»Eugen Onegin« von Alexander Puschkin ist ein Roman in Versen. Die Versdichtung erzählt die unglückliche Liebesgeschichte zwischen dem großstädtischen Dandy Jewgeni Onegin und der Schönheit vom Lande Tatjana Larina. Der Versroman erschien in den Jahren zwischen 1825 bis 1833. Ein Werk, das sprudelt vor Leben - wie Champagner.
Gelangweilt vom müßigen Leben in Petersburg macht sich der junge Adelige Jewgeni Onegin begierig auf Abwechslung und Abenteuer zum soeben, von seinem verstorbenen Onkel, geerbten Landgut auf. Dort lernt er den jungen Dichter Vladimir Lenski kennen, der ihm von seiner Jugendliebe Olga Larin erzählt.
In der Gestalt des Onegin erfaßte Puschkin charakteristische Züge der Jugend seiner Zeit. Der Rausch der Vergnügungen vermag Onegin auf die Dauer nicht zu befriedigen; da ihm aber trotz aller Begabung die Fähigkeit zu sinnvollem Tun fehlt, gewinnt das Gefühl der Langenweile und des Weltüberdrusses die Oberhand.
Die Erschütterung, die Onegin erleidet, als er seinen Freund, den romantischen Lenskij, in einem aus nichtigem Anlaß heraufbeschworenen Duell tötet und die jäh aufbrechende Liebe zu Tatjana, deren tief empfundene Zuneigung er anfänglich nicht erwidert hat, lassen ihn reifen.
Elegant und spritzig wie Champagner perlt dieser Versroman dahin. Puschkin ironisiert auf geniale Weise das Leben dieses Dandys. Die bezauberndste Stelle dieses Buches ist die Liebeserklärung Tatjanas. Dieses Buch gehört in die erste Reihe der Weltliteratur.
Tatjana, der Inbegriff der phantasievollen und träumerischen Existenz, verliebt sich unsterblich und wird enttäuscht, weil sich dieser Liebe Onegin noch nicht stellen konnte. Ihre Lebensveränderung vom Land- zur Stadterfahrung hilft ihrer Selbstbestimmung ohne die Tradition aufgeben zu müssen. Sie bleibt bei ihrem Ja gegenüber ihrem Mann, obwohl ihre gegenseitige Liebe erst mit erneuten Treffen zwischen Tatjana und Onegin in der Stadt eingestanden wird.
In allem steckt Reflektion über sich, über die Wünsche und über das Sein in einer Kultur, wie sie das Landleben, die Familie vorgibt ("Das Leben sehen als Ritual / Und mitzutrotten mit der Menge, / Obgleich uns nichts von dem erwärmt"). Puschkin integriert den Leser bis zu letzt. "Leb wohl, da unser Weg sich trennt!" ist jene letzte Botschaft an den Leser, um klar zu machen, dass der Roman dem Leser gilt und dass dieser Abschied nehmen muss am Ende, "Abschied nehmen muss im Nu", damit er auf sein eigenes Leben trifft.
Dieser einzigartige Versroman gilt als Puschkins wohl großartigstes Werk; ihm gelingt jene Verbindung herzustellen, die ein Band schnürt zwischen jedem einzelnen Russen, um sich als ein Volk zu fühlen. Peter Tschaikowsky hat diesen Roman und dieses Puschkinsche Credo als Vorlage für sein Libretto seiner gleichnamigen grandiosen Oper gewählt. Mit der Verzweigung dorthin, erfährt der interessierte Leser zusätzlich (in einer weiteren Rezension) jenen Inhalt dieser Liebeslyrik, die Puschkin bravourös als Vorlage geschaffen hat.
»Jewgeni Onegin« ist mehr als nur die unglückliche Liebesgeschichte zwischen dem großstädtischen Dandy Jewgeni Onegin und der Schönheit vom Lande Tatjana Larina: Es ist die erste umfassende Schilderung der russischen Gesellschaft und war Vorbild für Pjotr Tschaikowskis berühmte Oper.
Literatur:
Jewgeni Onegin: Roman in Versen von Alexander Puschkin
Eugen Onegin: Roman in Versen von Alexander Puschkin
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