Das Bildungsprogramm der ›Deutschen Klassik‹ antwortet auf die Kontingenzerfahrung der Geschichte, die am Ereignis der Französischen Revolution aufbricht.
In unmittelbarem Dialog zu Schillers Briefen Über die ästhetische Erziehung steht Goethes dichterische Gestaltung eines geselligen Bildungskonzepts im Novellenzyklus der Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten, die mit den Ästhetischen Briefen 1795 in der Zeitschrift Die Horen teils parallel, teils stückweise versetzt erscheinen.
Zeitgeschichtliche, mediale, ästhetische und gattungspoetologische Fragen treten hier mit Problemen der Gemeinschaftskonstitution, Anthropologie und Affektmodellierung in einen dichten Diskurszusammenhang. Das Verhältnis zwischen Schillers Ästhetischen Briefen und Goethes Unterhaltungen wird bis heute in der Forschung überaus kontrovers diskutiert.
Literatur:
Sigrid Bauschinger: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Goethe Handbuch. Bd. 3: Prosaschriften. Hg. Bernd Witte u.a. Stuttgart, Weimar 1997, 223-252. " Carsten Zelle: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. In: Schiller-Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Hg. Matthias Luserke-Jaqui. Stuttgart, Weimar 2005, 409-445
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