François-René Vicomte de Chateaubriand wurde am 4. September 1768 in Saint Malo geboren und wuchs in behüteten Verhältnissen in Saint Malo und auf Schloss Combourg auf. Chateaubriand war ein französischer Schriftsteller, Politiker und Diplomat. Er gilt als einer der Begründer der literarischen Romantik in Frankreich. Chateaubriand gilt als der größte Stilist französischer Sprache. Wer ihn liest, vergisst nie wieder die Bilder, mit denen er vom Kleinsten bis ins Größte ganze Welten erstehen lässt.
François-René Vicomte de Chateaubriand war Katholik und Royalist, der einem alten bretonischen Adelsgeschlecht entstammte. Chateaubriand war ein weitgereister Politiker, der sich kritisch in Regierungsgeschäfte eingemischt hat, als Minister auch mitregiert hat, aber auch in die Opposition gedrängt oder verfolgt worden ist wie andere Angehörige seiner Familie. In politischer Hinsicht ist Chateaubriand Teil der royalistischen Bewegung. Er wurde während der Restauration zum Außenminister ernannt. Aber im literarischen Bereich ist seine Bekanntheit als Romantiker die durchaus größere. Seine Naturbeschreibungen und seine Analyse der Gefühle des "Ich" haben ein Modell für die Generation romantischer Schriftsteller in Frankreich geschaffen. "Ich möchte Chateaubriand oder nichts sein", verkündete der junge Schriftsteller Victor Hugo.
Chateaubriand lebte am Übergang zu einer neuen Zeit. Der neue Zivilisationsprotagonist steht auch schon bereit am Ausgang der Revolution und für das ganze französische XIXe siècle prägend: Chateaubriand, der visionäre Gestalter amerikanischer Landschaften und Vorkämpfer christlicher Spiritualität, der Erbe der Aufklärung und die Inkarnation elitärer Tradition. Mit Le Génie du christianisme sucht er eine katholische Enzyklopädie zu errichten sucht, inmitten einer Welt des Zweifels errichtet er, mit den Mitteln des Schauerromans, das triumphale Gewißheitsgebäude der Martyrs.
Sein Werk steht im Zeichen des Ringens um die Vereinbarkeit des Unvereinbaren, hat er doch Anteil an beiden Ufern des großen historischen Grabenbruchs, er, der von aufklärerischen Ideen durchdrungene Aristokrat, der klug genug ist, um zu begreifen, daß das alte mondäne Menschenbild der "honnêteté" nicht mehr gilt und durch ein neues ersetzt werden muß, das das für den Elitemenschen Wesentlichste bewahren muß, nämlich die herrische Distinktion des Ausnahme-Ich, das aber zugleich einem aus den Fugen geratenen Sozialgefüge, das zur Annahme der ganzen Wirklichkeit zwingt, Rechung trägt.
Chateaubriands Werk ist das Experimentierfeld zur Erprobung eines elitären Ideals, wie es nach der Revolution noch oder wieder möglich erscheint. Ideal des Zivilisationsheroen, der einer chaotisch gewordenen Welt sein ordnendes Wollen aufzwingt, ihr gegen den Widerstand des unermeßlichen Realen Sinn verleiht.
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