 Jahren nahte das Ende der DDR. Zeit also für einen Wende-Roman. Der Lyriker Lutz Seiler hat im reifen Mannesalter mit "Kruso" sein Romandebüt vorgelegt, das auf der abgelegenen Insel Hiddensee spielt.
Es behandelt das große Thema Freiheit – literarisch abgewandelt als Inselfreiheit. Der Roman spielt erzählerisch geschickt auf Hiddensee - einem Eiland als Sehnsuchtsort für Aussteiger und vor dem zeitlichen Hintergrund der DDR-Wende 1989.
Hier sind die „Schiffbrüchigen“ beheimatet, wie der deutschrussische Inselguru Kruso die Aussteiger der DDR-Gesellschaft nennt.
Daraus hat Seiler ein eigenes Kosmos gemacht und eine packende Robinsonade um den titelgebenden Inselguru Kruso und den jungen Abwäscher Edgar geschrieben, die in dem Roman zu Helden werden.
In einer Insel-Klause hoch über dem Meer lernt Edgar B. Alexander Krusowitsch Kruso kennen und es sich entwickelt daraus die Geschichte einer tiefen Männerfreundschaft.
Der Roman spielt im Jahr 1989 und ist vom Hauch der Wende umweht. Poetisch und sinnlich beschreibt der Autor darin den Sommer des Jahres 1989 auf Hiddensee.
Einleitung - vorläufiger Entwurf
Im Herbst vor 25 Jahren nahte das Ende der DDR. Zeit also für einen Wenderoman. Der Lyriker Lutz Seiler hat im reifen Mannesalter mit "Kruso" sein Romandebüt vorgelegt, das auf der abgelegenen Insel Hiddensee spielt.
Ort der Handlung ist die Insel Hiddensee. Die Ostseeinsel Hiddensee als exterritorialer Raum am Rand der DDR zwsichen Küste und Meer.
Der DDR-Aussteigerroman "Kruso" von Lutz Seiler ist eine vor dem Mauerfall auf Hiddensee angesiedelte Robinsonade. Hiddensee war damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge und Lutz Seiler kennt sich aus auf der entlegenen Insel.
Daraus hat Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht. Poetisch und sinnlich beschreibt der Autor darin den Sommer des Jahres 1989 auf Hiddensee.
Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart.
Erzählung
"Kruso" ist eine auf der Ostseeinsel Hiddensee spielender Abenteuerroman mit dem Abwäscher Edgar als Helden. Der wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Der Roman erzählt über eine schwierige, zärtliche Freundschaft.
Seiler erzählt hier von zwei Männern, Edgar Bendler und Alexander Krusowitsch, die sich ausgerechnet im Wendejahr 1989 der Welt entziehen wollen, um auf der Ostsee-Insel Hiddensee ihre ganz eigenen Vorstellungen von Freiheit zu realisieren. Mit den großen Fluchtbewegungen, die andere DDR-Bürger zu Zehntausenden in den Westen treibt, haben sie nichts am Hut, sie suchen ihre Freiheit im Innern.
Lutz Seilers "Kruso" ist eine auf der Ostseeinsel Hiddensee spielender Abenteuerroman mit dem Abwäscher Edgar als Helden, der auf eine Aussteigerinsel kommt. Edgar ist traumatisiert, seit seine Freundin bei einem Straßenbahnunfall ums Leben kam. Er wird nach einem Schicksalsschlag Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt.
....
Hier sind die „Schiffbrüchigen“ beheimatet, wie der deutschrussische Inselguru Kruso die Aussteiger der DDR-Gesellschaft nennt. Er will ihr guter Geist sein, sie in seinen freien „Inselstaat“ eingemeinden, damit sie keinen lebensgefährlichen Unsinn machen, etwa auf schwankenden Booten oder schwimmend die Freiheit in der Ostsee suchen. Und dabei umkommen, wie einst seine Schwester.
Edgar wird auf Hiddensee zu Krusos Freitag, ihre Freundschaft hat intellektuelle und homoerotische Prägung. Die Handlung entwickelt sich allerdings schleppend, ist überladen mit Details und (wie in so vielen "Ost-"Büchern) mehr oder weniger schmunzelnden Anspielungen auf die verblichene DDR-Kultur. Ausführlich geht es um die niederen Weihen des Geschirrspülens im Kult-Lokal „Der Klausner“, dem magischen Ort des Romans. Erfreulich ist der gelegentliche Witz des Buches. Das Begräbnis des „Lurchs“ ist eine skurrile und schön eklige Szene. Es handelt sich um ein meterlanges, wie mit Adern durchzogenes Gebilde aus verpappten Essensresten, das sich regelmäßig am Abflussrost des „Klausners“ bildet.
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Erzählung
Frühjahr 1989. Edgar Bendler studiert in Halle Germanistik und ist Experte für Georg Trakl. Er kann sehr gut auswendig lernen und hat in seinem Gehirn einen riesigen „Bestand“ an Gedichten und Texten. Aber seit seine Freundin G. bei einem Unfall (bereits im Vorjahr) ums Leben kam, hat auch Ed keinen Spaß mehr am Leben. Er bricht auf, nach Hiddensee, eine Insel, die in der DDR als beliebtes Ferienziel gilt und stark bewacht wird, weil von dort aus schon viele die Republik-Flucht versucht haben. Unterkünfte sind dort schwer zu bekommen.
Im Zentrums des Erstling-Romans steht eine Gruppe von Aussteigern, die eine Gaststätte auf Hiddensee betreibt. Seiler selbst arbeitete damals als Abwäscher auf der Insel. "Kruso" sei zugleich auch ein Requiem für alle Ostseeflüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben kamen, hob die Jury hervor.
Inselabenteuer und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: "Kruso" schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei.
Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem bisherigen Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.
http://www.suhrkamp.de/Lutz-Seiler/Kruso_1206.html
Der 2014 erschienene Roman Kruso von Lutz Seiler spielt auf der Insel Hiddensee im Milieu der Saisonarbeiter und gesellschaftlichen Aussteiger zur Zeit des Zusammenbruchs der DDR 1989. Er erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen dem Germanistik-Studenten Edgar Bendler und dem Küchenmitarbeiter Alexander Krusowitsch, genannt Kruso, der in der Gemeinschaft der Saisonarbeiter als Autorität anerkannt ist. Nach dessen Tod 1993 erfüllt Edgar das Versprechen, das Schicksal aller bei der Flucht über die Ostsee Verschollenen aufzuklären.
Wikipedia
Hiddensee - ein eigenes Kosmos
Die Ostseeinsel Hiddensee als exterritorialer Raum am Rand der DDR und ein merkwürdiges DDR-Biotop. Ort der Handlung ist die Insel Hiddensee. Die Handlung spielt hauptsächlich im Dornbusch, dem nördlichen Teil der Insel.
Hiddensee galt als Nische für Andersdenkende und Aussteiger, die im Sommer oft in Hotels, Restaurants oder als Rettungsschwimmer arbeiteten. Auf der kleinen Insel waren sie gut zu kontrollieren, und trotz teilweise offener Stasi-Beobachtung wurden manche Vorfälle und Treffen hingenommen.
Auf Hiddensee herrschte ein intellektuelles Klima, und Künstler, Schriftsteller, Schauspieler, Musiker und Wissenschaftler zogen sich hierhin zurück - ein merkwürdiges DDR-Biotop. Der Roman atmet die Freiheit der Insel.
Diesen Schauplatz von Hiddensee als „Sehnsuchtsort der Freiheit“ im Jahr 1989 spiegelt Lutz Seiler historisch genau wieder. Reale Vorbilder einzelner Romanfiguren sind jedoch nicht auszumachen. Im Epilog erzählt der Autor von seiner späteren Recherche bei dänischen Behörden nach DDR-Flüchtlingen von Hiddensee aus, von denen seit 1961 174 umkamen. Er findet die Identität von 15 anonymen Todesopfern aber nicht heraus, nur die Romanfigur „Speiche“ kann er identifizieren.
Wikipedia
Die Insel Hiddensee ist eigentlich wie geschaffen für die Erzählung eines großen Inselabenteuers. Die abgelegene Insel Hiddensee war damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge und Lutz Seiler kennt sich aus auf der entlegenen Insel.
Im Zentrums des Erstling-Romans steht eine Gruppe von Aussteigern, die eine Gaststätte auf Hiddensee betreibt. Seiler selbst arbeitete damals als Abwäscher in einem Restaurant auf der Insel. "Kruso" war zugleich auch ein Requiem für alle Ostseeflüchtlinge, die bei ihrer Flucht ums Leben kamen.
Der Roman ist eine Hommege auf die von Künstlern und Aussteigern bewohnte Insel. Seiler hat aus dem abgelegenen Hiddensee ein eigenes Kosmos für seine Helden geschaffen.
Eine Robinsonade mit Robinson und Freitag
Lutz Seilers Roman »Kruso« ist eine moderne »Robinsonade«. Geschickt spielt Seiler mit dem Titel des Romans auf den 1719 erschienenen Roman »Robinson Crusoe von Daniel Defoe an.
Das literarische Motiv des Eingeschlossenseins auf einer Insel wird nach dem englischen Autor Daniel Defoe auch als »Robinsonade« bezeichnet.
Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt sein Held Edgar Alexander Krusowitsch – auch Kruso genannt - kennen. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Edgar wird auf Hiddensee zu Krusos Freitag, ihre Freundschaft hat intellektuelle und homoerotische Prägung.
Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt.
„Kruso“ ist von eigenem Schwung und voll der Schönheit menschlicher Beziehungen, die sich hier aus einer modernen (obwohl auch schon gar nicht mehr so modernen) Robinsonade ergeben – der wunderliche alte Kruso und Ed als Tellerwäscher sind dabei Robinson und Freitag.
Man sieht Menschen hier sinnieren, und schon gibt es einen Satz aus dem Roman, der auch an diesem Abend wieder fiel und Hiddensee auf immer anhängen wird: „Wer hier war, hatte das Land verlassen, ohne die Grenze zu überschreiten.“
Erzähltechnik
Dieser Roman ist ein Werk über DDR-Thematik und den historischen Sommer 1989 als Hintergrund. Viele spezifische DDR-Themen werden hier eher hintergründig behandelt und sind in die Geschichte eingeflochten.
Lutz Seiler vermisst in seinem Roman den Schauplatz (Hiddensee), das Genre (Abenteuerroman) und die Geschichte (vom Untergang der DDR) neu. Da wird die Robinsonade, die im Spitznamen des Helden anklingt, zur Abwaschorgie unter Deck, also in der Gastroküche und die Ostseeinsel zum Sammelbecken gestrandeter Freiheitssehnsüchtiger einer abgetakelten Gesellschaft.
Die Geschichte ist geschickt erzählt, verrät zunächst nicht alle Hintergründe, um sie dann wie beiläufig einzustreuen.
Es geht um die unterschiedlichsten Charaktere, die in einer besonderen Situation zu einem Team zusammenwachsen und anschließend, durch die plötzliche Wende überrascht, wieder auseinanderbröckeln.
Der Roman ist erzähltechnisch wie ein Schiff, das dem Untergang entgegensteuert. In der zweiten Hälfte nimmt dieses Schiff der umfangreiche Roman noch einmal Fahrt auf, als sich abzeichnet, dass sich die Außenwelt in umstürzlerischen Veränderungsprozessen befindet, die zunächst im Klausner gar nicht als das ankommen, was sie sind: das Ende des Sozialismus und das Ende der idealisierten Freiheit, die Kruso gegen die kapitalistischen Zwänge setzt.
Das anfängliche Bild des Klausners als Schiff wird hier in seiner Bedeutung am Ende noch einmal zur symbolischen Wirklichkeit: nach und nach verlässt die Besatzung ohne Vorankündigung den Klausner.
Als die Westgrenzen offen sind, bleiben von der utopischen Gemeinschaft nur noch Ed und Kruso übrig. Zu zweit versuchen Ed und Kruso das Schiff auf Kurs zu halten, können seinen Untergang aber doch nicht verhindern.
Kruso kann den Untergang seiner kleinen Welt und das Wegbrechen seines sozialen Beziehungsgeflechtes nicht verkraften und driftet nach und nach in den Wahn ab. Als er seinen Freund Ed körperlich attackiert, wird er verletzt.
Erzählstil - Rezension
"Kruso" spielt auf de Insel Hiddensee und greift damit schon mal das Insel-Thema auf. Die Insel Hiddensee ist eigentlich wie geschaffen für die Erzählung eines großen Inselabenteuers.
Die abgelegene Insel Hiddensee war damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge und Lutz Seiler kennt sich aus auf der entlegenen Insel.
Auf Hiddensee lassen sich Geschichten von Abenteuer und Freiheit gut erzählen. Seiler hat mit Hiddensee einen wirklich interessanten Ort für seine Erzählung gewählt, denn das Insel-Thema kann auf Zustimmung hoffen. Ihm ist es erzählerisch recht eindrucksvoll gelungen, Hiddensee als “Sehnsuchtsort der Freiheit” im Jahr 1989 darzustellen.
"Kruso" ist ein poetisch verspieltes Werk und ein wunderlich poetischer Abgesang auf die DDR. So lässt sich das Werk durchaus lesen.
Erzählt wird die Geschichte einer Flucht, die gar keine Flucht ist. „Wer hier war, hatte das Land verlassen, ohne die Grenze zu überschreiten.“ Ein Hippieparadies auf Hiddensee und dann die plötzliche Wende.
Der Roman ist eine Hommage auf die von Künstlern und Aussteigern bewohnte Insel. Seiler hat aus dem abgelegenen Hiddensee ein eigenes Kosmos für seine Helden geschaffen. Bei den ganzen sich abspielenden Dramen, vernachlässigt der Autor nicht das zwinkernde Auge.
Erzählstil
"Kruso" spielt auf de Insel Hiddensee und greift damit schon mal das Insel-Thema auf. Die Insel Hiddensee ist eigentlich wie geschaffen für die Erzählung eines großen Inselabenteuers.
Der DDR-Aussteigerroman "Kruso" von Lutz Seiler ist eine vor dem Mauerfall auf Hiddensee angesiedelte Robinsonade, die ein Inselabenteuer und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft erzählt.
Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei.
Der Autor beschreibt in seiner Wendezeit-Parabel poetisch und sinnlich sowie in einer fast ins Magische gehenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee. Als "Vorhof des Verschwindens" sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden.
Daraus hat Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht.
Es ist Lutz Seilers Verdienst, daraus eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht zu haben.
Die eigenständige sprachliche Verbindung von historischer Genauigkeit, Sinnlichkeit und traumhaften Schilderungen erinnert an den Magischen Realismus.
Erzählstil - Entwurf
Der DDR-Aussteigerroman "Kruso" von Lutz Seiler ist eine vor dem Mauerfall auf Hiddensee angesiedelte Robinsonade, die ein Inselabenteuer und die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft erzählt.
Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart. Die einzigartige Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt, folgt den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führt uns dabei bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei.
Der Autor beschreibt in seiner Wendezeit-Parabel poetisch und sinnlich sowie in einer fast ins Magische gehenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee. Als "Vorhof des Verschwindens" sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden.
Daraus hat Seiler eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht.
Es ist Lutz Seilers Verdienst, daraus eine packende Robinsonade um den titelgebenden Kruso und den jungen Abwäscher Edgar gemacht zu haben.
Die eigenständige sprachliche Verbindung von historischer Genauigkeit, Sinnlichkeit und traumhaften Schilderungen erinnert an den Magischen Realismus.
Sprache
Das Buch ist das Werk eines Lyrikers - ein gut erzählter Roman mit lyrischen Anklängen und epischen Schwächen - ein großer Roman - und niemand weiß warum.
Die Sprache ist schlicht, schnörkellos, akademisch, und manchmal schimmert sogar etwas durch von Erzählkunst. Aber macht die Sprache allein einen großen Roman aus und ist das wirklich ein großer Roman?
Die Sprache ist lyrisch angehaucht wie der Held des Romans, der Germanistik-Student Edgar aus Jena.
Lutz Seiler beherrscht die Sprache, mit der er erzählt, aber er hätte mehr draus machen können. Es ist nicht mal sonderlich spannend geschrieben, dennoch eröffnet es eine eigene robinsonhafte Welt, die jedoch keine Abenteuer verspricht.
Sprache
"Kruso" ist das Werk eines Lyrikers. Der Autor beschreibt eine Lyrik der Freiheit. Der Roman ist ein lyrisches Spiel mit der Freiheit.
Seilers Roman ist lyrisch und sprachgewaltig. Schon jetzt ist er zu den großen deutschsprachigen Literaten der Gegenwart zu zählen.
Das Werk lebt von seiner Sprachgewalt und Poesie - vor allem der Poesie der Bilder. Ein unbedingtes Meisterwerk ist dieses Buch ungeachtet seiner hohen Ambitionen und seiner überdurchschittlichen Sprache nicht.
Lutz Seiler beschreibt poetisch und sinnlich sowie in einer fast ins Magische gehenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee.
Lutz Seiler hatte vorher Essays, Erzählungen und Gedichte veröffentlicht. Die Buchpreis-Jury urteilte: Sein „erster Roman überzeugt durch seine vollkommen eigenständige poetische Sprache, seine sinnliche Intensität und Welthaltigkeit”. Weiter wird eine „lyrische, [...] ins Magische spielende[n] Sprache” hervorgehoben.
„Anschaulich bis zum Ekel beim Lesen sind die Szenen in der Abwaschküche, wenn Teller vorgereinigt werden oder Abflüsse verstopfen. Alles in dem Roman ist nicht nur zu lesen, sondern zu hören, zu riechen, zu schmecken.”
Einordnung
Es ist ein Buch eines Debütanten - abgesehen von seinen Gedichten und Erzählungen – für mich ist er ein neuer Autor - und ob Lutz Seiler dieses Buch nachhaltig begründen kann, muss man erst abwarten.
Das Buch ist schon ein großer Roman, und niemand weiß warum. Die Sprache ist schlicht, schnörkellos, akademisch, und manchmal schimmert sogar etwas durch von Erzählkunst.
Das Thema reizt, handelt es sich doch um eine Geschichte über und ihr individuelles Verhältnis zum Thema Sozialismus und DDR-Diktatur.
Dieses Buch kann man als DDR-Roman am ehesten mit Uwe Tellkamps Wenderoman „Turm“ oder Ruges „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ vergleichen.
Ist dies ein Buch, das man mit Tellkamps „Turm“ oder Eugen Ruges „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ vergleichen kann? Nur weil die Autoren aus dem Gebiet der ehemaligen DDR stammen? Was soll das noch, die DDR?
Vom Typus her ist es ein klassischer Inselroman wie sein Vorbild „Robinson Crusoe“.
Der Vergleich mit Thomas Manns „Zauberberg“ jedoch erscheint überzogen.
Einordnung
"Kruso" ist ein DDR-Aussteigerroman. Da er im Jahr 1989 spielt, ist er auch ein Wenderoman.
"Kruso" von Lutz Seiler ist eine Allegorie auf die Freiheit und eine Wendezeit-Parabel. Der lyrisch angehauchte Romnan ist ein Versprechen auf die Freiheit.
Der Roman ist ein lyrisches Spiel mit der Freiheit. Seilers Roman ist lyrisch und sprachgewaltig. Schon jetzt ist er zu den großen deutschsprachigen Literaten der Gegenwart zu zählen.
"Kruso" ist ein "Wenderoman" über die letzten Tage der DDR - ein entspanntes Sommerbuch vor zeithistorischem Hintergrund. Seiler entwirft eine Utopie, die zum Scheitern verurteilt ist.
Als "Vorhof des Verschwindens" sei Hiddensee damals ein Ort für Sonderlinge, Querdenker, Freiheitssucher und angehende DDR-Flüchtlinge geworden.
Ein seltenes Buch, das bleiben wird. Im Text finden sich Referenzen an Uwe Johnson und Wolfgang Hilbig, in diese Reihe wird es einmal gehören.
Einordnung
Was ist nun "Kruso"? - "Kruso" ist ganz unbestritten ein Inselroman, denn er spielt auf der Insel Hiddensee und er erweckt Assoziationen zu „Robinon Crusoe“, doch hier hinkt der Vergleich, denn hier wird das Insel-Thema nur in andere Richtung variiert.
Lutz Seiler ist es gelungen, eine Robinsonade geschrieben zu haben, ein richtiger Abenteuerroman freilich ist es nicht, weil darin einfach zu wenig Handlung vorkommt.
"Kruso" ist weniger ein Abenteuerroman, denn dafür ist die Handlung zu dürftig. Wer gerne Abenteuerromane liest, sollte hier Abstand nehmen.
"Kruso" erzählt eher die Geschichte einer Freundschaft auf einer abgelegenen Insel. „Kruso“ ist ein Roman über eine tiefe Freundschaft. Edgar wird auf Hiddensee zu Krusos Freitag, ihre Freundschaft hat intellektuelle und homoerotische Prägung.
„Kruso“spielt im Wendejahr 1989 in der DDR und ist daher gewiss auch ein DDR-Roman, vergleichbar Tellkamps „Turm“ oder Ruges „In Zeiten des abnehmenden Lichts“.
Aber ist dies ein Buch, das man mit Tellkamps „Turm“ oder Ruges „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ vergleichen kann? Nur weil die Autoren aus dem Gebiet der ehemaligen DDR stammen?
Von Hiddensee wird nach Gerhart Hauptmann endlich wieder Weltliteratur gemacht. Diesmal sogar kunstvoller als Tellkamp und Ruge. Erst die nächten Veröffentlichungen werden aber zeigen, ob Lutz Seiler den Erwartungen gerecht geworden ist.
Kritik
"Kruso" ist ein Buch eines Lyriker und Debütanten - abgesehen von seinen Gedichten und Erzählungen, Seiler ist ein neuer Autor - und ob Lutz Seiler dieses Buch nachhaltig begründen kann, muss man erst abwarten.
Aber man sieht Menschen hier auch tragisch scheitern. Man könne das Buch, so die Jury, „als wortgewaltige Geschichte eines persönlichen und historischen Schiffbruchs lesen – und als Entwicklungsroman eines Dichters“.
Eine literarische Kritik dieses Buches ist nicht ganz einfach, denn zum einen ist es der Debütroman und zum anderen steht es in dem Verdacht, von den Literaturkritiken hochgejubelt worden zu sein. Das Buch changiert zwischen Weltliteratur und Tellerwäscher-Roman.
"Kruso" ist ein Buch mit lyrischem und erzählerischen Anspruch, doch Anspruch und Wirklichkeit fallen bei diesem hochgelobten Buch auseinander.
Den Mangel an … macht das Buch durch … wett.
Kritik
"Kruso" ist ein gelungener Debüt-Roman mit reichlich Potential. Ein Meisterwerk ist dieses Buch ungeachtet seiner hohen Ambitionen und seiner überdurchschittlichen Sprache nicht. Jedoh ist der Roman weitaus mehr als "Tellerwäscher-Lyrik".
Die Presse jubelt ekstatisch, doch der Roman bleibt leider etwas hinter den hochgetriebenen Erwartungen zurück. Sicher kein schlechtes Buch, sprachlich anspruchsvoll, aber doch langatmig und streckenweise esoterisch vermumpft. Es bestätigt sich die alte Wahrheit, dass Lyriker nicht die besten Romanautoren sind.
Das Personal des Romans hat zu wenig Faszinationskraft für einen 500-Seiter. Vor allem die Hauptfigur kommt mir nicht wirklich nahe: Edgar Bendler in seiner "Thälmann-Jacke", der Trakl-lesende Literaturstudent aus Halle, immer ein wenig neben der Spur. Problematisch, wenn bei einem „Bildungs“- oder „Initiationsroman“ (mit dem „Zauberberg“ ist das Buch ja von einer verzückten Kritikerin verglichen worden, s.o.) die Hauptfigur nicht zur „Identifikation“ einlädt (womit ich natürlich nicht meine, dass sie sympathisch sein soll, sondern spannend in ihren inneren und äußeren Konflikten). Ed ist traumatisiert, seit seine Freundin bei einem Straßenbahnunfall ums Leben kam. Auch das wird nicht so erzählt, dass es einen wirklich berührt.
Es läuft, wieder einmal, auf die letzten Tage der DDR hinaus. „Alle Grenzen waren offen.“ Dieses Thema, muss ich gestehen, ist für mich durch. Ist es nicht mal für eine Weile gut mit den sogenannten „Wende-Romanen“? Mit all dem Geraune von der „gescheiterten Utopie“?
Am Interessantesten ist die Beschreibung der Ostseeinsel Hiddensee als exterritorialer Raum am Rand der DDR, oder fast schon jenseits von ihr. Es geht um Hiddensee im wahren Sinn des Wortes – „hidden“, versteckt also, sind hier die „Schiffbrüchigen“, wie der deutschrussische Inselguru Kruso die Aussteiger der DDR-Gesellschaft nennt. Er will ihr guter Geist sein, sie in seinen freien „Inselstaat“ eingemeinden, damit sie keinen lebensgefährlichen Unsinn machen, etwa auf schwankenden Booten oder schwimmend die Freiheit in der Ostsee suchen. Und dabei umkommen, wie einst seine Schwester.
Edgar wird auf Hiddensee zu Krusos Freitag, ihre Freundschaft hat intellektuelle und homoerotische Prägung. Die Handlung entwickelt sich allerdings schleppend, ist überladen mit Details und (wie in so vielen "Ost-"Büchern) mehr oder weniger schmunzelnden Anspielungen auf die verblichene DDR-Kultur. Ausführlich geht es um die niederen Weihen des Geschirrspülens im Kult-Lokal „Der Klausner“, dem magischen Ort des Romans. Erfreulich ist der gelegentliche Witz des Buches. Das Begräbnis des „Lurchs“ ist eine skurrile und schön eklige Szene. Es handelt sich um ein meterlanges, wie mit Adern durchzogenes Gebilde aus verpappten Essensresten, das sich regelmäßig am Abflussrost des „Klausners“ bildet.
Im letzten Drittel wurde es mir dann jedoch zuviel mit der Hiddensee-Esoterik und der Bruderschaft des „Klausners“. Es hat etwas von Veteranenprosa. Diejenigen, die selbst nicht zu den DDR-Hippies von 1989 gehörten (oder sich ihnen heute im Geist zuzählen), bleiben außen vor. Ganz anders als im "Zauberberg". Man muss nicht selbst im Davoser Lungensanatorium gewesen sein, um das Buch zu genießen.
Ein Meisterwerk ist dieses Buch ungeachtet seiner hohen Ambitionen und seiner überdurchschittlichen Sprache nicht. Es ist eher selbst eine Art literarischer „Lurch“, an dem sich alles Mögliche angepappt hat. Immerhin über Strecken ein Stück interessanter Ethnologie eines merkwürdigen DDR-Biotops.
Es bestätigt sich die alte Wahrheit, dass Lyriker nicht die besten Romanautoren sind.
Meinungen
Roman Bucheli schreibt in der NZZ, Seiler blicke „geradezu angestrengt vom historischen Geschehen weg und hin zu seinen sehr intim gezeichneten Protagonisten”. Diese „Verweigerung eindeutiger Gesten” in Poesie und Politik sei eine Provokation: „Poesie ist Widerstand”, sagt einer der Romanhelden. Die Umbruchszeit wird nur „in kleinen Anspielungen auf den panischen Staatsapparat beschworen”.
Für Christoph Schröder von der taz ist das Buch daher ein Beispiel für anhaltend unterschiedliche Tendenzen in der deutschen Literatur: „Bekennt man sich im ehemaligen Westen zu einem offensiven Realismus, halten die Ost-Schriftsteller an dem Versteckspiel fest, das einmal überlebensnotwendig war.”
Fazit
Lutz Seiler hat im reifen Mannesalter sein Romandebüt vorgelegt, mit dem er sich sogleich in die erste Reihe der Schriftsteller hierzulande katapultiert hat.
Der lesenswerte und sprachlich versierte Roman ist eine Hommege auf die von Künstlern und Aussteigern bewohnte Insel, gereift aus dem eigenen Erlebnis als ehemaliger Inselbewohner.
Dieser Roman über den historischen Sommer 1989 ist ein Leuchtturm.
Lutz Seiler vermisst in seinem Roman den Schauplatz (Hiddensee), das Genre (Abenteuerroman) und die Geschichte (vom Untergang der DDR) neu. Da wird die Robinsonade, die im Spitznamen des Helden anklingt, zur Abwaschorgie unter Deck, also in der Gastroküche und die Ostseeinsel zum Sammelbecken gestrandeter Freiheitssehnsüchtiger einer abgetakelten Gesellschaft. Ein Buch wie ein Leuchtturm
Der Roman ist eine Mischung aus Inselabenteuer, Wendroman und Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft: Kruso, der erste, lang erwartete Roman von Lutz Seiler, schlägt einen Bogen vom Sommer 89 bis in die Gegenwart.
Ein Meisterwerk ist dieses Buch ungeachtet seiner hohen Ambitionen und seiner überdurchschittlichen Sprache nicht.
Fazit
Lutz Seilers Roman „Kruso“ ist auf alle Fälle einmal anders. Und vielschichtig. Das allein ist schon wohltuend inmitten all des Einheitsbreis, der so geschrieben wird. Er ist wie ein französischer Film, der spätnachts auf Arte läuft und nur wenige, kopfschüttelnde Zuschauer findet, nur da und dort wird einer nicken und sagen: „Ja, so isses. Ganz genau so war es. Ganz genau so“.
Kategorie: Gehobene Literatur
http://www.lovelybooks.de/autor/Lutz-Seiler/Kruso-1101211150-w/
Quellen
Lutz Seiler | Kruso
http://www.suhrkamp.de/Lutz-Seiler/Kruso_1206.html
Traumatisiert auf Hidensee
http://www.lovelybooks.de/autor/Lutz-Seiler/Kruso-1101211150-w/
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