»Der Mann ohne Eigenschaften« von Robert Musil ist ein über einen längeren Zeitraum entstandener Roman. An seinem zur Weltliteratur zählenden Hauptwerk, das von autobiographischen Aspekten mitbestimmt ist, hat Musil seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tode fortlaufend gearbeitet, ohne es jedoch abschließen zu können. Obwohl unvollendet, gilt »Der Mann ohne Eigenschaften« als das Magnum Opus des österreichischen Schriftstellers Robert Musil, das zum ersten Mal in den Jahren von 1930 bis 1932 erschien.
Sein Fragment gebliebener fast 1.000 seitiger Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« zählt zu den Hauptwerken der modernen Weltliteratur. Der Roman ist eine Charakterstudie, die aus Reflexionen über das Leben besteht. Musils episch breit angelegter Roman ist ein Werk der Innerlichkeit und der Reflektion, welches die Gedanken der Handlung vorzieht.
Ulrich heißt Musils »Mann ohne Eigenschaften«, er ist Mathematiker, Philosoph und stellt sich permanent selbst in Frage. Ulrich steht für Robert Musils literarisches Vorhaben, die Wirklichkeit als das ziellose Ergebnis einer Überfülle von Möglichkeiten zu schildern.
Musils Protagonist Ulrich ist gar kein Mann ohne Eigenschaften. Der Romantitel führt da ein wenig in die Irre. Tatsächlich ist es eine "Welt von Eigenschaften ohne Mann", die im Buch nichts Charakteristisches mehr zu bieten hat.
Der Held dieses Romans begegnet einem wahren Panoptikum aus Mit- und Gegenspielern: Akteuren der Wiener Diplomatie und des Großkapitals, Schwärmern, Revolutionären, einem Sexualmörder, einer esoterischen Salonkönigin. Der Leser blickt hier in das 'unbestechliche Bild eines Zerrspiegels' gebannt und fasziniert.
Wie in Samuel Becketts »Murphy« darf auch hier die Sonne zunächst "auf nichts Neues" und Besonderes mehr scheinen. Diese Erkenntnis bringt Ulrich letztlich dazu, "Urlaub vom Leben" zu nehmen und sich in Reflexionen über eben dieses Leben zu ergehen. Die selbstgewählte "Eigenschaftslosigkeit" der Figur erweist sich so als ihre herausragendste Eigenschaft.
Die k. u. k. Monarchie wird gelegentlich als „Kakanien“ bezeichnet, das Leben in ihr als „kakanisch“. Damit verbindet man unter anderem die Baukunst in den Städten, die bunten militärischen Uniformen, die Vielsprachigkeit des Staates, das Gesellschaftsleben der damaligen Zeit und die Kaffeehaustradition. Dieser Ausdruck wurde – nach dem Untergang der Monarchie – von Robert Musil in seinem Roman »Der Mann ohne Eigenschaften« geprägt.
In Musils Roman »Mann ohne Eigenschaften« passiert nur wenig, aber es wird unendlich viel gedacht im Buch, und am Ende wird sogar noch intensiv gefühlt: In der Geschwisterliebe Ulrichs zu Agathe realisiert sich die Utopie eines "anderen Zustands" jenseits der absurden Welt. Der Leser erfährt so doch erstaunlich viel von dem angeblichen Mann ohne Eigenschaften.
Literatur [ >> ]:
Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil
Der Mann ohne Eigenschaften I: Erstes und Zweites Buch von Robert Musil
3499267802
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