Achim von Arnim - eigentlich Karl Joachim Friedrich Ludwig von Arnim - wurde vor 240 Jahren am 26. Januar 1781 in Berlin geboren. Achim von Arnim war ein deutscher Schriftsteller der Romantik. Neben Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff gilt er als ein wichtiger Vertreter der Heidelberger Romantik.
Arnims Mutter starb bei seiner Geburt, der Vater übergab das Kind der Schwiegrmutter, die ihm eine großbürgerliche Erziehung in Berlin ermöglichte. Er studierte erst Rechtswissenschaften, später Mathematik und Physik.
Arnim unternahm von 1801 bis 1804 eine Bildungsreise quer durch Europa zusammen mit seinem Bruder Carl Otto. 1802 begegnete er in Frankfurt erstmals seiner späteren Frau Bettina und bereiste zusammen mit Brentano den Rhein. Ende 1802 besuchte er auf Schloss Coppet Frau von Staël und 1803 traf er in Paris erstmals mit Friedrich und Dorothea Schlegel zusammen. In diesem Jahr reiste Arnim weiter nach London und blieb bis Sommer 1804 in England und Schottland.
Nach seiner Rückkehr entwarfen Arnim und Brentano erste konkrete Pläne zur Herausgabe einer Volksliedersammlung, die schließlich 1805 unter dem Titel »Des Knaben Wunderhorn« erschien. Arnim ging mit Goethe in Weimar die gesammelten und teils von Arnim und Brentano stark bearbeiteten Lieder der Sammlung durch.
Arnim zog 1808 nach Heidelberg, Clemens Brentano folgte ihm und dort vollendeten sie ihre Arbeit an der Volksliedersammlung. Der zweite und dritte Band des Wunderhorns erschien und außerdem schrieb Arnim Aufsätze für die Heidelbergischen Jahrbücher. In dem Kreis von Romantikern um Joseph Görres, der der Heidelberger Romantik ihren Namen verdankt, gab Arnim die Zeitung für Einsiedler heraus, an der neben Brentano, Görres und den Brüdern Grimm auch Tieck, Friedrich Schlegel, Jean Paul, Justinus Kerner und Ludwig Uhland mitarbeiteten.
1810 verlobte sich Arnim mit Bettina, das Paar heiratete am 11. März 1811. Achim von Arnim war mit Bettina von Arnim verheiratet und das berühmte Dichterpaar führte eine ungewöhnlichen Ehe. Die Arnims hatten sieben Kinder. Das Paar lebte meist getrennt, sie in Berlin, er auf seinem Gut Wiepersdorf.
Beide waren keine einfachen Menschen, sie die kindliche, Goethe verehrenden Bürgertochter aus Frankfurt, er der naturliebende Junker vom Lande. Nach der Geburt von sieben Kindern trennen sie sich räumlich, weil Bettina es auf dem Land einfach nicht aushielt. Sie brauchte das bunte Leben in der Stadt, während Arnim das Leben als Landjunker vorzog. Doch sie blieben in Liebe verbunden, tauschen sich aus, besuchen sich und als Arnim nach knapp 20 Jahren Ehe starb, war Bettina unglaublich traurig.
Es war eine der großen Liebesgeschichten der deutschen Romantik: Bettine Brentano und Achim von Arnim. Ihre Ehe dauerte von 1811 bis 1831 und verband zwei eigenwillige, gegensätzliche Gefühlsmenschen in einer höchst modern anmutenden Melange aus Zärtlichkeit und Konflikten, idealistischen Höhenflügen und profanen Sachzwängen.
Bald nach der Hochzeit reisten sie gemeinsam nach Weimar, um Goethe zu besuchen. Ein heftiger Streit Bettinas mit Goethes Frau Christiane führte zu einer lebenslangen Entfremdung zwischen Goethe und Arnim. 1813 während der Befreiungskriege gegen Napoleon befehligte Arnim als Hauptmann ein Berliner Landsturmbataillon.
Achim von Arnim engagierte sich in der »Deutschen Tischgesellschaft« und hielt eine Rede gegen die Juden, provozierte seinen Rauswurf bei Sara Levy und eine Prügelei mit Moritz Itzig. Bei Achim von Arnim verdichten sich Klischees des Judenhasses mit politischen Problemen der Zeit und seiner tief empfundene „Schmach“, die Furcht vor der Abhängigkeit von seiner Frau, zum Hass auf die Juden. Mit Schaudern kann man heute feststellen, dass niemand aus dem prominenten Kreis von Schleiermacher über Brentano bis Kleist hier ein Veto eingelegt hat.
Kurz nach dieser Rede verließen die von Armins Berlin für ein halbes Jahr, um Gras über die Sache wachsen zu lassen. Achim von Armin hatte sich nicht nur unmöglich gemacht, er war auch pleite und konnte sich das Leben in Berlin nicht leisten. Bettine lebte in Berlin und Achim in Wiepersdorf.
Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehört die Sammlung von Volksliedern "Des Knaben Wunderhorn" (1806-1808), die er zusammen mit Clemens von Brentano herausgab. Als ein Hauptvetreter der Romantik ist sein Werk von einer Rückbesinnung auf den deutschen Geist geprägt. Ein Beispiel für dieses Versinken in nationale und religiöse Identitäten ist der historische Roman "Die Kronenwächter" (1817), der sich durch eine neue Form der dichterischen Erzählung auszeichnet.
Achim von Arnim starb am 21. Januar 1831 in Wiepersdorf, Kreis Jüterbog-Luckenwalde.
Literatur:
Des Knaben Wunderhorn von Clemens Brentano
Biografier:
Bettine und Achim von Arnim: Die Geschichte einer ungewöhnlichen Ehe von Hildegard Baumgart
Weblinks:
Literatur von und über Achim von Arnim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Achim von Arnim in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Von Volksliedern. An Herrn Kapellmeister Reichardt. Dr. Rudolf Brandmeyer, abgerufen am 18. Dezember 2012.
Kommentierte Linksammlung der Universitätsbibliothek der FU Berlin (Memento vom 11. Oktober 2013 im Webarchiv archive.today) (Ulrich Goerdten)
Aufsätze zu Achim von Arnim im Goethezeitportal
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