»Der blonde Eckbert« ist ein Kunstmärchen der Frühromantik von Ludwig Tieck. Es erschien erstmals 1797 in einer von Tieck selbst herausgegebenen Sammlung mit dem Titel Volksmärchen, verlegt von Carl August Nicolai in Berlin. Ludwig Tieck schrieb mit der »Blonde Eckbert« das erste deutsche Kunstmärchen in der Zeit der Frühromantik.
»Der blonde Eckbert« handelt von dem Ritter Eckbert und seiner Frau Bertha, die zurückgezogen auf einer Burg im Harz leben.
Eines Abends vertraut Bertha in geselliger Runde mit ihrem Mann und einem Freund namens Walther diesem ihr Geheimnis an:
Bertha wuchs als Kind in einer armen Hirtenfamilie auf, in welcher der Vater ihr oft grausam erschien. Aus Angst floh sie im Alter von acht Jahren in eine märchenhafte Natur, wo sie auf eine „bucklige Alte“ traf, die ihr Unterkunft in ihrer Hütte gewährte. Zusammen mit der Alten, einem Vogel, der immer ein Lied von der schönen Waldeinsamkeit singt und täglich ein goldenes Ei legt, und einem Hund, verbrachte sie dort einige Jahre ihres jungen Lebens. In dieser Zeit verrichtete sie alltäglich die Hausarbeit uns las die Bücher der Alten, die ihr die „außenwärtige Welt“ offenbarten. Doch nach sechs Jahren packte sie die Neugier auf diese Welt und Bertha verließ fluchtartig die Hütte der Alten, als diese gerade nicht da war. Im Gepäck hatte sie den Vogel, während sie den Hund zurückließ. Bertha wollte wieder zu ihren Eltern, um ihnen den Reichtum der goldenen Eier des Vogels zu bescheren. Aber Berthas Eltern waren bereits verstorben und so erdrosselte sie, geplagt von Schuldgefühlen, den Vogel. Im weiteren Laufe ihres Lebens heiratete sie den Ritter Eckbert und verbrachte mit ihm ein harmonisches Leben auf der Burg.
Nachdem Bertha Walther ihr Geheimnis mitgeteilt hat, erinnert dieser sie in ominöser Weise, an den Namen des Hundes, Strohmian, der Bertha bereits entfallen war. Dieses Wissen Walthers löste Berthas persönliches Schicksal aus: ihren eigenen Fiebertod.
Aufgrund Berthas Tod, sieht Eckbert in Walther den Schuldigen und ermordet ihn.
Nach einiger vergangener Zeit lernt Eckbert auf einem Fest den Ritter Hugo kennen, mit dem er sich anfreundet. Doch in ihm erkennt er den ermordeten Walther wieder. Diese Tatsache löst in Eckbert Schuldgefühle, Entsetzen und Panik aus. In dieser labilen Verfassung flieht er in die Natur und findet sich plötzlich in der Märchenwelt der Alten wieder. Dort wird ihm offenbart, dass Bertha seine Schwester und Walther sowie Hugo die Alte selbst war. Jene Offenbarung führt zu Eckberts völliger Verwirrung und lässt ihn in den Wahnsinn verfallen.
Literatur:
»Der blonde Eckbert« von Ludwig Tieck
Tieck Der blonde Eckbert · Der Runenberg - Reclam https://www.reclam.de/data/media/978-3-15-019404-1.pdf ·
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